Mittwoch, 23. Dezember 2015

Mentales Training - Einleitung

Man kann ohne Gegner trainieren und man kann auch ohne Tisch trainieren. Dabei gibt es Übungen, die die Bewegungsausführung verbessern (z.B. Visualisierungen von Bewegungen) und es gibt Übungen, die für mehr mentale Stärke sorgen.

Zuerst muss man für sich die grundlegende Frage beantworten, ob man von mentalem Training profitieren kann. Diese Frage ist gleichbedeutend mit dem Vergleich der eigenen Leistung im Turnier zu der Leistung im Training.
Tischfußball wird zu einem Großteil im Kopf entschieden. Nachdem man die Grundlagen der Schuss- und Passtechniken gelernt hat sind zwei Fragen entscheiden.
  • Wie gut kann ich in einer Turniersituation meine Schüsse und Pässe technisch ausführen?
  • Wie gut kann ich in einer Turniersituation meinen Gegner analysieren um den richtigen Schuss oder Pass auszuwählen?
Erfolg hat man nur, wenn man in beiden Punkten unter dem Druck des Turniers gut funktioniert. Wenn die Leistung im Turnier auf gleichem Level oder höher ist, als die Leistung im Training, dann ist es bestimmt nicht notwendig.
Es gibt viele Wege um mental stärker zu werden. Die meisten Spieler erlangen mentale Stärke über Turniererfahrung. Zusätzlich gibt es einen ganzen Zoo an Techniken, um die eigene mentale Stärke erhöhen. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, um mental stärker zu werden. Wichtig ist, dass man am Ball bleibt und viel ausprobiert. Nicht jede Technik ist für jeden geeignet. Wenn man dran glaubt, dass etwas nicht funktioniert, kann man es besser lassen.
Wie eine neue Schusstechnik brauchen Techniken für mentale Stärke einiges an Praxis bevor man ihr Potential für sich abschließend bewerten kann. Man muss zudem für die Umsetzung ein hohes Maß an Selbstreflektion und Disziplin aufbringen und das geht nur, wenn man an die Technik glaubt und das Training dieser einem Spaß macht.
Die Techniken sind alle recht allgemein formuliert und aus anderen Bereichen entlehnt. Es gibt viele Wege sie an Tischfußball anzupassen. Wichtiger ist jedoch, dass man sie an die eigenen Bedürfnisse anpasst. Es ist viel Selbstreflektion notwendig. Der Leitsatz lautet: Die eigenen Stärken beibehalten und an den Schwächen arbeiten.
In unseren Artikeln können wir nur die Ideen vorstellen.  Bevor man sich tiefergehend mit einer Technik auseinandersetzt, sollte man sich auch etwas mehr darüber informieren, da eine sehr detaillierte Beschreibung nicht in die Artikel passt.

In den nächsten Artikeln werden wir ein paar neue Techniken vorstellen.


Sonntag, 20. Dezember 2015

Tischführer: Flix Libero

Man kann ohne Gegner trainieren und man kann auch ohne Tisch trainieren. Dabei gibt es Übungen, die die Bewegungsausführung verbessern (z.B. Visualisierungen von Bewegungen) und es gibt Übungen, die für mehr mentale Stärke sorgen.

Zuerst muss man für sich die grundlegende Frage beantworten, ob man von mentalem Training profitieren kann. Diese Frage ist gleichbedeutend mit dem Vergleich der eigenen Leistung im Turnier zu der Leistung im Training.
Tischfußball wird zu einem Großteil im Kopf entschieden. Nachdem man die Grundlagen der Schuss- und Passtechniken gelernt hat sind zwei Fragen entscheiden.
  • Wie gut kann ich in einer Turniersituation meine Schüsse und Pässe technisch ausführen?
  • Wie gut kann ich in einer Turniersituation meinen Gegner analysieren um den richtigen Schuss oder Pass auszuwählen?
Erfolg hat man nur, wenn man in beiden Punkten unter dem Druck des Turniers gut funktioniert. Wenn die Leistung im Turnier auf gleichem Level oder höher ist, als die Leistung im Training, dann ist es bestimmt nicht notwendig.
Es gibt viele Wege um mental stärker zu werden. Die meisten Spieler erlangen mentale Stärke über Turniererfahrung. Zusätzlich gibt es einen ganzen Zoo an Techniken, um die eigene mentale Stärke erhöhen. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, um mental stärker zu werden. Wichtig ist, dass man am Ball bleibt und viel ausprobiert. Nicht jede Technik ist für jeden geeignet. Wenn man dran glaubt, dass etwas nicht funktioniert, kann man es besser lassen.
Wie eine neue Schusstechnik brauchen Techniken für mentale Stärke einiges an Praxis bevor man ihr Potential für sich abschließend bewerten kann. Man muss zudem für die Umsetzung ein hohes Maß an Selbstreflektion und Disziplin aufbringen und das geht nur, wenn man an die Technik glaubt und das Training dieser einem Spaß macht.
Die Techniken sind alle recht allgemein formuliert und aus anderen Bereichen entlehnt. Es gibt viele Wege sie an Tischfußball anzupassen. Wichtiger ist jedoch, dass man sie an die eigenen Bedürfnisse anpasst. Es ist viel Selbstreflektion notwendig. Der Leitsatz lautet: Die eigenen Stärken beibehalten und an den Schwächen arbeiten.
In unseren Artikeln können wir nur die Ideen vorstellen.  Bevor man sich tiefergehend mit einer Technik auseinandersetzt, sollte man sich auch etwas mehr darüber informieren, da eine sehr detaillierte Beschreibung nicht in die Artikel passt.

