Mittwoch, 23. Dezember 2015

Mentales Training - Einleitung

Man kann ohne Gegner trainieren und man kann auch ohne Tisch trainieren. Dabei gibt es Übungen, die die Bewegungsausführung verbessern (z.B. Visualisierungen von Bewegungen) und es gibt Übungen, die für mehr mentale Stärke sorgen.

Zuerst muss man für sich die grundlegende Frage beantworten, ob man von mentalem Training profitieren kann. Diese Frage ist gleichbedeutend mit dem Vergleich der eigenen Leistung im Turnier zu der Leistung im Training.
Tischfußball wird zu einem Großteil im Kopf entschieden. Nachdem man die Grundlagen der Schuss- und Passtechniken gelernt hat sind zwei Fragen entscheiden.
  • Wie gut kann ich in einer Turniersituation meine Schüsse und Pässe technisch ausführen?
  • Wie gut kann ich in einer Turniersituation meinen Gegner analysieren um den richtigen Schuss oder Pass auszuwählen?
Erfolg hat man nur, wenn man in beiden Punkten unter dem Druck des Turniers gut funktioniert. Wenn die Leistung im Turnier auf gleichem Level oder höher ist, als die Leistung im Training, dann ist es bestimmt nicht notwendig.
Es gibt viele Wege um mental stärker zu werden. Die meisten Spieler erlangen mentale Stärke über Turniererfahrung. Zusätzlich gibt es einen ganzen Zoo an Techniken, um die eigene mentale Stärke erhöhen. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, um mental stärker zu werden. Wichtig ist, dass man am Ball bleibt und viel ausprobiert. Nicht jede Technik ist für jeden geeignet. Wenn man dran glaubt, dass etwas nicht funktioniert, kann man es besser lassen.
Wie eine neue Schusstechnik brauchen Techniken für mentale Stärke einiges an Praxis bevor man ihr Potential für sich abschließend bewerten kann. Man muss zudem für die Umsetzung ein hohes Maß an Selbstreflektion und Disziplin aufbringen und das geht nur, wenn man an die Technik glaubt und das Training dieser einem Spaß macht.
Die Techniken sind alle recht allgemein formuliert und aus anderen Bereichen entlehnt. Es gibt viele Wege sie an Tischfußball anzupassen. Wichtiger ist jedoch, dass man sie an die eigenen Bedürfnisse anpasst. Es ist viel Selbstreflektion notwendig. Der Leitsatz lautet: Die eigenen Stärken beibehalten und an den Schwächen arbeiten.
In unseren Artikeln können wir nur die Ideen vorstellen.  Bevor man sich tiefergehend mit einer Technik auseinandersetzt, sollte man sich auch etwas mehr darüber informieren, da eine sehr detaillierte Beschreibung nicht in die Artikel passt.

In den nächsten Artikeln werden wir ein paar neue Techniken vorstellen.


Sonntag, 20. Dezember 2015

Tischführer: Flix Libero

Man kann ohne Gegner trainieren und man kann auch ohne Tisch trainieren. Dabei gibt es Übungen, die die Bewegungsausführung verbessern (z.B. Visualisierungen von Bewegungen) und es gibt Übungen, die für mehr mentale Stärke sorgen.

