Sonntag, 17. April 2016

Pinshot Trainingsroutine

In diesem Artikel stelle ich euch meine Trainingsroutine für den Pinshot vor. Die einzelnen Abschnitte müssen nicht bei allen Trainingssessions durchgeführt werden, sind aber in dieser Reihenfolge sinnvoll, weil man sich langsam an schwierigere Übungen herantastet. Bei jedem Abschnitt mache ich jede Teilübung etwa 10-20 mal. Dabei ist es am wichtigsten die Übungen sauber zu machen. Dann kann man es sich auch erlauben, weniger Wiederholungen zu machen.

1. Standards

Als Pin Mitte Schütze sind für mich die Schüsse aus der Mitte auf die Ecke am wichtigsten (Klick mich). Die müssen im Schlaf funktionieren und werden deswegen immer trainiert. Oft trainiere ich nur diese beiden, weil sie so wichtig sind. Sie sind aber auch die richtige Vorbereitung für alle weiteren Übungen

2. Schüsse aus 3/4 Setup

Beim Pin Mitte steht man nicht immer auf der Stelle, sondern bewegt sich auch viel vor dem Tor. Im Prinzip ist das nur ein Wechsel in die beiden 3/4 Systeme (z.B. Pin Links 3/4). Im Links 3/4 finde ich den Rechts 1/4 nicht so schwer, deswegen fange ich zuerst mit dem an. Frei nach dem Motto: Vom Einfachen zum Schweren. Danach kommt der 3/4 Links und dann wird auf die Rechts 3/4 Position gewechselt. Die kurzen Optionen auf die Mitte trainiere ich noch nicht, weil ich sie für die schwersten Pins halte.

3. Tischwechsel

Falls man die Möglichkeit hat, auf eine andere Tischart (P4P, Leo, Lettner, Tornado, Bonzini,...) zu wechseln, sollte man das unbedingt machen und die ersten beiden Punkte da wiederholen. Im Turnier ist es am allerwichtigsten, dass die Standards funktionieren. Trainiert man auf mehreren Tischen, muss man auf unterschiedliche Dinge achten (Handhaltung, Ausholbewegung, Anziehen, usw.). Am Bonzini konzentriere ich mich vor allem darauf nicht zu sehr auszuholen, auf Tornado eher auf richtiges Anziehen. So wird man in den einzelnen Aspekten des Schusses besser und so auch stabiler auf jedem Tisch (selbst wenn man z.B. nur P4P Turniere anfährt).

4. Kurze Schüsse (1/4 Torlänge)

Der kurze Pin ist technisch sehr schwierig und deswegen in Turnierspielen nicht unbedingt relevant. Er hilft aber sehr, die allgemeine Pintechnik zu verbessern, weil Schuss- und vor allem Ausholbewegung perfekt sein müssen.
Zuerst fange ich mit einigen geworfenen Kurblern an, um mich an die Lücken zu gewöhnen. Außerdem sind geworfene Kurbler viel leichter umzusetzen und deswegen auch in Spielen sinnvoller. Danach versuche ich die kurzen Pins möglichst sauber zu schießen. Geschwindigkeit kommt automatisch mit Präzision und mit den kurzen Pins soll eh vor allem die allgemeine Pintechnik verbessert werden.

5. Wechsler

Zum Abschluss des Trainings schieße ich verschiedene Wechsler. Als Ausgangspositionen nimmt man die aus den ersten beiden Abschnitten und versucht auf beide Ecken Wechsler zu schießen. Wechsler machen mir am meisten Spaß, deswegen hebe ich sie mir immer für den Schluss auf. Ich versuche nämlich immer mit einem guten Gefühl aus dem Training zu gehen. Das kann man auch erreichen, wenn man sich z.B. bei den ersten beiden Abschnitten leichtere Lücken schießt. Wichtig ist nur, dass man am Ende Spaß hat, damit man merkt, wieviel das Training gebracht hat und man auch motiviert ist, sich wieder an den Tisch zu stellen.

Viel Spaß beim Trainieren!


Autor: Lukas Übelacker

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6 Kommentare:

  1. Ich selbst spiele den Pinshot nicht auf Turnierniveau, möchte ihn aber gerne Anfängern beibringen. Ist es in Ordnung, wenn man den Ball beim Pinshot aus der Mitte schräg nach hinten rollen läßt? Oder würdest du von Anfang an darauf achten, daß der Ball parallel zur Stange rollt?

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    1. Lässt man den Ball schräg nach hinten rollen, wird der Schuss unpräzise, weil er immer unterschiedliche Winkel haben kann. Tischwechsel, Luftfeuchtigkeit, Tischalter, Ball, Technik, Nervosität u.a. wirken sich dann stärker auf den Schuss aus. Deswegen ist es besser den Ball parallel zur Stange rollen zu lassen

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  2. Gilt das nur für Pins von der Drei? Bei Videoanalysen von Pin Shots von der Zweierreihe kann ich das nämlich nicht feststellen, dort werden die Bälle üblicherweise immer etwas nach hinten gerollt.

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    1. Das gilt für alle Pins. Auf der 2er Reihe gibt es aber zwei Gründe, warum der Ball nach hinten rollt:
      1. Weiter Schussweg: Je weiter der Ball zur Seite bewegt wird, desto eher sieht man auch leichte Abweichungen, weil der Ball länger Zeit hat nach hinten zu rollen.
      2. Anderer Schuss. Oft wird der Ball rollen gelassen und dann aus dem Lauf gespielt. Hier besteht der Schuss nicht aus Seitwärts- und Schussbewegung, sondern man zielt auf den rollenden Ball und schießt ihn (nur Schussbewegung). Der Ball wird hier weiter nach hinten gerollt, um auch Banden leichter zu schießen. Der gerade wird nicht abgeschwächt, weil man eh auf den Ball zielt.

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  3. Super, danke für die Antwort. Es wäre super, wenn ihr irgendwann mal was zur Handhaltung beim Pin schreiben könntet. Mir hat letztens ein BuLi Spieler gesagt, dass man generell Druck mit dem hinteren Handballen auf den Griff ausüben soll beim Pin. Oder mache überschlagen noch den Daumen usw. Aber nur so als Wunsch :) Danke jedenfalls nochmal für deine Antwort!

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    1. Vielen Dank für den Artikelvorschlag! Wir haben ihn aufgenommen und werden uns damit beschäftigen

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