Sonntag, 25. Oktober 2015

Tischführer: Leo Pro


  • Beschreibung:
    • Höhe: 92cm
    • Gewicht: 110kg
    • Korpus: Tischlerplatte
    • Griffe: dünne, runde Griffe
    • Stangen: 16mm Turnierstange / PowerForce
    • Figuren: Die Leo.Player Figuren haben ein Metallgewicht im Kopf und sind austariert (können waagerecht stehen bleiben) . Charakteristisch ist die Schirmmütze.
    • Spielfeld: Kurzes Spielfeld / Torwart steht im Tor (Es gibt mit dem leo.soccer einen Tisch mit den selben Spieleigenschaften und langem Spielfeld).
    • Ball:
      • Aktuell (2015): 1st_ITSF
        Diesen Ball erkennt man an dem grünen Leo Logo. Er ist glatt und langlebig.
      • bis 2013: Leo ITSF, jetzt Ullrich Sport ball mit grau aufgedrucktem P4P DTFB Logo oder Leonhart Logo. Dieser wird in eingespieltem Zustand deutlich griffiger und kriegt leicht kerben. Er wird aktuell auf P4P gespielt.
    • Daran können sich andere Hersteller ein Beispiel nehmen:
      • Die Bälle lassen sich sehr angenehm aus der Ballausgabe nehmen.
      • Die Tische sind sehr solide gebaut.
      • Das Spielfeld ist umgeben von einer weißen Silikonfuge. Diese sieht nicht nur schön aus, sondern erleichtert auch das Reinigen des Tisches. Flüssigkeiten können nicht in das Holz einziehen.
      • Die Puffer sind gut und langlebig.
      • Die Torhaube ist durchsichtig. Dadurch kann man den Torwart auch sehen, wenn man hinter dem Tor steht.
      • Die Torpfosten sind aus Metall und verschleißen nicht.

      • Um die Standfestigkeit zu erhöhen sind Turnier Tische über 100kg schwer. Bei Leonhart ist der Korpus deutlich leichter als bei Lettner oder P4P und es befindet sich relativ viel Gewicht in den Beinen. Wenn man die Beine abmontiert hat, kann man den Tisch besser tragen.
    • Daran kann noch gearbeitet werden:
      • Die Schirmmützen der Figuren brechen ab wenn sie vom Ball getroffen werden.
      • Der Ball springt relativ häufig wieder aus dem Tor heraus, nachdem er zwischen den Pfosten hin- und hergeschlagen hat oder wenn der Ball über die Torwartstange im Tor gegen den Leonhart Schriftzug springt. Dabei ist der Ball deutlich hinter der Torlinie gewesen (also als Tor zählt), aber das Knallbrett hat er nicht berührt.  Akustisch war das Tor also nicht wahrnehmbar. Bälle die sehr hart ins Tor geschossen werden, springen nach deutlich hörbarem Torsound wieder aufs Spielfeld.
      • Die 1st_ITSF Bälle haben in seltenen Fällen Unwuchten. Diese lassen sich dann schlecht führen bzw. für Zieher oder Schieber hinlegen.
    • Spielweise:
      • Der Ball hat am Anfang eine angeraute Oberfläche. Diese nutzt sich mit der Zeit ab und er wird etwas glatter. Der Ball bleibt dabei rund. Er lässt sich gut für einen Schieber oder Zieher in Position bringen.
      • Der Ball lässt sich sehr gut führen. Tic-Tac (der Ball wird dadurch kontrolliert, dass er zwischen den Figuren hin- und herläuft ohne dabei eingeklemmt zu werden) ist auf diesem Tisch einfach möglich.
      • Mit dem alten Leo ITSF spielt sich dieser Tisch extrem langsam, da der Ball äußerst griffig ist. Mit dem aktuellen 1st_ITSF ist das Spiel deutlich anspruchsvoller geworden, da dieser Ball sehr viel glatter ist, als der alte. Er lässt sich deutlich besser im Tic-Tac führen, aber der Bereich in dem er sich einklemmen bzw. passen lässt, ist kleiner geworden. Pässe müssen technisch sauber gespielt werden, damit sie gut ankommen. Gleiches gilt für Schüsse bei denen der Ball vorher eingeklemmt wird (Pin-Shot oder Jet). Diese muss man sauber schießen, damit der Ball mitläuft. Wenn der Ball (z.B. während der Schussbewegung) mit zu viel Druck nur mit der Kante der Figur eingeklemmt wird, läuft er davon.
      • Freie Bälle unter Kontrolle zu kriegen erfordert Feingefühl. Man verliert sehr leicht Bälle, wenn versucht diese mit zu viel Kraft zu kontrollieren. Insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit spielt sich dieser Tisch extrem glatt.
      • Das Spielfeld klingt sehr hell. Wenn der Ball darüber rollt fühlt sich das subjektiv sehr laut an. Insbesondere in den eigenen vier Wänden, wo wenig Lautstärke herrscht und dieses Geräusch zu Anfang ungewohnt ist.
      • Wenn der Torwart angeschossen wird und der Griff locker in der Hand liegt, wird die Schussenergie abgefangen, aber der Ball dreht sich noch weiter und läuft ins Tor. Dies kann der Torwart beheben, indem er die Torwartstange mit der Hand fester umschließt. Dadurch prallen Bälle stärker vom Torwart ab.
    • Turniere:
      Auf diesem Tisch werden in Norddeutschland etliche Challenger Turniere gespielt. In anderen Teilen Deutschlands werden Challenger Turniere auch auf anderen Tischen ausgetragen. Diese Turniere finden an einem Tag statt. Nach 6-8 Spielen in der Vorrunde nach Schweizer System finden KO-Runden statt. Je nach Teilnehmerzahl aufgeteilt in Profi-, Amateur- und Neulingefeld.  Es kann fast jeder weiterspielen und dank nur 5€ Startgeld sehr viel Turniererfahrung sammeln. Die Platzierungen, die man über das Jahr gesammelt hat, zählen in die DTFB Rangliste. Die Besten qualifizieren sich zur Deutschen Meisterschaft des DTFB.
      Der Tisch kann auf der Bundesliga gewählt werden und ist auch in den Niederlanden sehr beliebt.
    • Links:
    • Fazit:
      Dieser Tisch ist genau das Richtige für dich, wenn du einen technisch anspruchsvollen Tisch zum turniernahen Training für Challenger Turniere suchst.