  • Beschreibung:
    • Höhe: 89cm
    • Gewicht: 72kg
    • Korpus: Multiplex
    • Griffe: Lettner Griffe mit 32mm Außendurchmesser
    • Stangen: Contus L4, 16mm
    • Lager: Ring in Ölwanne (Gleitlager)
    • Figuren: Lettner TT Soccerfiguren (alt), wahlweise auch andere.
    • Spielfeld: Langes Spielfeld (Torwart steht vor dem Tor) eigene Linienführung.
    • Ball: Lettner Avant
  • Davon können sich andere Hersteller noch etwas abgucken:
    • Der Tisch ist äußerst hochwertig und mit Liebe zum Detail verarbeitet. Er besteht aus Multiplex und Edelstahl.
    • In den Seitenwänden sind Dosenlibellen (runde Elemente von Wasserwaagen) eingelassen mit deren Hilfe sich der Tisch waagerecht ausrichten lässt. In dem Tisch, der uns zur Verfügung stand, zeigten diese leider alle in eine andere Richtung.
    • Man kann den Tisch leicht zusammenklappen. Die Tore können in das Spielfeld gepackt werden. Auf den Banden befinden sich je zwei Metallklappen. Wenn man diese öffnet, kann man alle Stangen in wenigen Sekunden entnehmen. Die Stangen werden unter dem Spielfeld verstaut und die Beine werden unter das Spielfeld geklappt. Hierdurch erhält man ein sehr kompaktes Packmaß. Unter dem Tisch befinden sich zwei Rollen auf denen man den Tisch wie einen Trolley hinter sich herziehen kann. Die Rollen sind durch einen Splint befestigt und können abgenommen werden. Die Achsen lassen sich im Tisch versenken. Die Rollen kann man einfach wieder an den Achsen befestigen, da die Achsen über einen kleinen Griff verfügen, über die man diese einfach wieder zum Vorschein bringen kann.
      https://www.youtube.com/watch?v=DFwkNri_Cww
    • Bei den Puffern geht Flix einen eigenen Weg. Die Puffer sind aus Schaumstoff gefertigt und spielen sich extrem gut. Sie sind zwar einerseits sehr weich und bei leichtem Anschlagen ist kein Knall hörbar aber andererseits federn sie Schläge bei härterem Anschlagen auch noch sehr gut ab und der Tisch wackelt nicht. Die Puffer sind der Geheimtipp für alle Spieler die ihre Nachbarn und Mitbewohner schonen wollen.
    • Das Spielfeld ist aus einer massiven Platte herausgefräst. Die Ecken sind wie bei anderen Tischen angehoben, aber die Kante verläuft in Form eines S. Dieses Zeichnet sich dadurch aus, dass der Ball nicht neben dem Torwart liegen bleiben kann. Gleichzeitig ist das Spielfeld unter der Zweierreihe schon wieder eben und dadurch kann man sich den Ball auch ganz nah an der Bande unter der Stange hinlegen.
    • Neben den Toren befindet sich eine Nut. Wenn der Ball gegen diese Prallt springt er nicht hoch.
      Metallpfosten, Torbande, Torzähler
    • Der Torzähler besteht aus 6 massiven Metallsteinen auf einem Rohr. Diese haften magnetisch aneinander und können sich durch anschlagen nicht umstellen.
    • Man kann Zusatzgewichte an den Beinen befestigen. Diese kann man einfach für den Transport entfernen.
    • Die Torgeometrie ist gut gewählt. Bälle die im Torraum hin- und herschlagen fliegen selten heraus, da im oberen Bereich des Tores keine Senkrechte Strebe ist an der sie abprallen können. Sie fallen auf das Knallbrett und sind so als Tor klar erkennbar.
    • Die Torpfosten sind aus Metall.
  • Daran kann noch gearbeitet werden:
    • Die Farbgebung des Torzählers entspricht nicht dem der üblichen Tische. Wenn der 5. Stein farblich hervorgehoben wäre, wäre der Punktestand einfacher zu erkennen.
    • Bei der Variante Libero ist die Ballausgabe beim eigenen Tor. Zum Schusstraining alleine eignet sich dieses Modell nicht. Bei den Varianten Libero Sport und Libero Home ist die Ballausgabe mittig hinter dem Tor und kann von beiden Seiten gut erreicht werden.
    • Standfestigkeit ist ein Zielkonflikt mit Mobilität. Die Beine sind in sich nicht stabil genug, um den Tisch auf drei Beinen ausrichten zu können. Deswegen dauert das Ausrichten etwas länger, als bei einem der anderen Premium Tische. Beim Spiel zu viert bewegt sich der Tisch.
    • Die Füße des Tisches sind sehr klein. Beim ausrichten des Tisches muss man an diesen drehen, um die Höhe zu verändern. Weil sie so klein sind, braucht man viel Kraft um diese drehen zu können.
    • Bei den Tischen die mir zugänglich waren, zeigten die Libellen alle in eine andere Richtung.
    • Der Abstand von Griff zu Seitenwand ist etwas geringer, als der von Lettner / Leonhart und viel geringer als der von P4P. Dies liegt an der gleichen Bohrung der Stangen bei dickeren Seitenwänden. Zudem hatte ein von mir angespielter Tisch an einer Seite unter der Metallklappe der Stangen eine relativ scharfe Kante unter der Metallklappe. Hier muss man beim Einzel etwas drauf achten, damit man sich nicht weh tut. Bei anderen Tischen war diese Kante nicht zu fühlen.
  • Spielweise:
    • Es lassen sich alle gängigen Techniken auf diesem Tisch spielen.
    • Das Spielfeld ist etwas glatter, als das eines Lettners, aber griffiger als das eines P4Ps. Pässe lassen sich gut spielen. Die Details hängen sehr stark von Ball und Figuren ab, mit denen der Tisch bestückt ist und deswegen werde ich hier nicht weiter darauf eingehen.
    • Die Bälle, die gegen die Bande neben das Tor schlagen, springen nicht gegen die Stangen, sondern prallen schnell heraus. Sie sind für den Torwart schwieriger zu fangen. Insbesondere im Einzel ist es eine einfache Passoption, neben das Tor zu schießen und dann den herausprallenden Ball auf der 3 zu fangen.
    • Durch die S-Bande bleiben weniger Bälle neben dem Tor liegen. Gleichzeitig ist der Bereich unter der 2er Reihe noch nicht angehoben. Dies merkt man beim Passen von 2 auf 5 da man den Ball bis an die Bande laufen lassen kann, ohne dass dieser nach vorne abgelenkt wird.
    • Der Hersteller empfiehlt die Stangen mit WD40 zu schmieren. Sie laufen dabei minimal schwerer als die der anderen Premium Tische. 
    • Die Puffer dämpfen sehr gut und fühlen sich gut an wenn man an die Bande anschlägt. Man fühlt keinen festen Schlag. Gleichzeitig sind sie hart genug, dass die Puffer selbst bei sehr hartem Anschlagen nicht "durchschlagen". Der Anschlag nach einem Pass an die Bande fühlt sich sehr weich an.
    • Da der Tisch im Vergleich zu den anderen premium Tischen relativ leicht ist und die Beine deutlich filigraner, steht der Tisch beim Spielen nicht so stabil wie die anderen premium Tische. Der Korpus selbst verwindet sich nicht. Bei viel Krafteinsatz bewegt er sich leicht seitlich. Wenn der Tisch nicht korrekt ausgerichtet wurde, kann es sein, dass man dabei ein Bein anhebt.
    • Flix hat seine eigenen Positionen für die Linien. Gleichzeitig haben sie wichtige Punkte, wie zum Beispiel die Pfosten vom Tor über den "Flix"-Schriftzug unter der 3er Reihe markiert.
  • Turniere:
    Derzeit gibt es keine feste große Turnierserie auf diesem Tisch. Es gibt einzig ein paar kleinere Turniere (DYPs) im Raum Bremen, bei denen die Tische für die Turniere dort aufgestellt werden.
  • Links:
  • Fazit:
    Der Flix ist kein Standard. Nirgends. Er ist gut zu spielen und zeichnet sich neben vielen innovativen Details durch seine unschlagbare Mobilität bei dem schönen Design aus. Hierdurch ergibt sich ein äußerst hoher WAF.

Die Bilder wurden mit freundlicher Unterstützung von Flix bereitgestellt.


