Sonntag, 31. Mai 2015

Pin verbessern

Die Schritt für Schritt Anleitung des Pin-Shots zeigt, wie man die Basics des Schusses lernen kann, zeigt aber nicht, wie man seine Technik verbessern kann.
Eine einheitliche Erklärung wird an diesem Punkt schwierig, weil jeder unterschiedliche Stärken hat und deswegen andere Parts des Pins besser beherrscht. Dieser Artikel ist also ein Versuch, die Schwächen des Schusses aufzudecken und Übungen zu zeigen, mit denen man diese wegtrainieren kann.
Folgende Ziele sollte man sich beim Trainieren für den Pin setzen:
  • sauber
  • präzise
  • konstant
  • schnell
Eine saubere Technik lässt sich schwerer auslesen. Erkennt der Gegner am Ansatz, dass man schießt, kann er eine 66%ige Deckung spielen, indem er im Schussmoment einfach auf zwei der drei üblichen Positionen zieht.
Präzision zieht die Deckung weiter auseinander und bestraft Verteidiger, die nicht sauber genug auf den Positionen stehen.
Fehlende Konstanz bedeutet, dass die Trefferchance allein schon durch die Technik reduziert wird. Bricht ein Schuss (z.B. auf die linke Ecke) komplett weg, muss der Gegner auch nur noch das halbe Tor decken, was Tore nahezu unmöglich macht.
Mit Schnelligkeit ist nicht nur eine schnelle Seitwärtsbewegung gemeint. Man muss den Schuss schnell abrufen können, um auf möglichst kleine Zeitfenster reagieren zu können. Man bekommt also mehr Möglichkeiten. Die Geschwindigkeit des Schusses (also nach vorne/ Richtung Tor) ist von sich aus schon schnell genug. Man sollte sich also auf die Seitwärtsbewegung konzentrieren.

Versucht man seinen Schuss zu verbessern, reicht es nicht aus, immer wieder die gleiche Bewegung stumpf zu wiederholen. Man muss bewusst schießen, Fehler suchen und vor allem Fehler vermeiden. Fehler können sich bei leichtsinnigem Training wieder oder neu ergeben, ohne dass man etwas merkt. Berücksichtigt man das im Training, erhöht das die Konstanz der Schüsse.

Die Fehler können in der Seitwärtsbewegung oder der Schussbewegung auftreten.

Schussbewegung

Geht der Schuss schräg nach außen (mit Seitwärtsbewegung), ist das meistens ein Anzeichen für eine zu langsame Schussbewegung.
Der Pin braucht zwar ein gewisses Maß an Kraft, die benötigte Kraft ist allerdings sehr klein. Sie darf außerdem nur im Schuss selbst und nicht in der Ausholbewegung aufgebracht werden, sonst wird diese zu groß. Die meiste Zeit kann man sparen, wenn man die Ausholbewegung reduziert.

Übung 1:
Man legt den Ball auf Stangenhöhe und hat ihn nicht geklemmt. Aus dieser Position holt man mit der Puppe etwas aus, hält die Puppe in der ausgeholten Position und schießt dann ohne umgreifen und ohne weiteres ausholen den Pin. (Besonders gut auf Bonzini)
So lernt man genau kennen, an welchen Punkten man Kraft aufbringen muss und wann nicht.

Übung 2:
Kurze Pins schießen (1/4 Torlänge)
Kurze Pins funktionieren nur, wenn die Schussbewegung sehr schnell und locker ist.

Übung 3:
Pin schräg aus dem Stand schießen, indem man ihn wie bei einem Brush zur Seite bewegt.
Mit dieser Übung trainiert man mehr Kontrolle über die Pinbewegung, weil man während der Schussbewegung noch eine gezielte Seitwärtsbewegung machen muss.

Übung 4:
Banden aus dem Stand schießen (2er Reihe).
Bei dieser Übung kann man sehen, ob man die Schussbewegung seitlich verreißt.

Übung 5:
Ball langsam rollen lassen und an festgelegter Stelle abschießen.
Geht der Schuss schräg nach innen, kann das auch ein Anzeichen dafür sein, dass die Schussbewegung zu früh kommt. Das passiert am ehesten bei langen Pins (z.B. Rechtslang)

Seitwärtsbewegung

Geht der Schuss schräg nach innen (gegen Seitwärtsbewegung), ist das meistens ein Anzeichen dafür, dass der Ball bei der Seitwärtsbewegung nach hinten (unter die Stange) gerollt ist. Dadurch trifft man den Ball früher und schneidet ihn von außen an.
Der Ball muss also immer möglichst parallel geführt werden. Dafür gibt man dem Ball mit der Puppe einen Impuls zur Seite und geht möglichst schnell vom Ball. Je länger man auf dem Ball bleibt, desto eher rollt der Ball nach hinten. (So lassen sich z.B. schräge Pins schießen)

Übung 1:
Ball zur Seite bewegen und wieder klemmen.
Das macht man über verschiedene Längen und versucht dabei den Ball immer parallel zu führen. Nur so lässt sich der Ball wieder klemmen.

Übung 2:
Lange Pins schießen.
Je weiter der Weg zur Seite ist, desto stärker wirken sich auch kleine Abweichung von einer parallelen Ballführung aus.