    Die Bilder wurden mit freundlicher Unterstützung von Leonhart bereitgestellt.

    Autor: Fabian Wachmann

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      Sonntag, 18. Oktober 2015

      Tischführer: P4P Tournament

      • Beschreibung
        • Höhe: 93cm bis 98cm
        • Gewicht: 130kg
        • Korpus: MDF
        • Griffe: 10 Kant Griffe, Außendurchmesser ca. 33mm
        • Stangen: 16mm Ullrich
        • Lager: Zweiteilige Gleitlager (auswechselbar)
        • Figuren: Die P4P Figuren sind mit einem Splint an der Stange befestigt und haben ein Gegengewicht im Kopf. Dadurch kann man die Figuren waagerecht stellen.
        • Spielfeld: Langes Spielfeld / Torwart steht vor dem Tor
        • Bälle: Ullrich Ball (identisch mit Leo ITSF).
        • Daran können sich andere Hersteller ein Beispiel nehmen:
          • Der Tisch besitzt neben den Torzählern auch noch Zähler für Sätze und Time-outs.
          • Der Ballrücklauf ist eine Wippe, die auf beide Seiten gestellt werden kann. Dadurch ist der Tisch sehr flexibel zum Trainieren und Spielen einsetzbar
            Wippe im Tor
          • Der Tisch hat Wechsellager. Dadurch können die Stangen in wenigen Handgriffen komplett entnommen und ausgetauscht werden. Dies ist sehr gut für Turniere geeignet, da die gesplinteten Figuren nur von der Turnierleitung ausgetauscht werden können. Hierdurch entfällt die Situation, dass Spieler "mal eben" eine Figur fester anziehen wollen und dann unter Adrenalin, im Eifer des Gefechts, die Schraube abdrehen.
            Wechsellager
          • Die Griffe des Tischs sind festgeschraubt. Das macht Griffwechsel und schnelle Wartungsarbeiten auch bei Puppen am Griff möglich.
          • Die Beine werden unter dem Tisch in Schlitze reingesteckt und dann festgeschraubt. Nach der Demontage können die Beine unter dem Spielfeld untergebracht werden.
            Beine können im Korpus verstaut werden
          • Drei Tische passen genau auf eine Euro-Palette. Hierdurch kann man die Tische einfach transportieren und platzsparend lagern. In Kombination mit Wechsellagern und der Beinbefestigung, lassen sich die Tische sehr schnell aufbauen. Neuere Modelle haben statt einer Einwurfschale nur noch ein Loch, da diese beim Transport einknicken kann.
          • Beim Schießen geben die Stangen deutlich mehr nach, als bei anderen Tischen. Dadurch werden die Gelenke weniger belastet, als bei anderen Tischen.
          • Wenn eine Reihe an der gegenüberliegenden Bande steht, dann ist der Abstand vom Griff zur Seitenwand deutlich größer als bei anderen Modellen. Hierdurch ist es unmöglich "im Gefecht" mit der Hand gegen die Bande zu schlagen oder sich die Haut im Lager einzuklemmen.
        • Daran kann noch gearbeitet werden:
          • Die Ballausgaben sind relativ flach. Für einfacheres Herausnehmen der Bälle dürfte diese etwas höher sein.
          • Der Tisch ist nicht ganz so stabil wie ein Leo oder Lettner. Das liegt zum einen an dem MDF Korpus und zum anderen an der Befestigung der Beine. Stabilität ist ein Zielkonflikt zur einfachen Aufbaubarkeit. Beides geht nicht. Es gibt auch eine Variante mit Multiplex Korpus.
          • Die Puffer sind mitunter sehr hart. Teilweise klingt anschlagen der Stangen an den beiden Lagern unterschiedlich. Dadurch wird jede Bandenberührung der Stange durch die Akustik als "sehr hart" wahrgenommen.
          • Die Torrahmen haben an den unteren Enden spitze Ecken. Hart geschossene Bälle die aus dem Torraum gegen diese Ecken prallen, kriegen starke Kerben. Hier kann man schon mit etwas Schmirgelpapier Abhilfe schaffen, indem man die Kanten etwas abrundet.