Sonntag, 13. Dezember 2015

Schusssysteme auf der 3er Reihe im Vergleich

Übersicht

Langsysteme:
Mittesysteme:
3/4 Systeme:
  • Jet (Links 3/4, Rechts 3/4)
  • Pin (Links 3/4, Rechts 3/4)

Beschreibung

Langsysteme

Bei Langsystemen versucht man die Deckung möglichst weit auseinanderzuziehen.
Meistens passiert das über einen Hauptschuss, den Langen. Also ein Schuss der von
einer Torseite zur anderen geht. In der Ausgangsposition hat man den Ball vor einer Ecke
des Tors liegen oder geklemmt, so dass die Stange an der Bande steht. Die Ecke, auf die man den Langen schießt, gibt dem Langsystem den Namen. Schießt man von der linken Ecke aus auf die rechte Ecke, spricht man von einem Rechtslang. Entsprechend spricht man bei einer Ausgangsposition vor der rechten Ecke von einem Linkslang.
Langsysteme unterscheiden sich nach ihrem Fokus auf lang oder kurz. Bei einem langen Fokus
ist die meistgenutzte Option der Lange. Alle anderen Optionen, Zucken oder Sprünge sollen den Langen öffnen oder vorbereiten. Ein kurzer Fokus bedeutet, dass man hauptsächlich die kurzen Optionen, wie z.B. den Geraden benutzt. Mit einem langen Schuss zieht man dann die Deckung möglichst weit, um die kurzen Optionen zu öffnen. Der Lange ist also immer noch eine der wichtigsten Optionen, deswegen gehören diese Systeme zu den Langsystemen.
Je nach Fokus bieten sich in der Theorie andere Schusstechniken an. Pins sind generell eher für
langen Fokus, Jets für kurzen Fokus geeignet. In der Praxis ist es aber wichtiger, womit man sich
wohler fühlt. Hauptsache der lange kommt explosiv und man kann die Optionen seines Fokus gut
spielen.

Mittesysteme

Bei einem Mittesystem hat man den Ball vor der Mitte des Tors geklemmt. So erreicht man alle Punkte des Tors über kurze, schnelle Wege. Das gibt einem viele verschiedene Optionen, die der Gegner gar nicht alle decken kann.
Mittesysteme werden unterteilt in statische und dynamische Systeme.
Bei statischen Systemen hat man den Ball bis zum Schuss auf einer Position. Üblicherweise werden Jets statisch geschossen, weil der Jet wenig Mobilität hat, man aber schnell von einem 3 Punkte System auf ein 5 Punkte System kommt. Bei dynamischen Systemen wandert man mit dem Ball vor dem Tor, bleibt aber immer ungefähr vor der Mitte des Tors. Durch die Bewegungen versucht man den Verteidiger zu manipulieren, um sich Lücken freizuspielen. Dieses System wird meistens als Pin gespielt, weil dieser sehr mobil ist.
Zwar gibt es für jedes System theoretisch bevorzugte Schusstechniken, aber im Grunde kann man statische und dynamische Systeme sowohl mit Jet, als auch mit Pin spielen. Für jede Variante gibt
es auch bereits sehr erfolgreiche Spieler.

3/4 Systeme

Die 3/4 Systeme sind eine Mischung aus Lang- und Mittesystemen. Man hat die Flexibilität von Mittesystemen und die Konditionierung von Langsystemen. Durch die fehlende Spezialisierung
ist zwar beides nicht ganz so gut, wie in den Reinsystemen, aber man kann seine Strategie ändern, ohne dabei das System zu wechseln. Vor allem am Setup könnte der Gegner die Strategie erkennen,
wenn man zwischen Reinsystemen wechselt. Bei 3/4 Systemen ist das Setup gleich, selbst wenn
man die Strategie ändert (z.B. von Mitte- auf Langsystemschüsse).
Durch das Setup ist es auch leichter auf Zwischenpositionen zu schießen. Die so erreichte Flexibilität
ist zwar ähnlich hoch, wie bei Mittesystemen, aber die Lücken sind andere.

Auswahl

Langsysteme sind das Richtige für dich, wenn du...
...explosive Schüsse magst
...dem Gegner damit Angst machen möchtest (Konditionierung)
...lieber mit gutem Timing schießt, statt ihn mit Optionen zu überraschen
...die Deckung weit auseinander ziehen willst

Mittesysteme sind das Richtige für dich, wenn du...
...größtmögliche Flexibilität haben möchtest
...am liebsten präzise schießt
...den Gegner mit vielen Optionen überraschen willst, statt ihn abzutimen

3/4 Systeme sind das Richtige für dich, wenn du...
...du die Stärken von Lang- und Mittesystemen haben möchtest
...dich nicht spezialisieren möchtest, um immer die richtige Antwort zu haben


Autor: Lukas Übelacker

Inhaltsverzeichnis

Sonntag, 6. Dezember 2015

ITSF Regeländerungen 2016

Ab dem 1. Januar 2016 gilt ein neues ITSF Regelwerk. Die Ankündigung von ITSF und der Downloadlink zu den Regeln sind am Ende des Artikels. Die Änderungen haben wir für euch zusammengesucht:

§4 Fertig-Protokoll

§4.2.2 To begin play, the ball must be moved from one player figure to another but may not be directly advanced from the second figure. After contacting the second player figure, the ball may be directly advanced by any other player figure. The player does not have to stop the ball or wait prior to advancing the ball. The ball is considered to be in play and the time limits begin the moment the ball contacts the second player figure.

Nachdem man den Ball beim Fertig-Protokoll mit der zweiten Puppe berührt hat, muss man nicht mehr eine Sekunde warten. Stattdessen darf man den Ball mit einer anderen Puppe als der zweiten, direkt weiterspielen (§4.2.2). Also auch wieder die erste Puppe.
Dafür darf man, egal nach welcher Zeit, nicht mehr mit der zweiten Puppe passen oder schießen. Legt man z.B. den Ball auf der 3er Reihe nach einem Time Out  von der Außenpuppe auf die Mittelpuppe und schießt mit dieser nach etwa 5 Sekunden, ist das ein Foul. Man darf aber wieder mit der zweiten Puppe den Ball weitergeben, wenn eine andere Puppe berührt wurde. Bei dem Beispiel also noch einmal auf eine Außenpuppe geben und zurück, dann darf man wieder mit der Mittelpuppe schießen.

Durch diese Änderung ist das Fertig-Protokoll nicht mehr so schwammig. Über eine Sekunde kann man sich schnell streiten, vor allem wenn kein Schiedsrichter am Tisch ist, der die Zeit nimmt. Selbst dann ist eine Sekunde aber nur schwer greifbar.
Die neue Regel ermöglicht einige neue Tricks, die sehr gemein erscheinen können. Da man jetzt aber damit rechnen kann, weil es genau geregelt ist, kann man auch schwerer überrascht werden. Und da man dem Gegner erst sagen muss, dass man bereit ist, muss er erst etwas sehr richtig machen, um zu überraschen.


§7 Ball im Aus

§7.3 If a player advances the ball and it subsequently goes off the table, it will be put back into play at the opposing team’s goalie rods. A defensive player is not considered to have advanced the ball if it goes off the table as a result of blocking or reacting to a blocked pass or shot. 

Die Regel §7.3 wurde umformuliert. Durch die Umformulierung ist leichter ersichtlich, dass man nicht den Ball ins Aus geschossen hat, wenn man einen Ball blockt. Der Verteidiger, der den Ball wieder ins Spiel bringt, muss den Ball nicht mehr auf der 2er Reihe ins Spiel bringen. Er kann den Ball auch von der Torwartstange aus ins Spiel bringen.

Eine kleine Änderung, die aber zeigt, dass man auf Verständlichkeit und Flexibilität setzt. Gerade am Tornado wirkt es eher wie eine Farce den Ball nur auf der 2er Reihe ins Spiel bringen zu dürfen.

§9 Time-Out

§9.6 If the team in possession of the ball calls time out while the ball is in play and moving, the time out will not begin until the ball has completely stopped. If the time of possession expires before the ball completely stops, the team shall be penalized according to Rule 24.3. 
§9.6.1 If the team not in possession of the ball calls a time out when the ball is in play, that team shall be charged with a distraction. (See Rule 20) 
§9.6.2 If the ball falls into the same team’s goal after requesting a time out, the point shall count for the opposing team.

