Sonntag, 25. Januar 2015

Table Soccer Coach

Der Table Soccer Coach ist eine Android App von Christopher Thiele.

Ich möchte sie gerne vorstellen, da ich sie für ein großartiges Werkzeug beim Trainieren von Schüssen halte.
Einen Downloadlink findet ihr hier .

Wie funktioniert das Training?

Man legt sein Gerät auf den Kicker über das Tor und startet das Programm.
Nach einer zufälligen Zeit erscheint dann ein Signal und man muss schießen.
Der Zeitraum, in dem das Signal erscheint, lässt sich einstellen. Ebenso
die Zeit die man benötigt, um sich den Ball wieder bereitzulegen.
Neben dem akkustischen Signal gibt es noch ein Lichtsignal das anzeigt, welche
Lücke man schießen soll.
Man kann die Anzahl an möglichen Lücken einstellen, sowie deren Häufigkeit.

Was bringt dieses Training?

Man kann die Abrufbarkeit seiner Schüsse trainieren. Also wie schnell man darauf reagieren kann, dass sich eine Lücke öffnet und dass man dann noch seine Schüsse konstant treffen kann.


Viel Spaß beim ausprobieren! Wenn ihr Fragen oder Anregungen habt, schreibt uns doch einfach in den Kommentaren.

Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 18. Januar 2015

Wie bereite ich Schüsse und Pässe vor?

Ihr analysiert gerade die gegnerische Deckung und erkennt, dass euer Lieblingsschuss-des-Todes frei ist. Den führt ihr dann in höhster Präzision aus. Und das macht ihr auf dem Geschwindigkeitslevel "brutalst schnell". aber der Torwart hält ihn. Hat ihn einfach so rausgefahren. Nur wie hat er das gemacht?

Keiner will es zugeben, aber jeder hat einen Ansatz. Ein bisschen wie mit dem Lesen der Bild.

Ein guter Torwart kann ihn lesen, auch wenn der Ansatz mit zunehmendem Niveau immer kleiner wird. In diesem Artikel werde ich euch ein paar Ideen vorstellen, wie man es dem Gegner erschweren kann, euren Ansatz beim Schießen oder Passen zu erkennen. Dieses Konzept ist als Denkanstoß gedacht, um sich seiner Wirkung beim Schießen, Passen und Täuschen besser bewusst zu werden. Als Beispiel werde ich von einem Pin-Shot oder Jet von der 3 sprechen. Diese Idee lässt sich ganz einfach weiter generalisieren und genauso für Schüsse und Pässe von der 5 oder dem Abwehrbereich anwenden.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Ausgangssituationen, aus denen die Aktion (Schuss oder Pass) eingeleitet wird. Die Ausgangssituation kann rhythmisch oder arhythmisch sein.