          • Die Qualität der Verarbeitung ist nicht ganz auf dem Niveau von Leonhart oder Lettner. Es gibt ein paar kleinere Schwächen die das Gesamtbild trüben.
            • Die Torrahmen (auswechselbar) brechen an den Pfosten nach längerer Zeit auseinander.
            • Die Magnete (auswechselbar) , die die Wippe fixieren, können bei älteren Tischen abbrechen.
            • Dort wo Spieler die Stangen berühren (direkt neben den Griffen), korrodieren die Stangen bereits nach einigen Monaten. In seltenen Fällen korrodieren die Stangen auch an anderen Stellen.
            • Bei den Figuren brechen gelegentlich Köpfe ab.
            • Bei älteren Tischen die Befestigung der Tellerfüße an den Beinen. Die Füße sind Höhenverstellbar. Der drehbare Fuß ist nur über eine Mutter gegen den Fuß gekontert. Wenn sich die Mutter an einem Bein löst, kann man dieses nicht mehr in der Höhe verstellen und muss die Mutter erst wieder gegen den Fuß kontern. Die neue Fußkonstruktion bei der dies nicht mehr passieren kann wurde 2015 eingeführt.
        • Spielweise:
          • Auf diesem Tisch kann man Bälle sehr leicht unter Kontrolle bringen.
          • Der Tisch ist sehr hoch. Dadurch kann man auch längere Zeit bequem an ihm spielen.
          • Der Ball ist anfangs angeraut. Wenn sich dies abnutzt, wird er griffiger und er kriegt zudem Kerben.
          • Die Stangen sind sehr leicht und leichtläufig. Hinzu kommt subjektiv großes Spiel in den Lagern weshalb sich der Tisch zu Anfang fast "billig anfühlt". Wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat, macht die Leichtläufigkeit sehr viel Spaß.
          • Die Stangen sind sehr weich im Vergleich zu anderen Tischen. Beim Schießen an diesem Tisch federt die Stange stark nach und die Gelenke werden nicht so stark belastet, wie auf anderen Tischen. Dies ist sehr angenehm.
          • Die Kombination aus Tisch und Ball reiht sich von der Griffigkeit in die Mitte zwischen Leo mit dem neuen 1st_ITSF und dem alten Leo ITSF, jeweils gespielt auf Leo, ein und lässt sich sehr gut spielen. Auf der 5 ist der Bereich, in dem sich der Ball gut brushen lässt, sehr breit.
          • Bei dem P4P Reglement wird die Anzahl der Bandenberührungen auf der 5 nicht limitiert. Dadurch ist mit einfachen Mitteln ein sehr dynamisches Spiel auf der 5er-Reihe möglich.
        • Turniere
          • Neben der Bundesliga und einzelnen Landesverbänden wird dieser Tisch auf der P4P Turnier Serie gespielt. Auf dieser gibt es Turniere mit bis zu 40.000€ Preisgeld. Diese zählen damit zu den höchst-dotierten Tischfußballturnieren der Welt. Diese Turniere sind unabhängig von DTFB/ITSF und finden hauptsächlich im südwestlichen Deutschland statt. Hier messen sich die besten Spieler der Welt. Alle Turniere sind offen. Das heißt es kann sich jeder anmelden. Gespielt wird ein Doppel-KO System (d.h. man mit einer Niederlage noch das Turnier gewinnen und scheidet erst nach der zweiten aus). Diese Turnier gehen normalerweise Samstag und Sonntag den ganzen Tag und es gibt neben Doppel und Einzel jeweils in drei Leistungsklassen (Neuling, Amateur und Offen, hochstarten ist möglich, also ein Neuling darf überall teilnehmen) auch noch DYP, Mixed und Disziplinen für Damen. P4P Turniere finden meist in Maritim Konferenz Hotels statt.
        • Links:
        • Fazit:
          Dieser Tisch ist genau das richtige für dich, wenn du ganz große Ambitionen hast und möglichst P4P-Turnier-nah trainieren möchtest, um dich auf P4P Turnieren mit den besten Spielern der Welt zu messen.