Der Ball darf sich beim Rufen des Time-Outs bewegen (§9.6). Das Time-Out beginnt erst, wenn der Ball sich nicht mehr bewegt. Läuft dabei die Zeit für den Ballbesitz auf der Stange ab, gilt das als Foul und wird nach §24.3 bestraft (Ball auf der 3 =>  Gegnerischer Verteidiger bekommt den Ball; ansonsten Ball auf die gegnerische 5er Reihe).
Die alte Regel §9.6.1 wird zu Regel 9.6.2.
In Regel §9 steht bereits, dass nur das Team in Ballbesitz ein Time-Out nehmen darf, Regel §9.6.1 macht das aber nochmal deutlich.

Mit der alten Regel konnte man Bälle aberkannt bekommen, die beim Time-Out noch ein wenig gezittert oder sich auf der Stelle gedreht haben. Das kann z.B. passieren, wenn man beim Rufen des Time-Outs den Druck vom Ball nimmt. Mit der neuen Regel gibt es beim nehmen von Time-Outs also weniger Konfliktpotenzial.

§13 Seitenwechsel

§13.3 The Tournament Organizer may require teams to remain on the same sides during televised or recorded matches

Einen Wechsel der Tischseite darf man nur noch nach dem ersten Satz beantragen. Für diese Regel gibt es aber mit §13.3 eine Ausnahme. Bei aufgenommenen oder übertragenen Spielen, darf der Turnierveranstalter bestimmen, dass die Seitenwahl endgültig ist.

An gepflegten Turniertischen, sollte die Seite keine Auswirkungen auf das Spiel haben. Problematisch finde ich diese Regel nur bei Tischen in schlechtem Zustand. In diesem Fall sollte es vielleicht möglich sein, den Tisch zu wechseln, vor allem wenn das Spiel aufgenommen oder übertragen wird.

§14 Positionswechsel

Paralympic Events
In Singles, the players may move their wheelchairs between the forward and goalie positions and the ball may be directly advanced without having to wait for the opponent to get into position. Once the ball is stopped or under control of the threeman rod, the player must wait for the opponent to get into their defensive position before resuming play. The Ready Protocol must be followed when resuming play. 
§14.4 The opponent is allowed 3 seconds to reach back and grasp the defensive rods and 5 seconds to move into the defensive position before play may resume. Players are encouraged to employ good sportsmanship if an opponent requires more than 5 seconds due to issues with wheelchair movement.
§14.5 Violation of this rule is loss of possession and the ball shall be served at the opposing five-man rod
Die Regeln werden um einige Paragraphen für Spiele mit Rollstühlen erweitert.
Ein Wechsel zwischen den Stangen ist erlaubt, ohne auf den Gegner warten zu müssen. Ausnahme von dieser Regel ist die 3er Reihe. Fängt man den Ball auf der 3er Reihe, muss man warten, bis der andere Spieler zu den Verteidigerstangen gewechselt hat. Danach wird der Ball mit dem Fertig-Protokoll eröffnet. Um das nicht ausnutzen zu können, wird in diesem Fall noch Spielverzögerung genauer geregelt. Es wird aber explizit um Sportlichkeit gebeten, falls es Probleme beim Wechsel der Stangen gibt.

Ich finde es sehr gut, dass in den Regeln auch Spiele mit Rollstühlen berücksichtigt werden. Das Rollstuhl-Icon vor der Regel macht direkt ersichtlich, dass es sich um spezielle Regeln handelt. Man findet sie so z.B. auch schnell beim durchblättern der Regeln.
Die Regel erinnert stark an die allgemeinen Regeln im Einzel. Dort darf auf der 3er Reihe ein kontrollierter Ball auch nicht direkt geschossen werden, wenn man vorher z.B. die Verteidiger umstellt.

§19 Veränderung am Tisch

§19.3 A player may not place anything on the rods, handles or exterior of the table that affects the movement of the rods (example: limiting the motion of the goalie rod). Intentional bending or flexing of the rods to assist in gaining possession of the ball is illegal and is penalized with loss of possession to the opposing fiveman rod.

§19.5 Players are entitled to begin each match with brand new balls (if available) or they may agree to play with the existing balls at the table. If new balls are not available, the Tournament Organizer or Head Official shall select the best alternative.

Mit §19.3 ist es verboten, die Stangen zu verbiegen, um an den Ball zu bekommen. Zur Strafe bekommt der gegnerische Spieler den Ball auf die 5er Reihe.
Spieler dürfen jetzt für ein Match brandneue Bälle verlangen, ohne dass ein Schiedsrichter oder der Turnierveranstalter das genehmigen müssen (§19.5). Ist kein brandneuer Ball verfügbar, wählt der Turnierveranstalter oder oberste Schiedsrichter vor Ort die beste Alternative.
Beide Spieler können sich aber auch einigen, mit den Bällen im Tisch zu spielen.

Es handelt sich hier nur um kleinere Änderungen. Beide werden, so weit ich es kenne, bereits umgesetzt, da ist es schön, dass sie in die offiziellen Regeln übernommen werden.

§22 Sprache und Verhalten

§22.5 The use of headphones, ear-buds, or any similar electronic listening device is not permitted when the ball is in play. The first violation will result in a warning. Subsequent violations will be a technical foul.

Es ist nicht mehr erlaubt über Kopfhörer während dem Spiel Musik zu hören (§22.5). Die Regel ist sehr allgemein formuliert und verbietet generell alle elektronischen Geräte zum Hören. Sie ist also nicht unbedingt auf Musik reduziert.
Gehörschutz ist von dieser Regelung nicht betroffen, da es sich nicht um ein elektronisches Gerät handelt.

Eine eher seltsame Regel. Es sollte klar sein, dass die Musik nicht so laut sein darf, dass der Gegner sie hören kann. Vielleicht wird es verboten, weil es schwieriger sein kann, den Gegner anzusprechen (z.B. beim Fertig-Protokoll).

§31 "Side Events"

Die neuen Regeln haben einen ganzen neuen Paragraph zu verschiedenen Spielmodi.
In diesem werden die Modi Goalie War, Four on Four, Two-Ball Rollerball und Forward Shootout offiziell geregelt.

Ich werde bei diesen Regeln nicht ins Detail gehen, weil es sich um eher ungewöhnliche Spielformen handelt und die Regeln keine Auswirkungen auf das übliche Spiel haben. Eine Regel, die bei Team-Events (Liga) zum Tragen kommen könnte, ist die Regel zum Forward Shootout. Dort gibt es eine kleine Inkonsistenz zum neuen Fertig-Protokoll:

§31.4.3 Time Limits - Players have a time limit of 15 seconds. The time limits begin one second after the ball has touched the second man.

Die Zeit beginnt erst eine Sekunde, nachdem die zweite Puppe den Ball berührt hat, dürfte aber nach dem neuen Fertig-Protokoll direkt mit einer anderen Puppe geschossen werden. So wäre es möglich, vor dem Beginn des Zeitlimits ein gültiges Tor zu schießen. Einen wirklichen Einfluss auf das Spiel sollte das nicht haben, die Regeln wirken nur nicht bis ins allerkleinste Detail schlüssig.
Ich finde es aber sehr gut, dass diese Regeln offiziell aufgenommen wurden, da sie das Gesamtbild des Regelwerks abrunden.