Zuerst muss man für sich die grundlegende Frage beantworten, ob man von mentalem Training profitieren kann. Diese Frage ist gleichbedeutend mit dem Vergleich der eigenen Leistung im Turnier zu der Leistung im Training.
Tischfußball wird zu einem Großteil im Kopf entschieden. Nachdem man die Grundlagen der Schuss- und Passtechniken gelernt hat sind zwei Fragen entscheiden.
  • Wie gut kann ich in einer Turniersituation meine Schüsse und Pässe technisch ausführen?
  • Wie gut kann ich in einer Turniersituation meinen Gegner analysieren um den richtigen Schuss oder Pass auszuwählen?
Erfolg hat man nur, wenn man in beiden Punkten unter dem Druck des Turniers gut funktioniert. Wenn die Leistung im Turnier auf gleichem Level oder höher ist, als die Leistung im Training, dann ist es bestimmt nicht notwendig.
Es gibt viele Wege um mental stärker zu werden. Die meisten Spieler erlangen mentale Stärke über Turniererfahrung. Zusätzlich gibt es einen ganzen Zoo an Techniken, um die eigene mentale Stärke erhöhen. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, um mental stärker zu werden. Wichtig ist, dass man am Ball bleibt und viel ausprobiert. Nicht jede Technik ist für jeden geeignet. Wenn man dran glaubt, dass etwas nicht funktioniert, kann man es besser lassen.
Wie eine neue Schusstechnik brauchen Techniken für mentale Stärke einiges an Praxis bevor man ihr Potential für sich abschließend bewerten kann. Man muss zudem für die Umsetzung ein hohes Maß an Selbstreflektion und Disziplin aufbringen und das geht nur, wenn man an die Technik glaubt und das Training dieser einem Spaß macht.
Die Techniken sind alle recht allgemein formuliert und aus anderen Bereichen entlehnt. Es gibt viele Wege sie an Tischfußball anzupassen. Wichtiger ist jedoch, dass man sie an die eigenen Bedürfnisse anpasst. Es ist viel Selbstreflektion notwendig. Der Leitsatz lautet: Die eigenen Stärken beibehalten und an den Schwächen arbeiten.
In unseren Artikeln können wir nur die Ideen vorstellen.  Bevor man sich tiefergehend mit einer Technik auseinandersetzt, sollte man sich auch etwas mehr darüber informieren, da eine sehr detaillierte Beschreibung nicht in die Artikel passt.

