Sonntag, 16. Oktober 2016

Richtig trainieren

Beobachten ist der Schlüssel zum Erfolg

Bevor man einen neuen Schuss, einen neuen Pass oder eine neue Ballführung lernt, muss man sich ein Bild davon machen, wie die Technik auszusehen hat. Dafür kann man sich Profis beim Einsatz dieser Technik anschauen oder sich von jemand am Tisch die Technik zeigen lassen. In dieser Phase geht es noch nicht darum, die genaue Funktionsweise der Technik zu verstehen. Es reicht zu wissen, welche Bewegungen aufeinander folgen und wie sie aussehen. Mit diesem Wissen stellt man sich an den Tisch und versucht die Bewegungen nachzuahmen. Erst langsam, dann schneller werdend. Da man die Technik noch nie angewendet hat, kann man nicht erwarten, dass sie direkt funktioniert. Deshalb ist es auch überhaupt nicht schlimm, wenn etwas mal nicht klappt.

Während dem Ausprobieren beobachtet man, ob man die Technik so umsetzt, wie man es vorher beobachtet hat. An welcher Stelle gibt es Abweichungen? Wie rollt der Ball? Wie bewegen sich die Stangen, wie die Puppen? Man kann auf unzählige Dinge achten. Am Anfang fällt einem nur wenig auf, je trainierter man ist, desto mehr. Wichtig ist nur, dass man auf einer rein beobachtenden Ebene bleibt. Wertungen wie "gut", "schlecht", "richtig" oder "falsch" sollte man vermeiden. Entscheidend ist nur, was man tut, nicht wie. An dieser Stelle kann man sich auch theoretisch mit der Technik auseinandersetzen. Wir haben schon zu verschiedenen Techniken Artikel mit unterschiedlich tiefgängigen Beschreibungen auf Ungeblogt veröffentlicht. Das schult das Verständnis für die Technik und so auch die Aufmerksamkeit während dem Training.

Richtig mit dem Körper umgehen

Während dem Training passiert es dann, dass man die Technik zum ersten Mal korrekt umsetzt. Dann auch ein zweites und ein drittes Mal, bis sie immer öfter funktioniert. Ab diesem Punkt weiß man, dass man die Technik grundsätzlich beherrscht. Die Frage ist aber, wie man sie wiederholen kann. An dieser Stelle macht man schnell den Fehler, dass man die Technik zerdenkt. Man gibt sich selbst Anweisungen, worauf man achten soll, schließlich hat es dann geklappt. Durch die Anweisungen versucht man aber, die Technik bewusst zu steuern, was nicht funktioniert. Der Körper hat die Technik gelernt und nur er wird sie umsetzen können. Man versucht auch nicht, aktiv zu laufen. Dabei gibt es zu viele Dinge, auf die man achten müsste, wie Balance, Fußfolge und gezielter Muskeleinsatz. Beim Tischfußball achtet der Körper auch auf jede Kleinigkeit und kann so die Technik schnell und sicher umsetzen.

Welche Signale muss man aber dem Körper geben, wenn Anweisungen nutzlos sind? Man rekapituliert die Beobachtungen, die man vorher gemacht hat. Allerdings in einer "Sprache", mit der der Körper umgehen kann. Man erinnert sich an einen Versuch, der funktioniert hat und wiederholt für sich, wie sich die Technik angefühlt hat, welchen Formen die Bewegung gefolgt ist, welche Spannungen im Körper herrschten, usw. Die Beschreibungen sind wieder vielfältig, aber wie schon vorher wird sich die Präzision und Bandbreite mit wachsender Erfahrung verbessern. Techniken wie Visualisierung folgen diesem Prinzip. Sie wirken zwar esoterisch, aber sie funktionieren. Sie werden sogar ganz automatisch angewendet, wenn man im Flow ist.

Der Weg zur Perfektion

Für eine Verbesserung der Technik geht man wieder zum ersten Schritt - der Beobachtung. Wie bewegen sich Spieler mit besonders guter Technik? Oder speziell bei der Umsetzung der Technik, die man verbessern möchte. Durch die eigene Erfahrung kann man jetzt auch mehr bei der Beobachtung anderer Spieler erkennen, weil man weiß, worauf man achten muss. Auch ein tieferes theoretisches Verständnis hilft dabei, die Technik differenzierter Beobachten zu können. Durch die hohe Geschwindigkeit von Tischfußball muss man auch erspüren können, wie man den Ball mitnimmt oder wie er bei einem Schuss getroffen wird.

Diese Herangehensweise wird von Spielern ganz automatisch angewandt. Sie entspricht dem natürlichen Lernprozess, mit dem wir bereits laufen, essen oder sprechen gelernt haben. Man muss nur aufpassen, dass man sie sich erhält.

Viel Spaß beim Ausprobieren!


Autor: Lukas Übelacker

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