Bei einer rhythmischen Ausgangssituation wird ein bestimmtes Muster immer wieder wiederholt. Der eingeklemmte Ball wird zum Beispiel immer ein Stück hin- und hergerollt. Man kann aber auch in einem bestimmten Muster mit dem Ball wandern. Sobald eine Veränderung eintritt, wie zum Beispiel eine andere Position der Figur am Ball oder eine veränderte Geschwindigkeit, mit der der Ball wandert, ist dies ein Ansatz den der Torwart erkennt.
Je besser der Torwart ist desto feinere Abweichungen wird er als Ansatz erkennen und im Falle eines Schusses mit bestimmten Optionen verknüpfen die der Stürmer kann oder nicht kann und demnach seine Reaktion anpassen. An dieser Stelle muss man gut beobachten und bewusst Ansätze einstreuen, auf die kein Schuss folgt. Dies sind Täuscher.
Kleiner Tipp: Kleine Störungen in den Ausgangsrhythmus einbauen, damit der Ansatz schwieriger zu erkennen ist.
Diese Ausgangssituation hat den Vorteil, dass man den Schuss aus weniger Ansätzen können muss und die Ansätze die eine Reaktion beim Torwart auslösen sehr subtil sein können. Wenn der Schuss gut in den Rhythmus eingebaut ist, also der Schuss in die Erwartungshaltung des Torwartes passt, ist der Schuss sehr schwierig rauszureagieren. Nachteilig ist, dass der Übergang von der Ausgangsbewegung in den Schuss besonders sauber sein muss und dass die Einsätze ein bestimmtes Muster haben. Hierdurch hat man wenig Freiheit beim Schießen auf sich rhythmisch öffnende Lücken. Wenn die Lücke sich allerdings regelmäßig mit kurzer Periode öffnet (z.B. beim shuffeln), kann man seinen Rhythmus an den des Torwarts anpassen.
Gut nutzen kann man eine rhythmische Ausgangssituation auch, wenn der Torwart vorhersehbar auf die eigenen Bewegungen reagiert. Beispielsweise wenn man mit dem Ball in einem festen Rhythmus immer abwechselnd einen Schritt nach links und dann nach rechts macht. Manche Torhüter fahren immer ein Stück mit dem Ball mit. Dann wandert man ein bisschen hin und her bis der Fokus des Torwarts nachgelassen hat und schießt dann direkt nach einem Schritt nach links in die dann dann offene rechte Ecke.
Man kann dieses System auch dadurch ausnutzen, dass der Torwart nach einem Schritt in die eine Richtung immer eine Aktion in die andere erwartet. Wenn man dann in diese Richtung schießt, ist es schwieriger für den Torwart den Schuss vom Rhythmus zu unterscheiden. Oder wenn man einen Täuscher einbaut, indem man zwei mal hintereinander einen Schritt nach links macht. Das wird dann direkt als Ansatz erkannt und der Torwart fährt mit. Als nächstes ist dann rechts offen.
Es lohnt sich also auch das Muster was man vorgibt auch mal ein bisschen zu verändern. Dies eröffnet einem neue Möglichkeiten die einfach zu spielen sind. Zum Beispiel wenn man auf der 5 den Ball im Tic-Tac  zwischen 1 und 2 (die beiden äußeren Figuren) laufen lässt. Anschließend lässt man ihn zwischen 1 und 3 laufen und dieses Muster wiederholt man einige Male. Aus diesem Muster lassen sich einige Optionen sehr einfach spielen, wie zum Beispiel mit der 1 den Pass an die Bande, mit der 2 den Pass auf die mittlere Figur oder mit der 3 den Schuss in die lange Ecke vom Tor. Diese Umstellung im Rhythmus hat mir Zugang zu einem komplett anderen Satz an Schüssen und Täuschern gegeben.

Bei einer arhythmischen Ausgangssituation streut man so viele Ansätze wie möglich hintereinander ein, sodass der Torwart nicht genau weiß auf welchen der Schuss folgt. Dies ist technisch anspruchsvoll, da man auf alle diese Ansätze auch einen Schuss können muss, aber man kann besser auf Lücken reagieren, die sich kurz und "unvorhersehbar" öffnen. Täuscher müssen meist härter gespielt werden, um eine starke Reaktion des Torwarts zu provozieren. Die Herausforderung für den Torwart ist, dass dieser sehr viele Täuscher sieht, und sich entscheiden muss, auf welche er reagiert. Wenn er auf alle Stärkeren reagiert, ist dies relativ vorhersehbar und er lässt sich auf das Spiel des Stürmers ein. Viele Stürmer streuen einige harte Täuscher hintereinander ein, bis der Torwart nicht mehr reagiert und in der Mitte vom Tor stehen bleibt. Dann sind beide Ecken offen.
An dieser Stelle auch ein Tipp an Torhüter. Dieses Spiel kann man durch Locken schlecht bestimmen. Besser ist es meistens auf Täuscher garnicht zu reagieren und ein schwer antizipierbares Muster vorzugeben.

Die Wahrheit sieht leider nicht ganz so einfach aus, denn die Grenze zwischen rhythmisch und arhythmisch ist fließend und wird von jedem Torwart anders interpretiert. Je besser der Torwart ist, desto mehr wird er als rhythmisch interpretieren können und unbewusste Signale, die den Unterschied zwischen Täuscher (Ansatz ohne Schuss) und Ansatz (mit folgendem Schuss) bedeuten, erkennen können. Genauso wird er bestimmte Muster erkennen die zu einem bestimmten Schuss führen. Die meisten Spieler spielen eine Mischung aus  rhythmisch oder arhythmisch. Und dieses Modell hilft dann beim Verständnis was Täuscher sind und wie man diese einsetzen kann um den gewünschten Effekt zu kriegen. Insbesondere gibt es eine Erklärung für das alte Sprichwort meiner Oma: Je mehr Täuscher du spielst, desto weniger reagiert der Torwart. Je länger die Zeit bis zu einem Ansatz, desto stärker ist die Reaktion.