  • Beschreibung:
    • Höhe: 89cm
    • Gewicht: 72kg
    • Korpus: Multiplex
    • Griffe: Lettner Griffe mit 32mm Außendurchmesser
    • Stangen: Contus L4, 16mm
    • Lager: Ring in Ölwanne (Gleitlager)
    • Figuren: Lettner TT Soccerfiguren (alt), wahlweise auch andere.
    • Spielfeld: Langes Spielfeld (Torwart steht vor dem Tor) eigene Linienführung.
    • Ball: Lettner Avant
  • Davon können sich andere Hersteller noch etwas abgucken:
    • Der Tisch ist äußerst hochwertig und mit Liebe zum Detail verarbeitet. Er besteht aus Multiplex und Edelstahl.
    • In den Seitenwänden sind Dosenlibellen (runde Elemente von Wasserwaagen) eingelassen mit deren Hilfe sich der Tisch waagerecht ausrichten lässt. In dem Tisch, der uns zur Verfügung stand, zeigten diese leider alle in eine andere Richtung.
    • Man kann den Tisch leicht zusammenklappen. Die Tore können in das Spielfeld gepackt werden. Auf den Banden befinden sich je zwei Metallklappen. Wenn man diese öffnet, kann man alle Stangen in wenigen Sekunden entnehmen. Die Stangen werden unter dem Spielfeld verstaut und die Beine werden unter das Spielfeld geklappt. Hierdurch erhält man ein sehr kompaktes Packmaß. Unter dem Tisch befinden sich zwei Rollen auf denen man den Tisch wie einen Trolley hinter sich herziehen kann. Die Rollen sind durch einen Splint befestigt und können abgenommen werden. Die Achsen lassen sich im Tisch versenken. Die Rollen kann man einfach wieder an den Achsen befestigen, da die Achsen über einen kleinen Griff verfügen, über die man diese einfach wieder zum Vorschein bringen kann.
      https://www.youtube.com/watch?v=DFwkNri_Cww
    • Bei den Puffern geht Flix einen eigenen Weg. Die Puffer sind aus Schaumstoff gefertigt und spielen sich extrem gut. Sie sind zwar einerseits sehr weich und bei leichtem Anschlagen ist kein Knall hörbar aber andererseits federn sie Schläge bei härterem Anschlagen auch noch sehr gut ab und der Tisch wackelt nicht. Die Puffer sind der Geheimtipp für alle Spieler die ihre Nachbarn und Mitbewohner schonen wollen.
    • Das Spielfeld ist aus einer massiven Platte herausgefräst. Die Ecken sind wie bei anderen Tischen angehoben, aber die Kante verläuft in Form eines S. Dieses Zeichnet sich dadurch aus, dass der Ball nicht neben dem Torwart liegen bleiben kann. Gleichzeitig ist das Spielfeld unter der Zweierreihe schon wieder eben und dadurch kann man sich den Ball auch ganz nah an der Bande unter der Stange hinlegen.
    • Neben den Toren befindet sich eine Nut. Wenn der Ball gegen diese Prallt springt er nicht hoch.
      Metallpfosten, Torbande, Torzähler
    • Der Torzähler besteht aus 6 massiven Metallsteinen auf einem Rohr. Diese haften magnetisch aneinander und können sich durch anschlagen nicht umstellen.
    • Man kann Zusatzgewichte an den Beinen befestigen. Diese kann man einfach für den Transport entfernen.
    • Die Torgeometrie ist gut gewählt. Bälle die im Torraum hin- und herschlagen fliegen selten heraus, da im oberen Bereich des Tores keine Senkrechte Strebe ist an der sie abprallen können. Sie fallen auf das Knallbrett und sind so als Tor klar erkennbar.
    • Die Torpfosten sind aus Metall.
  • Daran kann noch gearbeitet werden:
    • Die Farbgebung des Torzählers entspricht nicht dem der üblichen Tische. Wenn der 5. Stein farblich hervorgehoben wäre, wäre der Punktestand einfacher zu erkennen.
    • Bei der Variante Libero ist die Ballausgabe beim eigenen Tor. Zum Schusstraining alleine eignet sich dieses Modell nicht. Bei den Varianten Libero Sport und Libero Home ist die Ballausgabe mittig hinter dem Tor und kann von beiden Seiten gut erreicht werden.
    • Standfestigkeit ist ein Zielkonflikt mit Mobilität. Die Beine sind in sich nicht stabil genug, um den Tisch auf drei Beinen ausrichten zu können. Deswegen dauert das Ausrichten etwas länger, als bei einem der anderen Premium Tische. Beim Spiel zu viert bewegt sich der Tisch.
    • Die Füße des Tisches sind sehr klein. Beim ausrichten des Tisches muss man an diesen drehen, um die Höhe zu verändern. Weil sie so klein sind, braucht man viel Kraft um diese drehen zu können.
    • Bei den Tischen die mir zugänglich waren, zeigten die Libellen alle in eine andere Richtung.
    • Der Abstand von Griff zu Seitenwand ist etwas geringer, als der von Lettner / Leonhart und viel geringer als der von P4P. Dies liegt an der gleichen Bohrung der Stangen bei dickeren Seitenwänden. Zudem hatte ein von mir angespielter Tisch an einer Seite unter der Metallklappe der Stangen eine relativ scharfe Kante unter der Metallklappe. Hier muss man beim Einzel etwas drauf achten, damit man sich nicht weh tut. Bei anderen Tischen war diese Kante nicht zu fühlen.
  • Spielweise:
    • Es lassen sich alle gängigen Techniken auf diesem Tisch spielen.
    • Das Spielfeld ist etwas glatter, als das eines Lettners, aber griffiger als das eines P4Ps. Pässe lassen sich gut spielen. Die Details hängen sehr stark von Ball und Figuren ab, mit denen der Tisch bestückt ist und deswegen werde ich hier nicht weiter darauf eingehen.
    • Die Bälle, die gegen die Bande neben das Tor schlagen, springen nicht gegen die Stangen, sondern prallen schnell heraus. Sie sind für den Torwart schwieriger zu fangen. Insbesondere im Einzel ist es eine einfache Passoption, neben das Tor zu schießen und dann den herausprallenden Ball auf der 3 zu fangen.
    • Durch die S-Bande bleiben weniger Bälle neben dem Tor liegen. Gleichzeitig ist der Bereich unter der 2er Reihe noch nicht angehoben. Dies merkt man beim Passen von 2 auf 5 da man den Ball bis an die Bande laufen lassen kann, ohne dass dieser nach vorne abgelenkt wird.
    • Der Hersteller empfiehlt die Stangen mit WD40 zu schmieren. Sie laufen dabei minimal schwerer als die der anderen Premium Tische. 
    • Die Puffer dämpfen sehr gut und fühlen sich gut an wenn man an die Bande anschlägt. Man fühlt keinen festen Schlag. Gleichzeitig sind sie hart genug, dass die Puffer selbst bei sehr hartem Anschlagen nicht "durchschlagen". Der Anschlag nach einem Pass an die Bande fühlt sich sehr weich an.
    • Da der Tisch im Vergleich zu den anderen premium Tischen relativ leicht ist und die Beine deutlich filigraner, steht der Tisch beim Spielen nicht so stabil wie die anderen premium Tische. Der Korpus selbst verwindet sich nicht. Bei viel Krafteinsatz bewegt er sich leicht seitlich. Wenn der Tisch nicht korrekt ausgerichtet wurde, kann es sein, dass man dabei ein Bein anhebt.
    • Flix hat seine eigenen Positionen für die Linien. Gleichzeitig haben sie wichtige Punkte, wie zum Beispiel die Pfosten vom Tor über den "Flix"-Schriftzug unter der 3er Reihe markiert.
  • Turniere:
    Derzeit gibt es keine feste große Turnierserie auf diesem Tisch. Es gibt einzig ein paar kleinere Turniere (DYPs) im Raum Bremen, bei denen die Tische für die Turniere dort aufgestellt werden.
  • Links:
  • Fazit:
    Der Flix ist kein Standard. Nirgends. Er ist gut zu spielen und zeichnet sich neben vielen innovativen Details durch seine unschlagbare Mobilität bei dem schönen Design aus. Hierdurch ergibt sich ein äußerst hoher WAF.