Übung 3:
Mit glatten Bällen üben.

Übung 4:
Aus verschiedenen Setups schießen.
Entweder man ist voll auf dem Ball oder seitlich versetzt (z.B. bei Rechtslang). Das verändert die Art und Weise, wie man den Ball mitnehmen kann. Steht man versetzt auf dem Ball, so sind die kurzen Pins in eine Richtung sehr schwer, während die kurzen in die andere Richtung leichter werden.

Übung 5:
Helikopterschuss. Bevor man einen Schuss macht, kreist man einmal um den Ball und nimmt ihn dann direkt mit zum Schuss.
Dadurch weiß man nicht genau, wie man den Ball beim mitnehmen geklemmt hat.


Die Präzison der Schüsse trainiert man am besten, indem man immer kleiner Lücken versucht zu treffen. Diese Lücken können entweder mit der 2er Reihe oder dem Tormann gestellt werden. Man sollte beides trainieren, damit man sich nicht nur an der Puppe orientiert. Bei Schüssen auf die Ecke kann man sich auch an der Ecke orientieren. Deswegen lohnt es sich auch Schüsse auf die Mitte zu trainieren.
Die Geschwindigkeit ist ein Ausdruck der technischen Sicherheit, die man hat und wird nebenher immer mittrainiert. Wer gezielt die Abrufbarkeit seines Schusses trainieren möchte, kann diese App benutzen: Table Soccer Coach

Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 24. Mai 2015

Matchanalyse: P4P OD Finale Maritim Open 2015

Longlong Krutwig, Yannick Hansen (V) 
gegen Timo Weickenmeier, Robin Hanke

Diese Analyse soll die erste von vielen sein. Wir haben uns dieses Finale für den Anfang ausgesucht, da die Sätze sehr knapp sind.

Beide Stürmer spielen ein Jet-Mitte System. Die üblichen Schüsse gehen auf die Mitte und die linke (obere) bzw. rechte (untere) Ecke. Schüsse auf die Zwischenpositionen und Wechsler sind als "Andere" angegeben. Alle Schüsse an denen der Verteidiger noch mit der Puppe war oder die sonstwie glücklich ins Tor gegangen sind, bezeichnen wir als "Ei".
Auf der 5er Reihe sind die Standardoptionen Feld und Bande. Dabei wird nicht zwischen Stick-, Brush- oder Kantenpass unterschieden. Bälle die auf andere Lücken gespielt werden, sind wieder mit "Andere" angegeben. Nicht gefangene Bälle zählen als durchgelegt, die Anzahl der nicht gefangenen Bälle wird allerdings mit "ng" angegeben. Wie beim schießen werden auch Eier gezählt.
Beim Rausspielen verwenden wir die Ergebnisliste aus dem Artikel
Was bedeutet "gut rauskommen"? (Teil 3)

1. Tor
2. Stürmer hat den Ball auf der 3
3. Stürmer hat den Ball auf der 5
4. Verteidiger hat den Ball wieder
5. Gegnerischer Verteidiger hat den Ball 
6. Gegner hat den Ball auf der 5
7. Gegner hat den Ball auf der 3
8. Eigentor

Zusätzlich werden noch Eier gezählt und Schüsse an denen keine Puppe dran war ("U"). Ungeblockte Schüsse sind beim Rausspielen deswegen interessant, da diese ohne Einfluss des eigenen Stürmers zu einem guten Ergebnis geführt haben.

Satz 1
Beginn: 0:15




Die ersten 4 Bälle spielt Longlong an die Bande, aber Timo schafft es nicht, den Ball zu erobern. Die geblockten Bälle zählen jeweils als geblockter Versuch. Sonst wäre Longlongs Quote wahrscheinlich ähnlich gut wie Timos, der nahezu jeden Ball durchlegen kann. Auf der 3er Reihe hat Timo allerdings mehr Probleme. Und das obwohl er viele verschiedene Positionen anspielt. Die anfänglichen Probleme auf der 5er Reihe kann Longlong mit insgesamt 4 Catches (mehr als er Pässe gespielt hat) ausgleichen und sicherer verwandeln.
Beim Rausspielen sind Yannick und Robin ähnlich effektiv. Nur in der mittleren Effektivität ist Robin mit 6 4er und 4 5er Wertungen besser als Yannick und so insgesamt als etwas stabiler einzuschätzen.
Nach einem Time-Out geht Robin nach vorne und schießt aus Rechtslang auf die Mitte. Trifft allerdings nicht, sonst hätte man wahrscheinlich ein Spiel mit vielen Wechseln gehabt.

Ergebnis: 
5 - 4
Stand: 
1 - 0

Satz 2
Beginn: 12:40


In diesem Satz deckt Yannick so gut, dass er Timo vom Jet-Mitte System auf ein Linkslang-Jet System zwingt. Die Standardoptionen sind hier Gerade, Schräg aus dem Stand, Mitte und Lang. Ich wusste gar nicht, dass Timo ein solches System spielen kann, aber er trifft um einiges besser als davor. Großartige Leistung von Yannick, dass er einen Topspieler zu so einem drastischen Schritt zwingen kann und großartig von Timo, dass er so schnell umschalten kann.
Auf der 5er Reihe sind beide Stürmer etwa gleich gut, aber Timo fängt mehr Bälle und hat so mehr Chancen.
Beim Rausspielen erreicht Robin eine unglaubliche Effektivität und ist so das Zünglein an der Waage. Insgesamt haben alle Spieler deutlich weniger Ballkontakte als im ersten Satz und entsprechend kürzer ist er auch.