Was klappt wann?
Wenn der Schuss als solcher vom Torwart reagiert werden kann, dann bringt einem eine arhythmische Ausgangssituation nichts. Mit der rhythmischen Ausgangssituation hingehen, kann man bei dem Torwart eine gewisse Erwartung setzen. Dieser muss dann erstmal den Unterschied zwischen Rhythmus und Schuss erkennen und so kann man auch mit langsameren Schüssen erfolgreich sein.

Wie kann ich meinen Ansatz variieren?
Die Antwort hierauf ist nicht einfach umzusetzen, aber hier mal eine Liste an Optionen die man hat:

  • Wenn der Ball unter der Figur eingeklemmt ist und man eine seitliche Pendelbewegung ausführt, kann man die Geschwindigkeit der Seitwärtsbewegung variieren.
  • Man kann den Ball leicht seitlich mit der Figur einklemmen. Kann man dann noch beide Richtungen gleich gut schießen?
  • Bevor der Schuss kommt, kann man den Ball in oder gegen die Schussrichtung anreißen.
  • Man kann mit dem Ball wandern. Wanderungsrichtung und -geschwindigkeit, Schrittgröße und Schussrichtung kombiniert ergeben dann einen Ansatz.
  • Man kann von anderen Positionen aus schießen bzw. andere Längen schießen. Hierdurch ändert sich auch ein bisschen die Bewegung und der Ansatz.
  • Man kann sich vor dem Schuss bewegen. Heißt Hand/Arm oder restlichen Körper.
  • Man kann die Lateralbewegung des Schusses verlangsamen. Diese Verlangsamung kann zur Folge haben, dass der Torwart nicht mehr reagiert (weil er den Ansatz nicht erkannt hat bzw. dieser zu offensichtlich war) und man so ganz einfach außen um die Verteidigung schießen. Oft denkt man sich zwar langsamer, aber in Wirklichkeit war man nur lockerer. Dadurch ist dann weniger Anspannung da, wenn der Schuss eingeleitet wird und der Ansatz ist schwieriger zu erkennen.
  • Wie groß ist die Zeitspanne in der man schießt? -> einige Spieler schießen immer nach einer festen Zeit. Wenn ein Torwart das durchschaut hat, ist es egal ob der Schuss verschleiert wird, wenn er trotzdem zu dem gleichen Zeitpunkt kommt.


Zieher und Schieber mit ruhendem Ball sind rhythmisch. Da jede Abweichung von der Ausgangssituation (ruhender Ball und Figur neben diesem) ein Schuss oder Täuscher bedeuten. Diese Techniken kann man nur arhythmisch spielen, wenn man den Ball wandern lässt (siehe z.B. Ryan Moore).

Schüsse aus der Mitte werden überwiegend rhythmisch gespielt (wobei Jet rhythmischer sind als Pin-Shots) und Lang-Systeme überwiegend arhythmisch (außer Zieher und Schieber).

Schüsse aus dem Abwehrbereich, bei denen der Ball liegt, sind rhythmisch. Die sonstigen Ausgangssituationen bei Schüssen aus der Abwehr, bei denen der Ball läuft und öfters zwischen vorne und hinten eingeklemmt wechselt, sind arhythmisch.

Tic-Tac ist meistens rhythmisch. Hier ist das Ausholen der Figuren nach hinten ein sehr starker Ansatz für den Pass. Nach P4P Regelwerk ist die Anzahl der Bandenberührungen nicht begrenzt und hiermit lässt sich einfach arhythmisches Tic-Tac spielen.

Derzeit arbeite ich an einem Modell welches das Zusammenspiel von Offensive und Devensive etwas mehr durchleutet und dabei helfen soll eine bestimmte Offensive oder Defensive zu brechen. Mehr dazu in den nächsten Artikeln. :)

Autor: Fabian Wachmann

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Sonntag, 11. Januar 2015

Pinphilosophie

Steht man das allererste mal am Tisch und möchte den Ball schießen, macht man das mit dem Handgelenk. Es ist die intuitivste Schusstechnik von allen.
Erst wenn man etwas länger spielt und den Sprung aus der Kneipe wagt, lernt man andere Schusstechniken.