Die Bilder wurden mit freundlicher Unterstützung von Flix bereitgestellt.


Sonntag, 13. Dezember 2015

Schusssysteme auf der 3er Reihe im Vergleich

Übersicht

Langsysteme:
Mittesysteme:
3/4 Systeme:
  • Jet (Links 3/4, Rechts 3/4)
  • Pin (Links 3/4, Rechts 3/4)

Beschreibung

Langsysteme

Bei Langsystemen versucht man die Deckung möglichst weit auseinanderzuziehen.
Meistens passiert das über einen Hauptschuss, den Langen. Also ein Schuss der von
einer Torseite zur anderen geht. In der Ausgangsposition hat man den Ball vor einer Ecke
des Tors liegen oder geklemmt, so dass die Stange an der Bande steht. Die Ecke, auf die man den Langen schießt, gibt dem Langsystem den Namen. Schießt man von der linken Ecke aus auf die rechte Ecke, spricht man von einem Rechtslang. Entsprechend spricht man bei einer Ausgangsposition vor der rechten Ecke von einem Linkslang.
Langsysteme unterscheiden sich nach ihrem Fokus auf lang oder kurz. Bei einem langen Fokus
ist die meistgenutzte Option der Lange. Alle anderen Optionen, Zucken oder Sprünge sollen den Langen öffnen oder vorbereiten. Ein kurzer Fokus bedeutet, dass man hauptsächlich die kurzen Optionen, wie z.B. den Geraden benutzt. Mit einem langen Schuss zieht man dann die Deckung möglichst weit, um die kurzen Optionen zu öffnen. Der Lange ist also immer noch eine der wichtigsten Optionen, deswegen gehören diese Systeme zu den Langsystemen.
Je nach Fokus bieten sich in der Theorie andere Schusstechniken an. Pins sind generell eher für
langen Fokus, Jets für kurzen Fokus geeignet. In der Praxis ist es aber wichtiger, womit man sich
wohler fühlt. Hauptsache der lange kommt explosiv und man kann die Optionen seines Fokus gut
spielen.