Ergebnis: 
4 - 5
Stand: 
1 -1

Satz 3
Beginn: 19:47

Ein sehr bitterer Satz für Timo, der keinen einzigen Ball auf der 5er Reihe durchlegen kann. 4 Catches halten ihn einigermaßen im Spiel, aber Yannick hat sich scheinbar auch auf das Linkslang-Jet System eingestellt. Robin ist wieder gefährlich von hinten, Yannick aber auch und so endet der Satz vergleichbar deutlich. Spieler des Satzes für uns eindeutig Yannick.

Ergebnis: 
5 - 3
Stand: 
2 -1

Satz 4
Beginn: 28:20
Die Probleme auf der 5er Reihe setzen sich für Timo fort, aber er schafft es, sich einigermaßen zu stabilisieren.Auf der 3er Reihe wechselt er wieder auf Jet-Mitte, hat aber nur 4 Möglichkeiten zu schießen. Longlong ist auf der 5er Reihe deutlich stärker, kommt aber nicht mehr bei Robin durch. Dieses Spiel wird noch deutlicher von den Verteidigern dominiert, als der Satz davor. Beide schießen 3 Tore von hinten, wobei Yannick der effizientere ist.

Ergebnis: 
5 - 4
Stand: 
3 -1

Satz 5
Beginn: 40:56
Der kürzeste Satz des ganzen Matches und auch der deutlichste. Und das obwohl Yannick und Longlong den Sack zu machen können, nach einem überlegenen 4. Satz. Timo fängt sich auf der 5er Reihe und spielt wieder eine gute Quote. Auch defensiv kann er überzeugen und blockt sogar einen Ball ins Tor. Auf der 3er Reihe verwandelt er auch fast jeden Ball. Robin spielt perfekt von hinten raus und hat keine schlechten Ergebnisse. Longlong  und Yannick spielen immer noch konstant, aber werden schlicht überfahren.

Ergebnis: 
2 - 5
Stand: 
3 - 2

Satz 6
Beginn: 47:50

Der alles entscheidende Satz. Auf der 5er Reihe ist es wieder ausgeglichen. Timo spielt deutlich mehr Feldpässe und kriegt auch alle durch. Da er sowohl im ersten Satz, als auch jetzt, lieber im Feld durchlegt und erst nach einer Konditionierung an der Bande, kann man darauf schließen, dass er diese Pässe generell bevorzugt. Zumindest, dass es seine sichere Option ist. Longlong spielt mehr Optionen und ist im gesamten auch bei einer guten Quote. Auf der 3er Reihe macht er aber einen deutlichen Unterschied. Wie Timo im 5. Satz verschießt er nur einen einzigen. Aus diesem Grund hat Robin nur 3 Bälle, die er aber wieder souverän verarbeiten kann. Yannick spielt zwar auch solide, wird aber öfter geblockt und verliert so mehr bälle auf die 3er und 5er Reihe.
Auf der 5er Reihe kann Timo den Matchball blocken und so verhindern, dass Longlong den Ball auf seine starke 3er Reihe bekommt. Danach spielen die Verteidiger im Wechsel gefährliche Bälle von hinten raus, bis schließlich Yannick die Lücke findet.

Ergebnis: 
5 - 4
Stand: 
4 - 2

Zusammenfassung
Video
Ergebnis: 26 - 25 (4 - 2)

Insgesamt wirkten Yannick und Longlong stabiler in ihrer Leistung und sahen in den meisten Sätzen auch stärker aus. Gerade Yannick konnte eine Menge Kontrolle ausüben. Man sieht es nicht oft, dass ein Elitespieler zu einem Systemwechsel auf der 3er Reihe gezwungen wird. Auch Longlong war defensiv sehr stark und konnte Timos 5er Reihe sogar für einen ganzen Satz ausschalten. Offensiv war die 5er Reihe auf einem konstant starken Niveau. Die Statistik ist ein wenig verfälscht, weil geblockte Bälle immer als Fehlversuch galten, selbst wenn Longlong direkt danach wieder den Ball hatte.
Wenn man die einzelnen Sätze betrachtet, wirken Robin und Timo eher unterlegen. Trotzdem haben sie es immer wieder zu knappen Spielen geschafft. In der Gesamtstatistik sieht man es dann deutlicher, dass sie zwar im klassischen Spielaufbau unterlegen waren, aber insgesamt schneller und aggressiver. So konnten sie viele Bälle catchen und auch mehr Eier schießen. Wenn man nämlich immer gefährlich rausspielt oder gegenblockt, fordert man solche Tore heraus.

Von der spielerischen und mentalen Leistung ein absolutes Topspiel, das bis zum letzten Ball spannend bleibt.