        Die Bilder wurden mit freundlicher Unterstützung von Ullrich bereitgestellt.

        Autor: Fabian Wachmann

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          Sonntag, 11. Oktober 2015

          Auflage hinten

          Auf der ganzen Welt ist klar: Nach einem Tor wird der Ball in der Mitte aufgelegt. Die ganze Welt? Nein! Ein von unbeugsamen Saarländern besetztes Bundesland hört nicht auf, Widerstand zu leisten.

          Dort wird zwar auch auf Bonzini nach ITSF-Regeln gespielt, aber eben auch saarländische Regeln auf dem saarländischen Hansberg.
          Nach diesen Regeln wird der Ball nach einem Tor hinten aufgelegt. Aber ist das überhaupt gut?

          Verteidiger wird wichtiger

          Der augenscheinlichste Unterschied ist die steigende Bedeutung des Verteidigers. Dieser muss den Ball eröffnen und unbedingt rauskommen. Der Verteidiger hat aber nicht nur ein Soll zu erfüllen, sondern kann viel öfter Spiele entscheiden (Gerade im DYP interessant). Das macht es attraktiver Hinten zu spielen und steigert so die durchschnittliche Stärke von Verteidigern.

          Höhere Dynamik

          Durch die höhere Bedeutung des Verteidigers wird der Stürmer nicht gleich weniger wichtig. Man kann nur nicht mehr nach der Auflage durchlegen und wegschießen. Das kann Spiele aber eh recht eintönig machen, wenn zwei Topstürmer aufeinander treffen. Wenn beide nämlich eine 100% Quote auf 5 und 3 spielen, gewinnt derjenige, der den Münzwurf gewonnen hat auch das Spiel. Sehr unbefriedigend, wenn man perfekt spielt, aber wegen einer Münze verliert. Der Verteidiger hat in diesem Fall auch nur sehr wenig mit dem Spiel zu tun. 
          Wird der Ball aber von hinten aufgelegt, ist der Verteidiger auch immer an dem Sieg beteiligt. Sowohl defensiv, als auch offensiv. 
          Der Verteidiger wird aber nie die gleiche Torquote erreichen können, wie ein Stürmer. Dafür sind zu viele Stangen im Weg. Er kann die Anzahl Stangen aber reduzieren, indem er Pässe spielt. Die können entweder direkt kommen oder er spielt den Ball sicher nach vorne, damit der Stürmer sich den Ball rausfangen kann. So werden viele neue strategische Ansätze geschaffen, die mehr Dynamik in das Spiel bringen, weil mehr Spieler daran beteiligt sind und die Erfolgsquote nicht mehr so hoch sein kann.

          Einzel

          Bei der Auflage in der Mitte können sich Stürmer im Einzel rein auf ihre Stürmerqualitäten verlassen. Solang der Druck nach vorne groß genug ist, muss man nicht gut hinten spielen können.
          Nach saarländischen Regeln geht das nicht mehr. Man muss entweder gut rauskommen oder 2 auf 5 spielen.