Mittesysteme

Bei einem Mittesystem hat man den Ball vor der Mitte des Tors geklemmt. So erreicht man alle Punkte des Tors über kurze, schnelle Wege. Das gibt einem viele verschiedene Optionen, die der Gegner gar nicht alle decken kann.
Mittesysteme werden unterteilt in statische und dynamische Systeme.
Bei statischen Systemen hat man den Ball bis zum Schuss auf einer Position. Üblicherweise werden Jets statisch geschossen, weil der Jet wenig Mobilität hat, man aber schnell von einem 3 Punkte System auf ein 5 Punkte System kommt. Bei dynamischen Systemen wandert man mit dem Ball vor dem Tor, bleibt aber immer ungefähr vor der Mitte des Tors. Durch die Bewegungen versucht man den Verteidiger zu manipulieren, um sich Lücken freizuspielen. Dieses System wird meistens als Pin gespielt, weil dieser sehr mobil ist.
Zwar gibt es für jedes System theoretisch bevorzugte Schusstechniken, aber im Grunde kann man statische und dynamische Systeme sowohl mit Jet, als auch mit Pin spielen. Für jede Variante gibt
es auch bereits sehr erfolgreiche Spieler.

3/4 Systeme

Die 3/4 Systeme sind eine Mischung aus Lang- und Mittesystemen. Man hat die Flexibilität von Mittesystemen und die Konditionierung von Langsystemen. Durch die fehlende Spezialisierung
ist zwar beides nicht ganz so gut, wie in den Reinsystemen, aber man kann seine Strategie ändern, ohne dabei das System zu wechseln. Vor allem am Setup könnte der Gegner die Strategie erkennen,
wenn man zwischen Reinsystemen wechselt. Bei 3/4 Systemen ist das Setup gleich, selbst wenn
man die Strategie ändert (z.B. von Mitte- auf Langsystemschüsse).
Durch das Setup ist es auch leichter auf Zwischenpositionen zu schießen. Die so erreichte Flexibilität
ist zwar ähnlich hoch, wie bei Mittesystemen, aber die Lücken sind andere.

Auswahl

Langsysteme sind das Richtige für dich, wenn du...
...explosive Schüsse magst
...dem Gegner damit Angst machen möchtest (Konditionierung)
...lieber mit gutem Timing schießt, statt ihn mit Optionen zu überraschen
...die Deckung weit auseinander ziehen willst

Mittesysteme sind das Richtige für dich, wenn du...
...größtmögliche Flexibilität haben möchtest
...am liebsten präzise schießt
...den Gegner mit vielen Optionen überraschen willst, statt ihn abzutimen

3/4 Systeme sind das Richtige für dich, wenn du...
...du die Stärken von Lang- und Mittesystemen haben möchtest
...dich nicht spezialisieren möchtest, um immer die richtige Antwort zu haben


Autor: Lukas Übelacker

Inhaltsverzeichnis

Sonntag, 6. Dezember 2015

ITSF Regeländerungen 2016

Ab dem 1. Januar 2016 gilt ein neues ITSF Regelwerk. Die Ankündigung von ITSF und der Downloadlink zu den Regeln sind am Ende des Artikels. Die Änderungen haben wir für euch zusammengesucht:

§4 Fertig-Protokoll

§4.2.2 To begin play, the ball must be moved from one player figure to another but may not be directly advanced from the second figure. After contacting the second player figure, the ball may be directly advanced by any other player figure. The player does not have to stop the ball or wait prior to advancing the ball. The ball is considered to be in play and the time limits begin the moment the ball contacts the second player figure.