Autor: Lukas Übelacker
Berater: Phillip Pauli

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Sonntag, 17. Mai 2015

Unterschiede zwischen Training und Turnier

Du führst bis zum Matchball, dann schlägt deine Matchballschwäche wieder voll zu, du kriegst den letzten Ball nicht ins gegnerische Tor und verlierst doch noch.
Was kannst du im Training und Turnier anpassen, um für die entscheidenden Bälle mehr Sicherheit zu kriegen?
Am Besten ist, wenn man die Schwierigkeit im Training noch ein bisschen erhöht. In einem vorherigen Artikel zur Trainingsphilosophie haben wir euch schon ein paar Grundlagen vorgestellt, die man anpassen kann. Hier sind ein paar weitere Ideen, die man im Training bewusst anders machen sollte, als im Turnier.

Matchballschwäche

Zuerst musst du dieses Wort aus deinem Vokabular streichen. Hier baust du dir eine selbsterfüllende Prophezeiung auf. Je mehr du darüber nachdenkst, desto stärker wird diese. Wenn man sich bewusst damit auseinandersetzt, dass man die Matchbälle verschießt, dann macht dein Unterbewusstsein dieses auch wahr.  In unserer Reihe zum Mentalen Training haben wir schonmal ein paar allgemeine Grundlagen für das Mindset gelegt. Und hier sind ein paar weitere Ideen die man in Training und Turnier umsetzen kann.
Die einfachsten Matchbälle sind die, bei denen man nicht ganz aufgepasst hat und einem nicht klar war, dass dieses bereits der Matchball war. Der Ball hat nur die Bedeutung, die man ihm gibt. Diesen Punkt kann man bewusst zu seinem Vorteil nutzen.
Um im Training einen Zustand zu erreichen, der möglichst fordernd ist, hilft es, jeden Ball zu spielen, als wäre es der Matchball. Im Turnier hingegen spielt man jeden Ball als wäre es der erste Ball. Mit etwas Übung kann man sich ganz gut selbst anlügen und kriegt dadurch etwas mehr Gelassenheit.

Griffe Präparieren

Jeder hat seinen Favoriten, wie er sich für ein Turnier die Griffe vorbereitet, um ein bestmögliches Spielgefühl zu erreichen. Im Training (Trainingsspiel, DYP, weniger wichtiges Turnier,...) sollte man aber mal ohne bzw. mit einer anderen Vorbereitung spielen. Dadurch wird das Vertrauen etwas gesenkt und man gewöhnt sich an "extremere Situationen". Beispielsweise wenn man im Turnier in einer extrem engen Situation an den Händen schwitzt und sich deshalb nicht mehr ganz wohl fühlt, kann man das im Training viel einfacher erreichen, wenn man ohne Bändchen spielt und dieser Zustand dadurch schneller eintritt. Umgekehrt kann man auch mehrere Bändchen um die Griffe wickeln, damit diese sich anders anfühlen oder mit Handschuh spielen, wenn man dies sonst nie macht. Dies hat großen Einfluss auf das Spielgefühl und im Turnier darf einen so etwas nicht aus dem Konzept bringen.

Spielmodus

Wir haben bereits einen Artikel zum Matchball-Duell beschrieben, bei dem fast jeder Ball ein Matchball ist. Wem das für freies Spiel im Training zu viel Aufwand ist, der kann auch im Training einen Ball mehr spielen als im Turnier. Dies heißt anstelle von einem Satz bis 7 spielt man einen Satz bis 8. Oder anstelle von "bester aus 3 Sätzen bis 5" spielt man "bester aus 3 Sätzen bis 6". Die Anzahl der Sätze nach oben zu schrauben (z.B. ein "bester aus 7 Sätzen") hatte für mich persönlich weniger Trainingseffekt.

Performance Cues

In dem Artikel zu den Performance Cues haben wir beschrieben, wie man diese einsetzen kann, um sich selbst in einen besseren Zustand zu versetzen und beispielsweise seine Quote beim Schießen von der 3 oder beim Passen zu verbessern. Ich habe zum Beispiel einen Performance Cue für erfolgreiches Schießen von der 3 und einen anderen für das Passen. Diese habe ich beide Regelkonform gewählt, sodass ich diese auch während des Spiels ausführen kann.
Im Training (alleine oder mit Gegner) führe ich diese Performance Cues immer nach einem erfolgreichen Pass bzw. Schuss aus, stelle mir vor meinem inneren Auge nochmal die gerade erfolgreich ausgeführte Aktion vor und lächele kurz dazu. Das Lächeln selbst kann man auch als einen Performance Cue betrachten. Durch diesen fühlt man sich gut und Anspannung fällt ab. Dadurch macht es mehr Spaß, wenn man alleine an seinem Tisch trainiert.
Im Turnier kann ich die Performance Cues zudem noch kurz vor einer Aktion anwenden. Beispielsweise wenn ich den Ball gerade auf der 5 geblockt habe und mich innerlich auf den Pass vorbereite. Als nächstes fange ich automatisch an zu lächeln und der Pass fällt dann leichter. Hierdurch kann man die Wahrscheinlichkeiten von erfolgreichen Aktionen erhöhen.