Natürlich möchte ich auf den Pinshot hinaus. Doch warum spielt man überhaupt Pinshot?
Welche Vorteile hat er gegenüber dem Handgelenkschuss?

Fester: Der Schuss kommt deutlich schneller als ein Handgelenkschuss und ist entsprechend schwieriger zu reagieren.

Schneller: Durch die höhere Schussgeschwindigkeit kommt der Schuss schneller im Tor an. Die Seitwärtsbewegung trägt den Ball, nachdem man ihn geschossen hat, also nicht so weit nach außen. Man benötigt weniger bis gar keine ausgleichende Gegenbewegung.


Seitwärtsbewegung vor dem Schuss, Seitwärtsbewegung während dem Schuss, Schuss, resultierender Schuss

Schonend: Mit dem Handgelenk zu schießen belastet die Gelenke enorm. Außerdem benötigt man viel Kraft. Gerade über ganze Turniere hinweg ist der Pinshot also angenehmer zu spielen.

Trotzdem hat der Handgelenkschuss einen entscheidenden Vorteil: er geht immer!
Egal an welchem Tisch, mit welchem Ball, welchen Puppen, ob gerade, schräg, kurz oder lang, man hat immer die volle Kontrolle.

Das sollte man mit dem Pinshot auch erreichen.
Hat man nämlich zu wenig Optionen, macht man es dem Gegner viel leichter zu blocken. Dabei kommt es nicht darauf an, alle Optionen auszunutzen. Es reicht aus, dass der Gegner auf mehr achten muss. Außerdem erkennt man besser Lücken, da man mehr zur Verfügung hat.
Auch für die Konstanz ist es gut den Pinshot in allen Lagen schießen zu können. Es ist nämlich schlimmer die Wand zu treffen, als geblockt zu werden. Der Gegner kann diese Lücke nämlich beim Blocken ignorieren, da man sie eh nicht trifft.

Generell wird ja gesagt, dass man den Pinshot möglichst locker schießen soll.
Damit ist nicht direkt gemeint, dass der Schuss automatisch besser wird, wenn man weniger Kraft
einsetzt. Der Schuss wird besser, wenn man keine Hemmungen hat, ihn zu schießen.
Man muss sich absolut sicher sein, dass man den Schuss direkt so trifft, wie man es möchte. Das erreicht man durch Routine und eine saubere Technik.
Generell stimmt es schon, dass man bei einem guten Pin weniger Kraft braucht. Das liegt aber daran, dass man die Kraft bei Seitwärts- und Ausholbewegung komplett rausnimmt. In der Schussbewegung wird allerdings schon Kraft eingesetzt.
(Gerade am Bonzini kann man das Gewicht der Puppen nicht allein durch Technik ausgleichen)

Der gesamte Kraftaufwand sinkt jedoch auch, wenn man in jeder Teilbewegung weniger Kraft einsetzt. Dieser Ansatz ist falsch, da man immer noch bei Bewegungen verkrampft, bei denen man den Schuss verreißen kann.
Etwas bildlicher ausgedrückt ist der Krafteinsatz technisch falsch, wenn der Arm wie eine Feder vor dem Schuss gespannt wird und dann explosionsartig freigelassen wird.

Das beeinträchtigt auch die Abrufbarkeit des Schusses. Man muss erst die "Feder" spannen, bevor man schießen kann. Auf dieses Anspannen kann der Verteidiger reagieren und hat so insgesamt mehr Zeit den Schuss zu reagieren.

Als Ziel für den Pin kann man festhalten:

- Locker (Kraft nur in der Schussbewegung)
- Immer abrufbar
- Konstant
- Kontrolliert

So übernimmt man die Vorteile des Handgelenkschusses für den Pin.

Trainingsmethoden

Alle Übungen sollte man so langsam wie möglich machen. Die Schussstärke sollte in etwa einem lockeren Handgelenkschuss entsprechen. So erkennt man direkt Mängel in der Technik und gewöhnt sich besser an den Bewegungsablauf. Je sauberer der Bewegungsablauf im Langsamen ist und je sicherer man diesen abrufen kann, desto besser wird er auch im Schnellen.
Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man an verschiedenen Tischen trainieren. Man kann als günstigere Alternative aber auch mit verschiedenen Bällen (Leo, Tornade, Bonzini, Kork, usw.) trainieren.
Die Gegebenheiten sollten sich schnell ändern können, ohne dass man in seiner Technik beeinflusst wird. Daran erkennt man, wie gut die eigene Technik ist.