Nachdem man den Ball beim Fertig-Protokoll mit der zweiten Puppe berührt hat, muss man nicht mehr eine Sekunde warten. Stattdessen darf man den Ball mit einer anderen Puppe als der zweiten, direkt weiterspielen (§4.2.2). Also auch wieder die erste Puppe.
Dafür darf man, egal nach welcher Zeit, nicht mehr mit der zweiten Puppe passen oder schießen. Legt man z.B. den Ball auf der 3er Reihe nach einem Time Out  von der Außenpuppe auf die Mittelpuppe und schießt mit dieser nach etwa 5 Sekunden, ist das ein Foul. Man darf aber wieder mit der zweiten Puppe den Ball weitergeben, wenn eine andere Puppe berührt wurde. Bei dem Beispiel also noch einmal auf eine Außenpuppe geben und zurück, dann darf man wieder mit der Mittelpuppe schießen.

Durch diese Änderung ist das Fertig-Protokoll nicht mehr so schwammig. Über eine Sekunde kann man sich schnell streiten, vor allem wenn kein Schiedsrichter am Tisch ist, der die Zeit nimmt. Selbst dann ist eine Sekunde aber nur schwer greifbar.
Die neue Regel ermöglicht einige neue Tricks, die sehr gemein erscheinen können. Da man jetzt aber damit rechnen kann, weil es genau geregelt ist, kann man auch schwerer überrascht werden. Und da man dem Gegner erst sagen muss, dass man bereit ist, muss er erst etwas sehr richtig machen, um zu überraschen.


§7 Ball im Aus

§7.3 If a player advances the ball and it subsequently goes off the table, it will be put back into play at the opposing team’s goalie rods. A defensive player is not considered to have advanced the ball if it goes off the table as a result of blocking or reacting to a blocked pass or shot. 

Die Regel §7.3 wurde umformuliert. Durch die Umformulierung ist leichter ersichtlich, dass man nicht den Ball ins Aus geschossen hat, wenn man einen Ball blockt. Der Verteidiger, der den Ball wieder ins Spiel bringt, muss den Ball nicht mehr auf der 2er Reihe ins Spiel bringen. Er kann den Ball auch von der Torwartstange aus ins Spiel bringen.

Eine kleine Änderung, die aber zeigt, dass man auf Verständlichkeit und Flexibilität setzt. Gerade am Tornado wirkt es eher wie eine Farce den Ball nur auf der 2er Reihe ins Spiel bringen zu dürfen.

§9 Time-Out

§9.6 If the team in possession of the ball calls time out while the ball is in play and moving, the time out will not begin until the ball has completely stopped. If the time of possession expires before the ball completely stops, the team shall be penalized according to Rule 24.3. 
§9.6.1 If the team not in possession of the ball calls a time out when the ball is in play, that team shall be charged with a distraction. (See Rule 20) 
§9.6.2 If the ball falls into the same team’s goal after requesting a time out, the point shall count for the opposing team.

Der Ball darf sich beim Rufen des Time-Outs bewegen (§9.6). Das Time-Out beginnt erst, wenn der Ball sich nicht mehr bewegt. Läuft dabei die Zeit für den Ballbesitz auf der Stange ab, gilt das als Foul und wird nach §24.3 bestraft (Ball auf der 3 =>  Gegnerischer Verteidiger bekommt den Ball; ansonsten Ball auf die gegnerische 5er Reihe).
Die alte Regel §9.6.1 wird zu Regel 9.6.2.
In Regel §9 steht bereits, dass nur das Team in Ballbesitz ein Time-Out nehmen darf, Regel §9.6.1 macht das aber nochmal deutlich.

Mit der alten Regel konnte man Bälle aberkannt bekommen, die beim Time-Out noch ein wenig gezittert oder sich auf der Stelle gedreht haben. Das kann z.B. passieren, wenn man beim Rufen des Time-Outs den Druck vom Ball nimmt. Mit der neuen Regel gibt es beim nehmen von Time-Outs also weniger Konfliktpotenzial.