Sicherheit

Im Turnier spiele ich immer auf Sicherheit. Das heißt meine A-Systeme. Ich versuche nicht zu "zaubern". Wenn man bei einer hohen Führung anfängt die Sachen auszupacken, die schön aussehen, aber die man nicht so sicher kann, dann passiert es sehr leicht, dass man seinen Gegner ins Spiel bringt und sich selbst raus. Dadurch kann man leicht sicher geglaubte Siege vergeben.
Im Training sollte man sich dies nicht angewöhnen, sondern eher die Chance nutzen, um seine Systeme zu erweitern und mehr Sicherheit in die Optionen zu kriegen, die man nicht so gut kann. Man kann zum Beispiel sein Schuss-System umstellen, dass man bewusst versucht, die meisten Tore mit dem Schuss, den man schlechter beherrscht, zu erzielen. Beispielsweise wenn man sich nicht wohl mit dem Pin nach links fühlt, dann versucht man diesen immer zu schießen, wenn der Gegner die linke Ecke öffnet.
Dieser Aspekt der Einschränkung funktioniert natürlich gleichermaßen bei defensiven Systemen.

Oder man kann auch noch eine Stufe extremer werden und mehr Geschwindigkeit auf den linken Pin trainieren, indem man auf ein Linkslang-System ändert. Also man startet immer an der Rechten Seite des Tors und schießt nur nach links.
Analog kann man auch auf der 5 an der oberen, anstelle der unteren Bande durchlegen.  Hierdurch trainiert man mehr Ballkontrolle und kann so den Ball an der gegenüberliegenden Bande besser unter Kontrolle bringen (hilft beim Blocken). Zusätzlich lernt man auch noch die Stärken und Schwächen unterschiedlicher Systeme kennen und kann bessere Defensiven gegen diese aufbauen.
Weitere Punkte die man ausprobieren kann:

  • Beeinflussung der Koordination und Wahrnehmung durch Müdigkeit
  • Spielen ohne Schuhe
  • Spielen mit einer Bauchtasche, wie sie viele Spieler bei Turnieren mit ITSF Kleiderordnung tragen.
  • Schiefstellen des Tisches
  • Benutzen unterschiedlicher Bälle
  • Spielen auf unterschiedlichen Tischtypen (Tornado, Bonzini, ...)
  • Spielen bei schlechter Beleuchtung
  • Wenn man einen Tisch zu Hause hat, kann man diesen mal umstellen oder einfach auf der anderen Seite trainieren.

Das klingt ja alles ganz nett, aber was erreicht man damit?
Durch Ablenkungen im Training lernt man sich im Spiel besser auf das Geschehen zu konzentrieren. Störungen können bewusst ausgeblendet werden, damit daraus KEINE selbsterfüllenden Prophezeiungen entstehen.
Es darf nicht passieren, dass der Fokus während des Spiels auf Faktoren fällt, die man als störend empfindet bzw. bewertet. Diese bauen sich dadurch immer mehr auf und die Aufmerksamkeit wird voll auf diese gelenkt. Darunter leidet die Leistung und das befeuert diesen Kreislauf. Dieser Aspekt vereint Tischfußball mit Achtsamkeit und Meditation (zum Thema Meditation und Tischfußball wird noch ein eigener Artikel kommen).

Störungen, die die Leistung einschränken, kommen meistens aus diesen Bereichen:
  • Mental: Man setzt sich unter Druck, weil man bestimmten Bällen eine höhere Bedeutung gibt und diese deshalb unbedingt verwandeln will. Dies ist bei Matchbällen kontraproduktiv.
  • Koordinativ: Man führt sich bei der Ausführungen bestimmter Varianten nicht sicher. Zum Beispiel der Pin nach links klappt nicht mehr.
  • Physisch: An den Physischen Voraussetzungen, die man nicht ändern kann, wird etwas als störend empfunden. Wie zum Beispiel glattere Bälle als im Training, die Beleuchtung, das Umfeld, die Griffe, die Höhe des Tisches, ...


Fazit

All diese Änderungen sorgen dafür, dass man sich im Training mit dem was man spielt nicht so ganz wohl fühlt. Das Stress-Level wird etwas gehoben und Spiele gegen schwächere Gegner werden knapper und für den Kopf anstrengender. Es wird mehr Adrenalin ausgeschüttet und dadurch wird das Training spannender. Als Ergebnis hat man dann im Turnier mehr Optionen, die man ausführen kann und die Standard-Optionen werden unter Druck sicherer. Dies erreicht man dadurch, dass man gewisse Faktoren nicht mehr als störend einordnen lernt, diese bewusst ausblenden kann um mehr Konzentration für das Spielgeschehen übrig zu haben. Der mentale Fokus während eines Spiels muss auf dem Spielgeschehen liegen. Er darf AUF KEINEN FALL auf Faktoren liegen, die einen an besserem Spiel hindern.
Weiterhin lernt man nach einem bestimmten System zu spielen. Das braucht man im Spiel, nachdem man herausgefunden hat, was bei dem Gegner gar nicht oder besonders gut funktioniert, um eine starke Offensive UND Defensive aufzubauen.