Allgemein

Insgesamt wurden viele Regeln ausführlicher formuliert. Das beugt Missverständnisse vor und macht die Regeln insgesamt verständlicher. Die Formatierung hat sich leicht geändert. Die Seitenränder sind jetzt schmaler, in der linken unteren Ecke ist das ITSF Logo, die gesamte Seitenzahl steht nicht mehr bei der Seitenzahl in der unteren Mitte und das Datum in der rechten unteren Ecke hat nur noch Monat und Jahr.

Fazit

Viele kleine Umformulierungen machen die Regeln insgesamt verständlicher. Die Änderungen bei Time-Out und Fertig-Protokoll machen die Regeln flexibler und geben so mehr Optionen. Welche Optionen das sind und ob diese zu stark sind, muss man erst noch sehen. Das Verbot zum Musik hören wirkt etwas eigenartig. Da würde ich mir ein wenig mehr Informationen wünschen. Generell hätte man die Regeln besser ankündigen können. Eine Liste der Veränderungen und 1-2 Sätze zumindest zu den größeren Änderungen, würde das neue Regelwerk transparenter machen.
Insgesamt sind die neuen Regeln aber sehr gut. Sie lassen den Spielern an einigen Stellen mehr Freiheiten, geben aber an den wichtigen eine klare Linie.


Quelle:

ITSF Ankündigung

ITSF Rules 2016


Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 29. November 2015

3 Punkte Theorie auf der 3er Reihe

Die grundlegende Theorie für alle Schusssysteme auf der 3er Reihe, ist die 3 Punkte Theorie:

Von einem Punkt auf der 3er Reihe muss man mindestens 3 verschiedene Positionen treffen können.

Nur dann kann von einem System gesprochen werden. Das gilt für statische Systeme mit nur einem Ausgangspunkt und für dynamische Systeme (z.B. Pin Mitte) mit mehreren Ausgangspunkten.

Der Abstand zwischen den Puppen der 2er Reihe ist so groß, dass sie nie gleichzeitig vor dem Tor stehen können. Genauso ist es mit der Torwartstange, wenn diese mehrere Puppen hat (Tornado). Der Verteidiger hat also 2 Puppen, die gleichzeitig vor dem Tor stehen können.
Kann man mindestens eine Position mehr schießen, ist immer mindestens eine Lücke frei.

Lücken

Es gibt 5 Lücken auf die man mit der 3er Reihe schießen kann. Üblicherweise werden als 3 Optionen die Positionen Links, Mitte und Rechts genommen.
Diese Denkweise gilt auch für Langsysteme. Die Lücken haben dann zwar eine andere Bezeichnung, man schießt aber immer noch auf das linke Eck, die Mitte und das rechte Eck des Tors. In den Artikeln zu den verschiedenen Systemen auf der 3er Reihe (z.B. System: Jet Mitte) waren diese Positionen die Standardpositionen.



1 Rechts ; 2 Rechts kurz ; 3 Mitte ; 4 Links kurz ; 5 Links
Die Lücken werden aus Sicht des Stürmers definiert. Zum Verteidigen werden die gleichen Begriffe verwendet.

Die 3 Optionen werden deswegen so gewählt, weil sie möglichst weit auseinander liegen. So wird der Weg für den Verteidiger möglichst lang und es ist schwieriger die Schüsse zu reagieren.
Im Prinzip kann man ein System aber aus einer beliebigen Auswahl der verschiedenen Positionen aufbauen. Wichtig ist nur, dass der Verteidiger nicht mehrere Schüsse mit einer Puppenstellung decken kann. Spielt man als Schüsse von der Mitte z.B. nach rechts, auf die Mitte und einen Wechsler nach rechts, hat man zwar 3 Schüsse, aber wenn der Gegner auf gerade und rechts steht, wird er jeden Schuss blocken.

System

In der Artikelreihe Systeme sind nur die üblichsten Systeme vorgestellt worden. Es gibt noch mehr legitime Systeme (z.B. Linkslang Pin, 3/4 Jet, usw.), die alle mit der 3 Punkte Theorie beschrieben werden können. Man kann mithilfe dieser Theorie aber auch eigene Schusssysteme entwickeln. Die 3 Optionen müssen dann technisch immer funktionieren, sonst bricht das ganze System auseinander.
Wird man gut gehalten, kann man sich überlegen, welche Schüsse man als letztes gemacht hat.
Hat man nur 2 Schüsse gemacht?
Ist einer der Schüsse weggebrochen/reagierbar (Ansatz)?
So kann man allein aus Systemüberlegungen verhindern, totgeblockt zu werden. Bei technischen Problemen hat man z.B. zwischen den Sätzen Zeit. Spielt man nur zwei Optionen, versucht man die Dritte. Das funktioniert entweder direkt oder man öffnet sich mit der dritten Option die anderen beiden.


Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 22. November 2015

Spielmodus: Forward Shoot out

Die meisten Tore werden auf der 3er Reihe geschossen. Dieser Modus ist ideal, um seine Quote möglichst gut zu trainieren. Man kann aber auch sehr gut lernen, genau das zu verhindern.

Regeln:

- Begonnen wird mit dem Ball auf der 3er Reihe (Fertig-Protokoll)
- Bei einem Treffer bekommt der Stürmer einen Punkt
- Wird der Ball geblockt bekommt der Verteidiger einen Punkt
- Verliert oder verschießt der Stürmer, bekommt der Verteidiger einen Punkt
- Nachdem ein Spieler einen Punkt bekommen hat, erhält der Stürmer den Ball auf die 3er Reihe (Fertig-Protokoll)
- Hat ein Spieler 5 Punkte, hat er gewonnen und es wird gewechselt

Der Modus ist sehr hart für den Stürmer, da nicht nur jeder Block, sondern auch verschossene Bälle Punkte für den Verteidiger geben. Die Bedingungen sind aber ähnlich wie im Spiel. Der Gegner hat nach einem Fehlschuss oder Ballverlust des Stürmers auch den Ball und kann ihn auch verwandeln (entweder direkt als Tor oder über Pässe auf die 3er Reihe).

Da die Schüsse direkt aufeinander folgen, kann man sich sehr gut aufeinander einstellen. So lassen sich Strategien viel besser ausarbeiten, da man gut auch weiter als nur einen Ball denken kann. Um das möglichst gut zu machen, sollten sich beide Spieler über die Spiele austauschen. Welche Strategien wurden verwendet? Was hat funktioniert? Warum hat es funktioniert? Was wurde ausgenutzt?

Viel Spaß beim ausprobieren!

Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 15. November 2015

Passspiel 2 - Setup

In Teil 1 wurden Passeigenschaften durchleuchtet. Üblicherweise wird nicht direkt gepasst, wenn man den Ball auf der 5er Reihe hat. Stattdessen versucht man sicherzustellen, dass der Pass auch erfolgreich ist. Dafür führt man den Ball auf der 5er Reihe und sucht nach Passmöglichkeiten. Zusammen ergeben die Bewegungen vor dem Pass das Setup. Sie leiten sich von den Passeigenschaften  ab und generieren eine Erwartungshaltung. Die Erwartungshaltung wird hauptsächlich durch die technischen Möglichkeiten beeinflusst. Sie hängen vom generellen, technischen Anspruch, den eigenen Fähigkeiten und den persönlichen Präferenzen aufgrund der Passeigenschaften ab. Die Erwartungshaltung erleichtert dem Verteidigenden das Blocken. Sie kann aber auch gezielt manipuliert werden.
Generell werden intentionale Bewegungen, die die Erwartungshaltung des Verteidigenden beeinträchtigen sollen, als Fake bezeichnet. Unbeabsichtigte Bewegungen werden als Tell bezeichnet.