§13 Seitenwechsel

§13.3 The Tournament Organizer may require teams to remain on the same sides during televised or recorded matches

Einen Wechsel der Tischseite darf man nur noch nach dem ersten Satz beantragen. Für diese Regel gibt es aber mit §13.3 eine Ausnahme. Bei aufgenommenen oder übertragenen Spielen, darf der Turnierveranstalter bestimmen, dass die Seitenwahl endgültig ist.

An gepflegten Turniertischen, sollte die Seite keine Auswirkungen auf das Spiel haben. Problematisch finde ich diese Regel nur bei Tischen in schlechtem Zustand. In diesem Fall sollte es vielleicht möglich sein, den Tisch zu wechseln, vor allem wenn das Spiel aufgenommen oder übertragen wird.

§14 Positionswechsel

Paralympic Events
In Singles, the players may move their wheelchairs between the forward and goalie positions and the ball may be directly advanced without having to wait for the opponent to get into position. Once the ball is stopped or under control of the threeman rod, the player must wait for the opponent to get into their defensive position before resuming play. The Ready Protocol must be followed when resuming play. 
§14.4 The opponent is allowed 3 seconds to reach back and grasp the defensive rods and 5 seconds to move into the defensive position before play may resume. Players are encouraged to employ good sportsmanship if an opponent requires more than 5 seconds due to issues with wheelchair movement.
§14.5 Violation of this rule is loss of possession and the ball shall be served at the opposing five-man rod
Die Regeln werden um einige Paragraphen für Spiele mit Rollstühlen erweitert.
Ein Wechsel zwischen den Stangen ist erlaubt, ohne auf den Gegner warten zu müssen. Ausnahme von dieser Regel ist die 3er Reihe. Fängt man den Ball auf der 3er Reihe, muss man warten, bis der andere Spieler zu den Verteidigerstangen gewechselt hat. Danach wird der Ball mit dem Fertig-Protokoll eröffnet. Um das nicht ausnutzen zu können, wird in diesem Fall noch Spielverzögerung genauer geregelt. Es wird aber explizit um Sportlichkeit gebeten, falls es Probleme beim Wechsel der Stangen gibt.

Ich finde es sehr gut, dass in den Regeln auch Spiele mit Rollstühlen berücksichtigt werden. Das Rollstuhl-Icon vor der Regel macht direkt ersichtlich, dass es sich um spezielle Regeln handelt. Man findet sie so z.B. auch schnell beim durchblättern der Regeln.
Die Regel erinnert stark an die allgemeinen Regeln im Einzel. Dort darf auf der 3er Reihe ein kontrollierter Ball auch nicht direkt geschossen werden, wenn man vorher z.B. die Verteidiger umstellt.

§19 Veränderung am Tisch

§19.3 A player may not place anything on the rods, handles or exterior of the table that affects the movement of the rods (example: limiting the motion of the goalie rod). Intentional bending or flexing of the rods to assist in gaining possession of the ball is illegal and is penalized with loss of possession to the opposing fiveman rod.

§19.5 Players are entitled to begin each match with brand new balls (if available) or they may agree to play with the existing balls at the table. If new balls are not available, the Tournament Organizer or Head Official shall select the best alternative.

Mit §19.3 ist es verboten, die Stangen zu verbiegen, um an den Ball zu bekommen. Zur Strafe bekommt der gegnerische Spieler den Ball auf die 5er Reihe.
Spieler dürfen jetzt für ein Match brandneue Bälle verlangen, ohne dass ein Schiedsrichter oder der Turnierveranstalter das genehmigen müssen (§19.5). Ist kein brandneuer Ball verfügbar, wählt der Turnierveranstalter oder oberste Schiedsrichter vor Ort die beste Alternative.
Beide Spieler können sich aber auch einigen, mit den Bällen im Tisch zu spielen.