Viel Spaß beim Ausprobieren:)

Sonntag, 10. Mai 2015

Griffe präparieren

Es gibt viele Möglichkeiten sich die Griffe zu präparieren, damit man in engen Situation nicht abrutscht. Hier sind die gängigsten:

Chalk

Beim professionellen Tischfußball eher eine Randlösung, aber aus dem Turn- oder Klettersport ist es nicht wegzudenken. Dort wird es verwendet um den Schweiß aufzusaugen und immer trockene und griffige Hände zu haben. Chalk könnt ihr als Pulver oder noch besser in flüssiger Form anwenden. Einfach kurz vor dem Spiel die Hände damit einreiben und für die nächste Zeit sind die Hände trocken.

Griffgummis

Griffgummis gibt es als Fingerlinge oder als Griffschläuche. Sie bieten bei trockenen Händen sehr gute Haftung, aber sobald etwas Schweiß vorhanden ist, sind diese sehr rutschig. Meistens werden sie in Verbindung mit einem Handschuh gespielt, seltener auch mit Chalk. Je nach Variante ist die Haltbarkeit begrenzt. Bei Fingerlingen ist die eher kurz (insbesondere wenn man diese am Heimtisch fest montiert), bei Griffschläuchen etwas höher. Griffschläuche sind dafür etwas schwieriger zu montieren.

Griffbänder

Griffbänder oder Bändchen sind am häufigsten anzutreffen. Vor dem Spiel werden sie einfach schnell um die Griffe gewickelt und am Ende mit einem Gummi fixiert. Diese Bändchen sind die gleichen, die zum Beispiel beim Badminton verwendet werden.
Jet Spieler wickeln sich zum Teil ein Bändchen um das Handgelenk und einen Bereich vom Unterarm, um beim Schuss nicht abzurutschen.
Im Kicker Sport sind meistens Bändchen von Pro's Pro oder von MasterWrap anzutreffen.
Pro's Pro sind etwas günstiger. Sie sind gut geeignet wenn man wenig schwitzt, denn dann bieten neue Bändchen sehr gute Haftung. Diese können Schweiß aber schlecht aufnehmen und verschleißen sehr schnell.
MasterWraps halten deutlich länger. Das trockene Bändchen ist nur im neuen Zustand griffig, aber dies lässt schnell nach. Die große Stärke von MasterWraps ist, dass diese Schweiß sehr gut aufnehmen und dadurch wieder sehr griffig werden. Die Haltbarkeit ist sehr hoch. Alte MasterWraps sind im trockenen Zustand sehr glatt, aber sobald diese etwas Feuchtigkeit aufgenommen haben werden sie wieder sehr griffig bzw. fast schon klebrig. Man kann sie aber auch in der Waschmaschine waschen, sodass sie wieder so griffiger und sauberer werden. Dadurch lassen sich Masterwraps so lange nutzen, bis sie auseinanderfallen.

Handschuhe

Handschuhe sind besonders bei Pin-Schützen häufig anzutreffen. Diese kommen ursprünglich aus dem Golf  oder Baseball (für den Schlagmann). Man hat bessere Haftung als ohne, aber nur wenn diese sehr eng anliegen. In Verbindung mit Griffgummis kriegt man den besten Grip zustande. Damit lassen sich besonders Pin-Shots gut schießen. Aber wenn Handschuhe durchgeschwitzt werden, dann lässt die Haftung deutlich nach. Hierfür haben viele Spieler Ersatzhandschuhe dabei oder spielen mit einem Bändchen darunter. Um den Handschuh lange zu erhalten, darf er nicht zu nass werden bzw. nicht lange nass bleiben. Deswegen gibt es Spieler, die für jeden Satz einen neuen Handschuh nehmen.

Ohne

Man kann natürlich auch komplett ohne Hilfsmittel spielen. Es gibt allerdings nur wenige Spieler die dies im Turnier machen. Die Griffe von P4P, Leonhart und Lettner sind darauf ausgelegt, dass man diese auch ohne Bändchen spielen kann. Allerdings werden auf einigen ITSF Turnieren und in der Bundesliga mit dem TST Griffwechselsystem gespielt. Diese Griffe sind nicht darauf ausgelegt ohne Bändchen gespielt zu werden. Ähnlich verhält es sich mit den Griffen von Tornado (Holz), Garlando (mit Holzeinlagen) und einigen Bonzini Griffen (sehr glatte Oberfläche).
Für Turniere sollte man gegebenenfalls einen Plan haben wie man sich diese Griffe vorbereitet.

Fazit

Hier muss ein Spieler herausfinden, was ihm am besten gefällt. Es lohnt sich ein bisschen herumzuprobieren und auch mal ohne präparierte Griffe zu spielen oder sogar mit mehreren Bändchen drauf zu trainieren. Hierdurch kriegt man in engen Situationen im Turnier etwas mehr Selbstbewusstsein.

Autor: Fabian Wachmann

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Sonntag, 3. Mai 2015

Defensive 5er Reihe

Verteidigen auf der 5er Reihe ist wahrscheinlich das schwierigste Thema im Tischfußball.
Im Gegensatz zum Verteidiger hat man nur eine Reihe mit der man verteidigen kann und verliert so viele Möglichkeiten zum decken. Die Möglichkeiten, die man noch hat, lassen sich in drei Gruppen einteilen: 

Reagieren

Der Gegner passt und man versucht den Ball zu reagieren. Diese Deckung kennt jeder und hat sie bestimmt am Anfang eingesetzt. Man kann aber auch auf höchstem Niveau noch reagieren.

