Sonntag, 13. November 2016

Premium Pin-Shot (aus der Mitte)

Besuch steht an - also muss ich meine Wohnung aufräumen. Deshalb stehe ich am Kicker und mache Schusstraining. Leider nicht besonders gut und es wird schlechter. Eine Spurensuche...


Deshalb gehe ich meinen Plan durch, wie ich mir einen guten Pin-Shot vorstelle:
  • Der Ball liegt in der Mitte vor dem Tor und ist ziemlich mittig geklemmt.
  • Körperhaltung: Die Beine sind etwa schulterbreit auseinander, Körper ist auf die gegenüberliegende Ecke des Tors ausgerichtet.
  • Arm: Die Schulter befindet sich etwa über dem Griff. Der Ellbogen ist nah am Körper und das Handgelenk abgewinkelt. Der Arm ist komplett locker - also an keiner Stelle angespannt. 
  • Handhaltung: Der Griff wird am zylindrischen Teil angefasst. Der Daumen ist ausgestreckt und maximal in Richtung des gegnerischen Tors gedreht, der Handrücken senkrecht. Der Griff liegt locker in der Hand.
Und schon ist der erste Fehler gefunden: Der Arm ist nicht locker. Je länger ich mit dem Ball wander, desto angespannter ist die Schulter und desto schlechter schieße ich. Die Muskelgruppen, die den Schuss ausführen, müssen locker sein.
Es funktioniert, wenn ich meine Wahrnehmung auf meinen Arm konzentriere, dass ich dann die Schulter nicht anspanne. Körperwahrnehmung hilft. Leider war das noch nicht alles. Die Lateralbewegung mit Timing stimmen jetzt, allerdings ist der Schuss noch viel zu langsam. Es geht weiter:
  • Die Schussbewegung ist locker. Kraft wird nicht eingesetzt. Lediglich zwei möglichst kurze Impulse: Anziehen (zu einer Seite) und Schießen.
  • Der Ball läuft möglichst parallel zur Stange.
  • Vorher wackel ich mit dem Ball leicht hin und her. Der Übergang aus dem Wackeln in den Schuss ist möglichst weich.
  • Beim Anziehen des Balls führe ich die Hand auf einem gedanklichen waagerechten Bogen. Hierdurch hat die Handfläche etwas mehr Druck auf dem Griff in der Schussbewegung.
  • Die Seitwärtsbewegung nach links kommt aus der Brustmuskulatur und nach rechts aus der rückwärtigen Schultermuskulatur. Beim Schuss nach rechts ziehe ich die Stange fast in Richtung Körper.
  • Der Fokus liegt nicht auf dem Anziehen, sondern auf dem Schießen. Gedanklich fokussiere ich mich auf den Punkt wo ich abschießen will und führe die Schussbewegung an dieser Stelle aus. Der Rest ergibt sich dann von alleine.
  • Die Ausholbewegung ist möglichst klein.
  • Die Schusskraft kommt einzig aus dem Bizeps. Beim Schießen nach links wird die Hand zur rechten Schulter gezogen. Beim Schießen nach rechts wird sie zur linken Schulter gezogen. Hierdurch kommt Schussbewegung und Gegenbewegung in einem.
  • Wenn die Stange in der Hand gefangen wird, ist der Bizeps schon wieder locker. Der Krafteinsatz ist möglichst kurz und klein.
Da taucht der nächste Fehler auf. Der Schuss kommt aus der Schulter. Dies änder ich wieder ab auf den Bizeps und die Schüsse kommen wieder an :)

Es gibt viele Wege einen guten Pin-Shot zu schießen. Dies ist nicht der einzige. Für einen guten Schuss ist unerlässlich, dass man diesen auf einem Turnier für lange Zeit locker schießen kann. Ebenso hilft, wenn man ein klares Bild von seiner Technik hat. Hierdurch kann man Fehler korrigieren, wenn sie auftreten.
Ungewohnte Tische (z.B. Leo anstelle von Ullrich) oder Spielsituationen (die Anspannung von wichtigen Spielen) können einige Fehler in die Technik einschleichen, die man dann aktiv korrigieren muss - es sei denn, man reimt sich auf Champignon.
Deswegen bringt es sehr viel, den eigenen Comfort Bereich der Technik bewusst zu erweitern. Zum Beispiel indem man die Trainingsbedingungen variiert. Dies kann man zum Beispiel durch andere Bälle machen oder besser noch durch einen anderen Tisch.
Am Tornado klappt der Pin-Shot nur, wenn das Anziehen des Balls und der Übergang in die Schussbewegung extrem sauber ist. Sonst bleibt der Ball einfach liegen oder kommt schräg zurück.
Am Bonzini hingegen kann man nur schießen, wenn man die Schussbewegung sehr sauber ausführt. Die Figuren sind viel schwerer und man braucht mehr Drehmoment im Schuss, als auf einem Soccer. Wenn man zu weit ausholt, trifft man den Ball nicht mehr und wenn man in der Schussbewegung zu viel Kraft verwendet, verklemmen die Stangen.
Das letzte Hilfsmittel für eine saubere Technik, ist eine gute Vorbereitung der Griffe, die eine hohe Rutschfestigkeit aufweist. Zum Beispiel über einen Handschuh oder griffige Bändchen. Dies erleichtert lockere Technik.


Autor: Fabian Wachmann

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