Weit rollende Bälle schießen:
Man lässt den Ball auf der 3er Reihe über die gesamte Länge des Tors rollen und schießt ihn dann in die Ecke.
Für einen erhöhten Schwierigkeitsgrad kann man Push- bzw. Pullkicks schießen.

Kurze Schüsse:
Der kurze Pinshot ist nur mit einer sauberen Technik möglich. Langsam anfangen und dann allmählich steigern.

Schräg schießen:
Man kann den Ball auf zwei Arten schräg schießen: Slice oder Brush.
Der Brush verlangt viel Kontrolle über den Bewegungsablauf beim Pin,
während man beim Slice (z.B. Banden) den Ball exzentrisch treffen können muss.

Brushübung:
Man legt den Ball auf der 2er Reihe neben das Tor und versucht ihn schräg in das andere
Tor zu schießen. Je weiter außen der Ball liegt, desto schwieriger.

Sliceübung:
Man legt den Ball auf der 2er Reihe in die Mitte auf Stangenhöhe und versucht Banden zu schießen.
Dafür darf man den Pin während der Aushol- bzw. Schussbewegung nicht verreißen, sonst trifft man nicht.
Man kann den Slice mit der gleichen Übung wie den Brush trainieren. Ich finde es aber schwierig den Winkel zu kontrollieren. Manchmal gehts aber =p

Ball nicht geklemmt:
Der Ball liegt ungeklemmt auf der 3er/2er Reihe. Man klemmt den Ball und nimmt ihn direkt mit für einen Schuss.
Das trainiert die Abrufbarkeit und verhindert, dass man die "Feder" vor dem Schuss spannen kann.


Hand nicht am Griff:
Man nimmt die Hand hinter den Rücken, auf das rechte Bein oder ähnliches. Hauptsache man hat den Griff kurz vorm Schuss nicht in der Hand.
Dann nimmt man den Griff an die Hand und macht direkt einen Schuss (z.B. nach rechts).
Wie bei der Übung mit dem ungeklemmten Ball trainiert das die Abrufbarkeit und verhindert, dass man die "Feder" vor dem Schuss spannen kann.


Weitere Ideen gibt es noch in meinen anderen Artikeln zum Thema Pinshot. Schaut einfach ins Inhaltsverzeichnis.

Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Ausprobieren :)

Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 4. Januar 2015

Waffen nutzen (Teil 1)

Egal auf welcher Reihe, mit welchem System oder auf welchem Niveau:
Jeder hat Stärken und Schwächen.

Viele nutzen ihre Stärken aber zu wenig aus.
Es heißt dann, man wäre zu leicht durchschaubar. Aber man muss den Gegner gar nicht
überraschen, wenn man seine Stärken gut ausnutzt.

Am einfachsten ist es die Stärken an Schüssen oder Pässen fest zu machen.
Beim Pin aus der Mitte ist das z.B. der Rechte. Das muss nicht immer so sein
und ist auch nicht auf einen einzelnen Schuss reduziert.
Bei allen Systemen hat sich aber ein gewisser Standard entwickelt, da gewisse Optionen
den meisten technisch leichter fällt.
So ziemlich immer ist es aber die Option die einem am meisten Spaß macht.
So entstehen bei gleichen Schusssystemen auch individuelle Unterschiede.

Wenn man ein Spiel gegen jemanden beginnt, weiß dieser meistens nicht, welche Stärken man hat.
Gerade auf großen Turnieren kann man seine Stärken also freier einsetzen.
Ich z.B. bleibe gerne bei ein und demselben Schuss, bis ich keine Lücke mehr sehe. Der Gegner weiß zwar irgendwann, was ich vorhabe, aber das heißt nicht, dass er auch etwas dagegen tun kann.
Seinen besten Schuss trifft man schließlich auch technisch am besten.