Durch eine Reaktionsdeckung setzt man den Gegner unter Druck, weil er seine Pässe technisch gut spielen muss, um durchzukommen. Am besten klappt das, wenn der Gegner gezeigt hat, dass er einen Pass (z.B. Feld) nicht gerne oder gut spielt.

Der Nachteil dieser Deckung ist aber, dass man mit Fakes sehr schnell ausgespielt werden kann. Hier hilft es die Fakes des Gegners im Spiel zu lernen, um nicht immer direkt zu reagieren. Wenn man nur auf die Bewegung des Balls achtet, hat der Gegner es schwieriger Fakes zu spielen. Es gibt nämlich weniger Ballführungsfakes (Verschiedene Geschwindigkeiten) als Puppenbewegungsfakes (An die Bande fahren, Schuss täuschen, Stellung zum Ball,...)

Shuffle

Man bewegt sich schnell und möglichst unrhythmisch. Die Lücken sind dadurch schwieriger zu erkennen und das Zeitfenster für Pässe sehr klein.

Spielt der Gegner seine Pässe auf offene Lücken, ist diese Deckung sehr gut. Spielt er allerdings darauf, dass man wegzieht, sieht es schlechter aus. Im Gegensatz zur Verteidigung kann nicht von einer zweiten Reihe eine Puppe an die Stelle ziehen, an der vorher die andere Stand. Zieht man also von einer Position weg, ist für einen gewissen Zeitraum die Lücke und so der Pass offen.

Stehen bleiben

Manchmal ist es am besten einfach nur stehen zu bleiben. Diese Deckung ist vor allem gut, wenn der Gegner auf eine Position passt, von der man wegzieht. Man kann den Gegner so aber auch zu einem Pass zwingen. Je nachdem wo der Ball gerade ist, sind die Pässe für den Gegner unterschiedlich schwer zu spielen. Rollt der Ball z.B. auf die Bande zu, ist es technisch leichter den Ball an die Bande zu passen. Erfahrene Spieler wissen das und spielen deswegen lieber den Feldpass in dieser Situation.
Man wechselt also je nach Ballposition die Position auf der man stehen bleibt. Um einen Pass zu provozieren, kann man von der Position wegziehen und direkt wieder hinziehen. Zwar ist die Geschwindigkeit auch wichtig, aber es ist wichtiger, dass die Bewegung flüssig ist, um sich nicht zu verraten.
Schwach ist diese Deckung gegen Spieler, die auf offene Lücken spielen.
Jeder Spieler braucht allerdings unterschiedlich lange, um auf eine offene Lücke zu reagieren. Die Zeit bis zu dieser Erkenntnis und dann zum Pass nenne ich Totzeit. Wenn man sie kennt, kann man mit dieser Deckung den Gegner auch gezielt locken.

Es geht bei dieser Deckung vor allem darum, dass man die Gewohnheiten und Fähigkeiten des Gegners gut einschätzen kann. Man sollte aber auch bei den anderen Deckungsbewegungen den Gegner einschätzen können, um sich für die richtige Deckung zu entscheiden. Bei jedem Ball setzt sich die Deckung aus verschiedenen Deckungsbewegungen zusammen und man muss die richtige Komposition und das richtige Timing finden.
Die folgenden Fragen sollen euch dabei helfen, euren Gegner besser einschätzen zu können, um euch für die richtige Deckung zu entscheiden:


Welche Pässe spielt der Gegner?
Wenn man das Repertoire des Gegners ungefähr kennt, ist es leichter die Pässe weiter zu kategorisieren. Außerdem spielen viele ihr gesamtes Repertoire nur von 1-2 Punkten ausgehend.

Von welchen Punkten spielt der Gegner welchen Pass?
Das ist vor allem eine Technikfrage. Viele spielen ihre Pässe an die Bande in Bandennähe und ihre Feldpässe weiter im Feld. Dasselbe gilt auch für die Rollrichtung des Balls. Auch hier sind manche Pässe aufgrund der Rollrichtung einfacher. Bei fortgeschrittenen Spielern ist der Effekt übrigens genau umgekehrt und sie werden den "schwereren" Pass bevorzugen.

Gibt es Unterschiede in der Anrollgeschwindigkeit?
Bandenpässe sind meistens leichter zu spielen als Feldpässe. Deswegen werden schnell gespielte Bälle eher an der Bande durchgepasst. Dasselbe gilt auch, wenn das Setup sehr lang und ausladend ist.
Das ist zwar nicht immer so, aber ein guter Ausgangspunkt. Spielt der Gegner bei schnellen Bällen leiber ins Feld, sollte man sich entsprechend anpassen können.

Hat der Gegner einen Lieblingspass/Unsicheren Pass?
In Drucksituationen greifen viele auf ihre sichersten Pässe zurück. Oftmals ist der erste Pass gleich dem Matchballpass.
Genauso kann man unsichere Pässe ausnutzen. z.B. mit einer reaktiven Deckung, um den Gegner noch weiter unter Druck zu setzen. So fängt er noch seltener seine unsicheren Pässe.