          Fazit

          Obwohl ich Stürmer bin, finde ich die Ballauflage hinten sehr gut. Es bringt mehr Dynamik und Varianz ins Spiel. Durch die höhere Bedeutung des Verteidigers wird die Position für Spieler interessanter und dadurch stärker weiterentwickelt. Auch (Monster-)DYPs werden für mehr Spieler interessanter, weil man nicht mehr stürmen muss, um das Spiel alleine entscheiden zu können.

          Sonntag, 4. Oktober 2015

          Tischführer: Soccertische

          Die Begeisterung ist da, der eigene Tisch muss her. Nur was muss ich bei Anschaffung und Unterbringung bedenken?

          Preis

          Soccertische aus dem Premium Segment kosten neu 1300€ bis 1500€ und sind äußerst stabil und langlebig. Diese Tische überleben selbst den Jahrelangen Einsatz in Kneipen, in denen sie täglich mehrere Stunden gespielt werden. Gebrauchte Tische von privat aus diesem Segment, sind für etwa 600€ bis 1100€ zu haben. Ein turniergespielter P4P kostet 1300€. Der Wertverlust ist relativ gering.
          Es besteht auch die Möglichkeit alte Kneipentische zu erwerben. Diese müssen dann gründlich gereinigt und ggf. ein paar Stangen, Figuren und Puffer erneuert werden (Tipp: Finger weg von billig Material). Ein Komplettsatz an Stangen + Figuren + Puffer + Schrauben kostet etwa 250€. Alte Kneipentische sind mit Vollstangen und schmaleren Toren ausgestattet. Aktuelle Turniertische sind mit Hohlstangen (also Stangen, die innen hohl sind) und 20.5cm breiten Toren ausgestattet. Dies macht für die Technik einen großen Unterschied und ist als Trainingsgrundlage für Spieler mit Turnierambitionen nicht zu empfehlen. Eine weitere Möglichkeit bieten Tische aus dem Budget Segment. Diese kosten neu 300€ bis 800€ und sind deutlich besser als preislich vergleichbare Tische aus dem Baumarkt. Hierzu widmen wir noch einen eigenen Artikel.

          Laustärke

          Ein weiterer Punkt ist die Lautstärke beim Spielen. Wenn man den Tisch zu allererst in der eigenen Wohnung bespielt, wird sich selbst das Rollen des Balls auf dem Spielfeld sehr laut anfühlen. Alleine weil man diese Geräusche in der gewohnten Umgebung nicht kennt. Denn tatsächlich ist Kickern leiser als z.B. laute Musik oder das Spielen eines Instruments. Am lautesten sind beim Kickern die jubelnden Spieler.
          Ein paar grundlegende Maßnahmen zum Lärmschutz muss man immer Ergreifen. Wenn man mehrere Lagen Teppich unter die Füße packt, dann werden die Geräusche, die durch Anschlagen an der Bande verursacht werden, sicher von diesem gedämmt und nicht bis zu den Nachbarn übertragen. Als unterste Lage kann man zum Beispiel eine gummierte Fußmatte nehmen und erreicht dadurch wieder die Standfestigkeit. Bei Teppich als Untergrund kann man die unterste Lage Teppich mit etwas Glattem bekleben, um den Tisch einfach verschieben zu können. Ein einfach verschiebbarer Tisch gibt einem zudem auch eine gute Rückmeldung zur eigenen Technik. Wenn der Tisch wandert, benutzt man zu viel Kraft.
          Wenn man den Torklang dämpfen will, kann man etwas Stoff (Geschirrtuch oder ein abgeschnittenes Hosenbein von der Lieblingsjeans) von oben ins Tor hängen. Um das Anschlagen an den Banden ganz abzudämpfen kann man die Puffer von der Firma Flix erwerben. Diese sind aus Schaumstoff und dämpfen Schläge sehr effektiv und geräuscharm ab.
          Generell ist Schusstraining relativ laut (nur tagsüber), Passtraining (2 auf 5 oder 5 auf 3) kann man auch noch abends machen und Ballkontrolle Training (Tic-Tac oder Ballführung) kann man auch noch spät abends machen. Wobei die Einzelheiten sehr von Wohnung und Nachbarn abhängen.

          Platzbedarf

          Um einen Tisch in der eigenen Wohnung unterzubringen und mit 4 Leuten zu bespielen, werden mindestens ca. 2m x 2.50m benötigt. Meiner Erfahrung nach ist das allerdings die Ausnahme und die meiste Zeit trainiert man alleine an seinem Tisch. Ich selbst hatte in meinem Studentenzimmer einen Tisch, der meistens am Fenster stand und dann ca. 1.30m x 1.50m in den Raum hereingeragt hat. Falls der Kicker mal etwas weniger Platz belegen soll, kann man den Tisch hochkant an die Wand stellen und die Beine abmontieren. Der Korpus ist tief genug, dass er hochkant sicher steht.