Option und Timing

Fakes und Tells lassen sich nach Option und Timing unterscheiden. Ein Option-Fake täuscht Anspielpositionen an, ein Option-Tell verrät sie. Ein Timing-Fake täuscht Abspielpostion und/oder Art der Lücke an, während ein Timing-Tell Abspielposition und/oder Art der Lücke verrät.
Beide Arten treten gemeinsam auf, wobei eine Art meistens überwiegt. Welche überwiegt, hängt von Durchführung und Verteidiger ab. Die Passeigenschaften generieren dabei spielerabhängig unterschiedlich starke Erwartungen.

Beispiel 1: Ein Anfänger lässt den Ball von der zweiten Puppe Richtung Bande rollen und fährt mit der ersten Puppe hinter dem Ball her. Dabei steht er leicht nach rechts versetzt, weil er einen Brush ins Feld spielen möchte. Weil der Brush ins Feld so einfacher zu spielen ist und die Puppenstellung unbeabsichtigt erfolgt, ist diese Passeigenschaft ein Tell. Ein erfahrener Spieler würde diese Puppenstellung intentional als Fake ausnutzen, um z.B. einen Bandenpass zu verschleiern.

In Beispiel 1 hat der Anfänger ein Option-Tell. Aus der Passeigenschaft "Passtechnik" (Brush) ergibt sich ein Timing-Tell, weil nicht von jeder Abspielposition ein Brush ins Feld möglich ist. Generell ist der Timing-Tell schwach, weil Brushs von vergleichsweise vielen Abspielpositionen ins Feld gespielt werden können. Es gibt aber (spielerabhängige,) bevorzugte Abspielpositionen, die den Timing-Tell stärker machen. Im Extremfall wird der Brush ins Feld nur von einer "Lieblingsposition" gespielt und der Timing-Tell wird sehr stark.
Beide Tells können unabhängig voneinander ausgenutzt werden. Je mehr Tells man nutzen kann und je stärker diese sind, desto leichter fällt das Blocken. In diesem Beispiel könnte man den Gegner durch seinen starken Option-Tell auf Feld verteidigen (reagieren, locken, usw.) und dabei nach Timing-Tells suchen.

Wahrnehmung

Fakes und Tells müssen vom Verteidigenden wahrgenommen werden, um Auswirkungen zu haben. Ein Fake ist wertlos, wenn der Verteidigende nicht auf die Passeigenschaften achtet, die man mit dem Fake imitiert. In Beispiel 1 möchte ein erfahrener Spieler die Passeigenschaft "Puppenstellung" zum Faken verwenden. Achtet der Verteidigende nicht auf diese Passeigenschaft, wirkt der Fake nicht auf ihn, weil er ihn nicht wahrnimmt. Entsprechend würde er auch nicht den Tell des Anfängers aus Beispiel 1 erkennen. Im Artikel Offensive 5er Reihe wird konkret gezeigt, wie man mit Fakes verschiedene Passeigenschaften imitieren kann, um den Gegner zu täuschen.
Fakes und Tells sind immer aus Sicht des offensiven Spielers. Sie haben eine Auswirkung auf den Verteidigenden. Um ein runderes Bild zu erhalten, muss das Passspiel noch aus seiner Sicht betrachtet werden. Interpretiert der Verteidigende die Pässe des offensiven Spielers (über die Passeigenschaften), ist es für ihn schwer nachvollziehbar, ob es ein Fake oder Tell ist. Zum Blocken muss diese Unterscheidung meistens nicht getroffen werden. Sie wird erst interessant bei mehrfacher Verkettung von Interpretationen, wenn mehrere Pässe betrachtet werden. Wichtiger ist, ob Fakes bzw. Tells des Gegners bewusst oder unbewusst interpretiert werden. Eine bewusste Interpretation wird Read genannt. Bei erfolgreichen Reads kann man Tells und Fakes des Gegners ausnutzen. Unbewusste Interpretation von Pässen führt zu Reflexen. Sie lassen sich nur schwer kontrollieren und man fällt automatisch auf Fakes herein.
Betrachtet man sowohl offensiven, als auch defensiven Spieler, stellt man schnell eine Verkettung von Interpretationen fest. Diese soll in diesem Artikel noch nicht behandelt werden.

Setup

Die Bewegungen, aus denen das Setup besteht, wurden als Fakes und Tells identifiziert. Im Idealfall kontrolliert man die Informationen, die man dem Verteidigenden über die Bewegungen gibt und versucht eine Festlegung (Commitment) zu erzwingen.

Beispiel 2: Ein Spieler versucht den Verteidigenden dazu zu bringen, sich an die Bande zu stellen. Dafür bewegt er den Ball im Tic-Tac zwischen der ersten und zweiten Puppe. Immer wieder spielt er den Ball schnell an die Bande (Fake: Ballgeschwindigkeit). Schließlich spielt er den Ball schnell an die Bande, lässt ihn abprallen und spielt einen Pass ins Feld.

In Beispiel 2 werden mehrere Anläufe aufgebracht, um immer deutlicher einen Bandenpass anzukündigen. So soll der Effekt des Fakes verstärkt werden. Die Fakes müssen aber nicht immer die gleiche Passeigenschaft imitieren. Ein Setup, bei dem verschiedene Passeigenschaften gefaket werden, ist schwieriger zu durchschauen.

Zusätzlich zu den Passeigenschaften gibt es für das Setup noch eigene Eigenschaften:

Bandenberührungen

Diese Setupeigenschaft gibt es nur im ITSF-Regelwerk. Dort darf man die Bande nur 2 mal berühren (mit der dritten muss der Pass erfolgen). Die Anzahl Bandenberührungen generiert also eine Erwartungshaltung und kann deswegen Tell oder Fake sein.

Zeit

Unterschiedlich langes Zeit lassen, kann verschiedene Informationen geben. Lässt man sich z.B. lange Zeit, kann man in Zeitnot geraten. Das generiert eine Erwartungshaltung (Tell oder Fake).


Viele greifen ab einer gewissen Anzahl Bandenberührungen oder nach langer Zeit zu ihrem Sicherheitspass, weil dieser technische Stabilität mitbringt (Setup-Tell). Dieser Effekt ist aber auch bewusst ausnutzbar, so dass man nach langer Zeit oder mehreren Bandenberührungen einen technisch anspruchsvollen Pass spielt (Setup-Fake)
Setup-Tells und Setup-Fakes lassen sich aber nicht an einem einzelnen Pass und dessen Setup erkennen. Dafür benötigt es mehrere Pässe.
Wie man mehrere Pässe betrachtet und wie man Strategien einbringen kann, wird im nächsten Artikel behandelt.

Autor: Lukas Übelacker

Passspiel 3 - Strategie
Inhaltsverzeichnis

Sonntag, 8. November 2015

Passspiel 1 - Passeigenschaften

Um erfolgreich Passen und Blocken zu können, muss man verstehen, was einen Pass überhaupt ausmacht. Beim Blocken muss man Regelmäßigkeiten im Passspiel des Gegners erkennen, um diese erst ausnutzen zu können. Blindes Reagieren oder wildes Gezappel bringt gegen erfahrene Spieler rein gar nichts. Offensiv gilt genauso, dass man die eigenen Regelmäßigkeiten nur erkennen kann, wenn man weiß, was einen Pass ausmacht. Wird man vom Gegner meistens geblockt, selbst wenn man ständig neue Pässe ausprobiert, liegt es daran, dass man mindestens eine Regelmäßigkeit unverändert lässt, die der Gegner ausnutzt. Ein klassisches Beispiel ist abwechselndes Passen auf Bande und Feld.