Es handelt sich hier nur um kleinere Änderungen. Beide werden, so weit ich es kenne, bereits umgesetzt, da ist es schön, dass sie in die offiziellen Regeln übernommen werden.

§22 Sprache und Verhalten

§22.5 The use of headphones, ear-buds, or any similar electronic listening device is not permitted when the ball is in play. The first violation will result in a warning. Subsequent violations will be a technical foul.

Es ist nicht mehr erlaubt über Kopfhörer während dem Spiel Musik zu hören (§22.5). Die Regel ist sehr allgemein formuliert und verbietet generell alle elektronischen Geräte zum Hören. Sie ist also nicht unbedingt auf Musik reduziert.
Gehörschutz ist von dieser Regelung nicht betroffen, da es sich nicht um ein elektronisches Gerät handelt.

Eine eher seltsame Regel. Es sollte klar sein, dass die Musik nicht so laut sein darf, dass der Gegner sie hören kann. Vielleicht wird es verboten, weil es schwieriger sein kann, den Gegner anzusprechen (z.B. beim Fertig-Protokoll).

§31 "Side Events"

Die neuen Regeln haben einen ganzen neuen Paragraph zu verschiedenen Spielmodi.
In diesem werden die Modi Goalie War, Four on Four, Two-Ball Rollerball und Forward Shootout offiziell geregelt.

Ich werde bei diesen Regeln nicht ins Detail gehen, weil es sich um eher ungewöhnliche Spielformen handelt und die Regeln keine Auswirkungen auf das übliche Spiel haben. Eine Regel, die bei Team-Events (Liga) zum Tragen kommen könnte, ist die Regel zum Forward Shootout. Dort gibt es eine kleine Inkonsistenz zum neuen Fertig-Protokoll:

§31.4.3 Time Limits - Players have a time limit of 15 seconds. The time limits begin one second after the ball has touched the second man.

Die Zeit beginnt erst eine Sekunde, nachdem die zweite Puppe den Ball berührt hat, dürfte aber nach dem neuen Fertig-Protokoll direkt mit einer anderen Puppe geschossen werden. So wäre es möglich, vor dem Beginn des Zeitlimits ein gültiges Tor zu schießen. Einen wirklichen Einfluss auf das Spiel sollte das nicht haben, die Regeln wirken nur nicht bis ins allerkleinste Detail schlüssig.
Ich finde es aber sehr gut, dass diese Regeln offiziell aufgenommen wurden, da sie das Gesamtbild des Regelwerks abrunden.

Allgemein

Insgesamt wurden viele Regeln ausführlicher formuliert. Das beugt Missverständnisse vor und macht die Regeln insgesamt verständlicher. Die Formatierung hat sich leicht geändert. Die Seitenränder sind jetzt schmaler, in der linken unteren Ecke ist das ITSF Logo, die gesamte Seitenzahl steht nicht mehr bei der Seitenzahl in der unteren Mitte und das Datum in der rechten unteren Ecke hat nur noch Monat und Jahr.

Fazit

Viele kleine Umformulierungen machen die Regeln insgesamt verständlicher. Die Änderungen bei Time-Out und Fertig-Protokoll machen die Regeln flexibler und geben so mehr Optionen. Welche Optionen das sind und ob diese zu stark sind, muss man erst noch sehen. Das Verbot zum Musik hören wirkt etwas eigenartig. Da würde ich mir ein wenig mehr Informationen wünschen. Generell hätte man die Regeln besser ankündigen können. Eine Liste der Veränderungen und 1-2 Sätze zumindest zu den größeren Änderungen, würde das neue Regelwerk transparenter machen.
Insgesamt sind die neuen Regeln aber sehr gut. Sie lassen den Spielern an einigen Stellen mehr Freiheiten, geben aber an den wichtigen eine klare Linie.


Quelle:

ITSF Ankündigung

ITSF Rules 2016


Autor: Lukas Übelacker

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