          Gewicht und Transport

          Premium Tische wiegen in aufgebautem Zustand zwischen 110kg und 130kg. Nachdem man Stangen und Beine abmontiert hat, kann man den Korpus zu zweit Tragen. Es empfiehlt sich aber soweit möglich, die Verwendung von Rollbrettern zum Transport. Der Korpus hat Maße von etwa 1.50m x 0.75m x 0.40m und passt bei umgelegter Rückbank in die meisten Autos. In der eigenen Wohnung kann man den Korpus alleine bewegen, indem man ihn hochkant auf ein Stück Pappe oder eine Decke stellt. Jetzt lässt er sich durch die Gegend schieben.

          Aufbau

          Für den Aufbau des Tisches ist der hochkant stehende Korpus die Ausgangslage. Bei P4P und Lettner gibt es zwei Beinpaare die man unter dem Tisch befestigt, bevor man sie in die Endposition bringt (Vorsicht: schwer). Bei Leonhart gibt es 4 einzelne Beine, von denen man erst die oberen beiden befestigt, bevor man ihn auf dies kippt. Wenn man ihn dann  anhebt kann man die restlichen Beine befestigen.
          Danach montiert man die Figuren. Neue Figuren gehen mitunter sehr schwer über die Stangen. Etwas Pronto hilft hier wahre Wunder. Bei den Puffern muss man darauf achten, wie man sie zu den Figuren montiert. Zu manchen Puffern gehört eine Metallscheibe (bei Leonhart ist diese integriert), die dafür sorgt, dass der Puffer bei extrem hartem Anschlagen nicht über die Figur gezogen werden kann.

          Ausrichten

          Zu guter letzt muss man den Tisch nur noch ausrichten, also so hinstellen, sodass das Spielfeld waagerecht ist. Zu diesem Zweck sind alle besseren Tische mit höhenverstellbaren Füßen ausgestattet. Zum Ausrichten benötigt man eine Wasserwaage oder alternativ kann man auch einen neuen Ball nehmen. Um die Höhe eines Beins zu justieren, muss man den Tisch leicht anheben und den unteren Teil des Fußes drehen. Man kann den Tisch alleine anheben indem man sich vor ihn auf einem Knie niederlässt und das andere unter den Rand des Tisches schiebt. Jetzt kann man den Tisch locker aus der Wade anheben und gleichzeitig mit den freien Händen den Fuß auf die gewünschte Höhe drehen.
          Am schnellsten ist man, wenn man zuerst nur auf drei Beinen ausrichtet. Im ersten Schritt nimmt man sich die Querrichtung vor und dreht dabei nur an zwei Beinen. Dann nimmt man die Längsrichtung und dreht dabei nur an einem dritten Bein, sodass das letzte in der Luft schwebt. Wenn man den Stand mit der Wasserwaage überprüft, muss man sich auf den Tisch lehnen, damit er auf den richtigen drei Beinen steht. Wenn das Ergebnis erreicht ist, muss man nur noch das letzte Bein auf die richtige Länge drehen und ist fertig. Diese Technik funktioniert allerdings nur mit Tischen die stabil genug sind.

          Fazit

          Tischfußball kostet wie jedes andere Hobby Geld, ist aber weniger akzeptiert, als zum Beispiel ein Musikinstrument, der Riesenfernseher, der bei gleicher Diagonale deutlich teurer ist, oder das Motorrad.
          Tischfußball hat gegenüber anderen Sportarten den großen Vorteil, dass man ein komplettes Stadion mit zwei Mannschaften bei sich im Wohnzimmer unterbringen und dadurch sehr praxisnah zu Hause trainieren kann. Dabei ist es egal ob man nur gelegentlich daran spielen möchte oder ob man Leistungsorientiert jeden Tag mehrere Stunden an Schüssen, Pässen und Ballkontrolle feilt. Wenn man die Möglichkeit nutzt "mal eben ein bisschen" zu trainieren wird einen das sehr viel weiterbringen. Selbst solange man nur mehrmals am Tag eben ein paar Minuten dran steht. Häufig erweckt gerade dies wieder die Freude und es ergeben sich so spontan längere Sessions, in denen man neue Ideen ausprobiert.

          Autor: Fabian Wachmann

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