Eigenschaften

Passtechnik (Brush-, Kanten-, Stickpass)

Der Pass kann entweder als Brush-, Kanten- oder Stickpass gespielt werden.

Rollrichtung des Balls (Lauf)

Der Ball kann entweder Richtung Bande oder von ihr wegrollen. Die Rollrichtung des Balls macht die verschiedenen Passtechniken unterschiedlich schwer. Ein Brush mit dem Lauf ist z.B. deutlich einfacher als ein Brush gegen den Lauf.

Rollgeschwindigkeit des Balls (Geschwindigkeit)

Mit steigender Geschwindigkeit sinkt die Optionenvielfalt und steigt das Überraschungsmoment. Bei sinkender Geschwindigkeit steigt die Optionenvielfalt und sinkt das Überraschungsmoment.

Puppenstellung zum Ball (zentral, linksseitig, rechtsseitig)

Bei einer zentralen Stellung der Puppe zum Ball steht die Puppe mit ihrer Mitte hinter der Mitte des Balls. Bei linksseitiger und rechtsseitiger Stellung steht die Mitte der Puppe entsprechend versetzt zur Mitte des Balls. Je nachdem wie weit die Puppe versetzt steht, ist so noch hinter dem Ball oder daneben. Durch die Stellung zum Ball werden Passtechniken unterschiedlich schwer oder sogar unmöglich ohne zusätzliche Seitwärtsbewegung.

Ballführung

Der Ball kann entweder aus dem Pin oder im Tic-Tac geführt werden. Dabei kann der Ball auf Stangenhöhe, vor oder hinter der Stange geführt werden. Auf Stick- und Kantenpässe hat die Art der Ballführung eher wenig Auswirkungen. Brushpässe müssen tendenziell hinter der Stange geführt werden. Als Faustregel hilft aber: je glatter der Tisch, desto weiter hinten der Ball; je griffiger der Tisch, desto weiter vorne der Ball.
Bälle die aus dem Pin geführt werden, müssen leicht zur Stangenmitte rollen, damit man den Ball beim Passen nicht wieder klemmt. Das schränkt die Lauflänge ein, über die ein Pass noch spielbar ist.

Abspielposition

Die Abspielposition ist die Position der offensiven 5er Reihe,
von welcher der Pass gespielt wird.
1 - Bande
2 - nahe Bande
3 - weite Bande
4 - 2. Puppe

An der oberen Bande ist das Bild gespiegelt.









Anspielposition


Die Anspielposition ist die Position der defensiven 5er Reihe,
an welcher der Pass die 5er Reihe passieren soll.
1 - Bande
2 - kurzes Feld
3 - Feld
4 - 2. Puppe
5 - weites Feld

An der oberen Bande ist das Bild gespiegelt.

Art der Lücke (offen, öffnend)

Es gibt zwei Arten von Lücken, auf die man passen kann. Entweder ist die Lücke beim Pass bereits da (offene Lücke) oder sie öffnet sich in dem Moment, in dem man passt (öffnend).
Die öffnende Lücke wird so gespielt, dass man auf das Öffnen der Lücke mit einem Pass reagiert oder aus den vorangegangenen Bewegungen des defensiven Spielers liest, wann die Lücke sich öffnet.


Timing

Timing ist bewusst nicht als eigene Eigenschaft genannt. Zeit ist ein schwer fassbares Konzept und lässt sich entsprechend schlecht ausnutzen. Besser greifbar wird Timing, wenn man es als Zusammenschluss der Passeigenschaften versteht. Vor allem Rollgeschwindigkeit und Abspielposition wirken sich enorm auf das Timing aus.

Technisches Niveau

Ganz egal welchen Pass man spielt, man kann ihn immer unterschiedlich gut spielen. Ein technisch sauberer Pass gibt dem Gegner weniger Anhaltspunkte, welchen Pass man spielt. Schnelle Pässe geben dem Gegner dazu noch ein kürzeres Zeitfenster zum Reagieren bzw. ermöglichen es einem, kürzere Zeitfenster auszunutzen.
Technische Fehler können überflüssige Puppenbewegung, Ballsetups oder Körpersprache sein.

Beispiele

Immer Feld

Oftmals wird schon von "immer gleichen" Pässen gesprochen, wenn immer die gleiche Anspielposition gewählt wird. Das ist aber nicht ganz richtig, da man auf Feld z.B. Kanten-, Brush- und Stickpass spielen kann. Durch die unterschiedliche Passtechnik ergeben sich unterschiedliche ideale Abspielpunkte und darüber unterschiedliche Timings. So ist es möglich, immer im Feld durchzulegen. Merkt der Gegner jedoch, dass man immer im Feld durchlegen möchte, kann er diese Regelmäßigkeit ausnutzen.

Immer auf öffnende Lücke

Der Gegner zieht aus dem Feld und ein Feldpass kommt. Der Gegner zieht von der Bande und ein Bandenpass kommt. Egal was man tut, der Gegner findet immer den richtigen Pass. Man muss dann erkennen, dass der Gegner gar nicht darauf achtet, wann welche Lücke frei ist, sondern nur darauf wartet, dass man von einer Position wegzieht. Man kann dann stehen bleiben, weil der Gegner nur auf die Puppe achtet oder man baut Fallen, indem man zwar von einer Position wegzieht, aber direkt wieder zurückzieht.

Schneller Ball an die Bande, langsamer Ball ins Feld

Bei dieser Kombination aus Rollgeschwindigkeit und Anspielposition verrät der offensive Spieler seinen Pass über die Rollgeschwindigkeit des Balls. Da nützt es auch nichts, wenn er verschiedene Abspielpunkte, Lückenarten oder Rollrichtungen verwendet. Solange er sich über die Rollgeschwindigkeit verrät, kann man ihn ohne Probleme blocken.

Eine Anspielposition pro Abspielposition

Diese Regelmäßigkeit ist meistens technisch bedingt. Zum Beispiel wenn man Feldpässe von weiter Bande und Bandenpässe von naher Bande spielt. Man hat noch genug Variationsmöglichkeiten über die anderen Eigenschaften, so dass man erkennen muss, von welcher Position welcher Pass kommt, um gut blocken zu können.