Das kann man ausnutzen, um seinen Gegner abzutimen. Dafür sollte man sich viel Zeit lassen, um nicht in eine Falle zu laufen. Man erkennt dabei auch, ob der Gegner sich bereits eingestellt hat.
Sollte er sich nicht eingestellt haben, hat man ein leichtes Spiel. Viele erkennen das aber nicht, weil sie zu viel Respekt vor ihrem Gegner haben.
Der defensive Spieler muss sehr viele Optionen abdecken und kann es sich nicht erlauben, eine einzige Option durchgängig zu decken. Man hat also immer ein Zeitfenster in dem man zuschlagen kann. Und da es der beste Schuss ist, kann man auch kleinere Zeitfenster als bei anderen Schüssen nutzen.

Der Gegner wird durch eine solche Strategie auf einen Schuss konditioniert. Je besser man seine Waffe anbringen kann, desto mehr muss sich der Gegner darauf einlassen (Commitment).
Desto offener sind dann auch andere Optionen. Man muss sie also nicht so gut treffen, wie seinen besten Schuss, wenn man den Gegner dazu zwingt diesen zu decken. (Aber nur dann!)

Das ist eine der wichtigsten Stärken des Rechtslang Pinsystems. Der Lange ist meistens der Stärkste Schuss und muss vom Verteidiger abgedeckt werden. Die Ausgangsposition verrät zwar schon, dass es sinnvoll ist, den Langen zu decken, aber es bringt eine automatische Konditionierung.

Um diese Konditionierung auszunutzen, braucht man Schüsse, die den Gegner dazu zwingen ihre Deckung zu ändern. Bei diesem Beispiel also von der langen Position zwingen.
Das erreicht man durch Schüsse auf die anderen Positionen. Die Standardoptionen im Rechtslang Pinsystem sind der Kurbler und der Pin auf die Mitte.

Man sollte für eine bessere Konditionierung die Zusatzoptionen nicht allzu oft verwenden. Ein Verhältnis von 4:1 oder 3:1 ist Erfahrungsgemäß effektiv. Indem man die Zusatzoptionen anfaket, kann man sich seine Waffe noch zusätzlich öffnen, um den Gegner dann abzutimen.

Natürlich kann man dieses Beispiel nicht pauschal anwenden. Es soll zeigen, wie wichtig Konditionierung ist und wie man sie erreicht. Das Prinzip ist aber gültig und wird in der Praxis nur durch weitere Optionen erweitert.
Man kann den Gegner dann nicht nur auf eine, sondern auf mehrere Optionen konditionieren. Das passiert nicht alles gleichzeitig, sondern man stellt sich darauf ein, wie der Gegner deckt.



Für unser Rechtslang Beispiel zeige ich also noch eine weitere Option, auf die man viele Gegner konditionieren kann:
Es ist generell schwieriger den Langen an der 2er Reihe vorbeizuschießen. Damit er auf die Ecke trifft, muss er nämlich immer gerade abgeschossen werden. Möchte der Gegner den Langen mit dem Torwart blocken, reicht es auch aus den Ball leicht schräg zu treffen. Durch diese erhöhte Toleranz erhöht sich auch die Konstanz.

Man möchte den Gegner also auf diese Stellung zwingen:


Die leichteste Möglichkeit ist wahrscheinlich der schräge Kurbler. Er ist schnell lernbar und hat keinen Ansatz.



Um diesen Schuss zu decken, muss der Gegner mit der 2er Reihe vor dem Kurbler stehen (was wir erreichen wollen) oder seine Deckung zusammen ziehen (wodurch der Lange geöffnet wird).

Was im Kleinen funktioniert, funktioniert aber auch im ganz großen:

Im Spiel Frederic Collignong gegen Marc Balic bei der Leo WCS 2013 kann man ganz gut sehen, wie Fred seinen Gegner auf eine Figurenstellung zwingt und Schüsse gezielt mehrmals ausnutzt, um dem Gegner eine Deckung aufzuzwingen.
Die ersten Bälle auf der 3er Reihe habe ich für euch zusammengesucht:

Seine Waffen sollte man aber nicht nur auf der 3er Reihe, sondern auch beim Passen oder Rausspielen ausnutzen. Selbst wenn man beim Einzel schnell auf herumfliegende Bälle haut, kann das eine Waffe sein, auf die sich der Gegner auch einstellen muss.
Also viel Neues ausprobieren und Spaß am Spiel haben.

Autor: Lukas Übelacker

Teil 2
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