Welchen Pass spielt der Gegner nachdem er geblockt worden ist?
Spielt er, nachdem man z.B. an der Bande geblockt hat, nochmal Bande oder einen Feldpass?
Mit dieseer Frage kann man vor allem beantworten, ob der Gegner versucht zu konditionieren oder zu überraschen. Viele halten an einer dieser beiden Strategien fest und man kann sie so sehr gut blocken.
Welchen Pass spielt er, nachdem er durchgekommen ist?
Im Prinzip die gleiche Frage wie davor. Über mehrere Bälle können sich so Muster erkennen lassen, die evtl. auch unabhängig vom eigenen Deckungsverhalten sind und entsprechend durch stehen bleiben oder locken geblockt werden können.
Welche Pässe spielt der Gegner mit Fake, welche ohne?
Normalerweise würde ich einen Fake immer zum Setup zählen. Man kann aber auch Pässe mit Fake als Ganzes betrachten. Ein typischer Feldpass mit Fake wäre eine Wischbewegung hinter dem Ball mit direktem Feldpass. So wie die Wischbewegung angefangen hat, ist der Gegner so in der Bewegung drin, dass er nicht mehr reagieren kann.
Im Grunde ist diese Frage aber eine Weiterführung der ersten Frage (Welche Pässe spielt der Gegner?) und man versucht nur sein Repertoire herauszufinden.


Autor: Lukas Übelacker
Berater: Phillip Pauli


Freitag, 1. Mai 2015

Spielmodus: 5er Duell Deluxe

Es ist ein knappes Spiel. Der Torwart auf den du schießt ist keine Hürde für dich. Der gegnerische Stürmer braucht unendlich viele Versuche um ein Tor zu schießen. Leider spielst du auf der 5 nicht genug Bälle durch und dein Gegner hat genug Gelegenheiten um das Spiel zu gewinnen. Was kannst du machen, um dein Passspiel technisch zu verbessern? 

Dieser Spielmodus dient dazu offensive und defensive Fertigkeiten im Mittelfeld zu trainieren. Die Idee ist erstmal einfach. Man spielt zu zweit an einem Tisch und trainiert primär die Fähigkeiten im Mittelfeld. Dabei kann man mit unterschiedlichen Varianten den Fokus des Trainings variieren.

Variante 1: Freies Spiel

  • Die erste Auflage wird ausgelost.
  • Bei Verlust des Balles wechselt das Auflagerecht.
  • Ein durchgespielter und gefangener Pass bringt einen Punkt und das Auflagerecht wechselt.
  • Wer als erstes 10 Punkte hat gewinnt.
Bei diesem Spiel kann man sehr frei neue Pässe ausprobieren und Sicherheit im Passspiel, wie in der Defensive erhalten, da diese einen größeren Anteil am Spielgeschehen hat, als in normalem Spiel.


Variante 2: Trainingsfokus

Gespielt wird nach den Regeln von Variante 1 mit folgenden Erweiterungen:
  • Man muss mit einem bestimmten System verteidigen. Beispielsweise man wartet an der Bande und wenn man glaubt, dass der Pass kommt, darf man ins Feld fahren.
  • Wenn der Ball geblockt wird, erhält der Verteidiger einen Punkt.
  • Wenn der Ball beim Blocken gefangen wird, erhält der Verteidiger einen Zusatzpunkt.
  • Wenn der Angreifer den Ball an der Bande durchspielt, erhält er einen Zusatzpunkt.
  • Der Fokus kann auch auf andere offensive bzw. defensive Systeme erweitert werden. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Bei diesem Modus kann man sehr gut neue Offensiv und Defensiv Techniken trainieren, die man sich vor dem Spiel selbst vorgibt. Diese kann man dann später in Spielen besser abrufen. Es ist eine gute Herangehensweise, um Täuscher und neue Verteidigungskonzepte zu lernen.

Variante 3: Mental-Shoot-out

Gespielt wird nach den Regeln von Variante 1 mit folgenden Erweiterungen:
  • Auf der 3er Reihe stellt man sich die Figuren so, dass ein bestimmter Schuss frei ist, den man trainieren möchte. Beispielsweise von der Mitte nach links. Die Stangen der Verteidigung werden mit Rod-locks fixiert.
  • Den Punkt für einen erfolgreich durchgespielten Pass erhält man nur, wenn man auch den zu trainierenden Schuss sauber ausgeführt hat
Hier wird noch eine vermeintlich einfache Hürde an den Schluss gestellt. Dabei ist das saubere Ausführen eines festgelegten Schusses der nicht der eigene Lieblingsschuss ist, gerade unter Druck, besonders schwierig. Dadurch wird der Modus etwas komplexer und die Mentale Belastung steigt.


Mit diesen Varianten kannst du unterschiedliche Aspekte deines Mittelfelds spielerisch trainieren. Du kannst neue Pässe bzw. Passsysteme trainieren aber auch neue Ideen für deine Defensive ins Spiel integrieren.

Viel Spaß beim ausprobieren!

Autor: Fabian Wachmann

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