Autor: Lukas Übelacker

Passspiel 2 - Setup
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Sonntag, 1. November 2015

Tischführer: Lettner

Lettner Evolution mit TT Soccer Figuren
  • Beschreibung:
    • Höhe: 92cm
    • Gewicht: 130kg
    • Korpus: Multiplex
    • Griffe: Lettnergriff, rund, 32mm Außendurchmesser.
    • Stangen: Contus L4, sehr starr und langlebig
    • Lager: POM Leichtlauf Gleitlager
    • Figuren: Scorer, austariert (können waagerecht stehen bleiben) 
    • Spielfeld:
      • Evolution: Langes Spielfeld / Torwart steht vor dem Tor
      • Coupé: Kurzes Spielfeld / Torwart steht im Tor
    • Bälle: Contus Avant. Dieser ist relativ glatt, dafür sehr Formtreu und langlebig.
    • Daran können sich andere Hersteller ein Beispiel nehmen:
      • Äußerst solide Verarbeitung und höchste Qualität der verwendeten Materialien. Hier können sich andere Tischhersteller einiges von abschauen.
      • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Tisch und Zubehör (Figuren, Schrauben, ...) sind relativ günstig bei hoher Qualität. Dies wird dadurch erreicht, dass der Hersteller weder Turniere, noch eine ITSF-Zertifizierung finanziert.
      • Die Scorer Figuren sind austariert aber haben kein Gegengewicht im Kopf. Sie sind homogen aus einem Material hergestellt. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Beine abstrakt funktional gestaltet sind und die Form eines Doppel-T-Trägers haben. Sie sind sehr langlebig. Der Korpus ist schwarz, weiß oder grau und über dem Kopf ist eine Kappe, die ausgetauscht werden kann und deren Farbe beliebig ist.
        Scorer Figuren

        Die TT Soccer Figuren (alt) sind nicht austariert. Lettner gibt auf diese Figuren als einziger Hersteller 2 Jahre Garantie auf Bruch.
      • Das Knallbrett bzw. der komplette Torinnenraum kann ausgetauscht werden. Es gibt eine laute Variante und eine leisere Variante, die immernoch laut genug ist und sich für die eigenen 4 Wände besser eignet. Zum Austauschen muss man lediglich zwei Schrauben  des Ballrücklaufs lösen und kann dann den Torinnenraum austauschen.
      • Die Tische haben Edestahl Klammern, die die Pfosten Schützen.
      • Torraum mit Scorer Figuren
    • Daran kann noch gearbeitet werden
      • Bei den Puffern hat Lettner die richtige Lösung noch nicht gefunden. Abhängig vom Tisch gibt es "durchgespielt und viel zu weich" bis "bretthart".
      • Den Punktestand kann man nur erkennen, wenn man nah genug am Tisch steht.
    • Spielweise:
      • Ball: Das Spielverhaltens des Balls bleibt unverändert. Die Oberfläche ist anfangs glatt (nicht aufgeraut) und er behält die Eigenschaften eines neuen Balls. Die einzigen Veränderungen sind, dass er etwas schmutzig wird und sich das Logo abnutzt.
      • Dieser Tisch ist äußerst stabil und spielt sich wie festbetoniert. Die Stangen geben beim schießen sehr wenig nach und tragen zu diesem Gefühl bei. Eine deutlich weichere P4P Stange passt allerdings nicht in den Tisch, da die Lager anders Konstruiert sind. Die Führung ist bei Lettner außen und bei P4P innen. Deswegen ist die P4P Stange ein Stück kürzer und passt nicht in einen Tisch mit Lettner Lagern.
      • Bei einem neuen Tisch fühlen sich die Puffer extrem hart an. Bei älteren Tischen werden diese mit der Zeit weicher.
      • Die Kombination von Ball und Tisch ist relativ glatt. Hier wird saubere Technik gefordert.
      • Die Ballführung auf der 5 ist einfach und Tic-Tac (der Ball wird dadurch kontrolliert, dass er zwischen den Figuren hin- und herläuft ohne dabei eingeklemmt zu werden) sehr gut möglich. Der Ball prallt seitlich relativ stark von den Figuren ab. Brush Pässe gelingen nur wenn diese sauber gespielt wurden.
      • Die Bälle prallen auch beim Schießen stark von den Scorer Figuren ab. Hier kriegt man ein gefühltes Plus an Geschwindigkeit.
      • Bälle zu fangen braucht eine sehr saubere Technik, da die Kombination aus Platte und Ball sehr glatt ist und die Bälle sehr stark von den Figuren zurückprallen. Ein Pass der einem auf einem Lettner gelingt ist auf einem Leo oder P4P viel einfacher zu fangen.
      • Turniere:
        • Diese Tische findet man vorwiegend im Raum Stuttgart und in Berlin. Es werden keine großen Turnierserien ausgetragen. Es gibt ein paar kleinere Turniere und bei der Bundesliga kann dieser Tisch gewählt werden.
      • Links:
      • Fazit:
        Dieser Tisch ist genau das richtige für dich, wenn du deinen eigenen Weg gehen möchtest und einen technisch anspruchsvollen sowie sehr hochwertig verarbeiteten Tisch mit hohem WAF zum Training suchst.

      Die Bilder wurden mit freundlicher Unterstützung von Lettner bereitgestellt.

      Autor: Fabian Wachmann

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        Sonntag, 25. Oktober 2015

        Tischführer: Leo Pro


        • Beschreibung:
          • Höhe: 92cm
          • Gewicht: 110kg
          • Korpus: Tischlerplatte
          • Griffe: dünne, runde Griffe
          • Stangen: 16mm Turnierstange / PowerForce
          • Figuren: Die Leo.Player Figuren haben ein Metallgewicht im Kopf und sind austariert (können waagerecht stehen bleiben) . Charakteristisch ist die Schirmmütze.
          • Spielfeld: Kurzes Spielfeld / Torwart steht im Tor (Es gibt mit dem leo.soccer einen Tisch mit den selben Spieleigenschaften und langem Spielfeld).
          • Ball:
            • Aktuell (2015): 1st_ITSF
              Diesen Ball erkennt man an dem grünen Leo Logo. Er ist glatt und langlebig.
            • bis 2013: Leo ITSF, jetzt Ullrich Sport ball mit grau aufgedrucktem P4P DTFB Logo oder Leonhart Logo. Dieser wird in eingespieltem Zustand deutlich griffiger und kriegt leicht kerben. Er wird aktuell auf P4P gespielt.
          • Daran können sich andere Hersteller ein Beispiel nehmen:
            • Die Bälle lassen sich sehr angenehm aus der Ballausgabe nehmen.
            • Die Tische sind sehr solide gebaut.
            • Das Spielfeld ist umgeben von einer weißen Silikonfuge. Diese sieht nicht nur schön aus, sondern erleichtert auch das Reinigen des Tisches. Flüssigkeiten können nicht in das Holz einziehen.
            • Die Puffer sind gut und langlebig.
            • Die Torhaube ist durchsichtig. Dadurch kann man den Torwart auch sehen, wenn man hinter dem Tor steht.
            • Die Torpfosten sind aus Metall und verschleißen nicht.

            • Um die Standfestigkeit zu erhöhen sind Turnier Tische über 100kg schwer. Bei Leonhart ist der Korpus deutlich leichter als bei Lettner oder P4P und es befindet sich relativ viel Gewicht in den Beinen. Wenn man die Beine abmontiert hat, kann man den Tisch besser tragen.
          • Daran kann noch gearbeitet werden:
            • Die Schirmmützen der Figuren brechen ab wenn sie vom Ball getroffen werden.
            • Der Ball springt relativ häufig wieder aus dem Tor heraus, nachdem er zwischen den Pfosten hin- und hergeschlagen hat oder wenn der Ball über die Torwartstange im Tor gegen den Leonhart Schriftzug springt. Dabei ist der Ball deutlich hinter der Torlinie gewesen (also als Tor zählt), aber das Knallbrett hat er nicht berührt.  Akustisch war das Tor also nicht wahrnehmbar. Bälle die sehr hart ins Tor geschossen werden, springen nach deutlich hörbarem Torsound wieder aufs Spielfeld.
            • Die 1st_ITSF Bälle haben in seltenen Fällen Unwuchten. Diese lassen sich dann schlecht führen bzw. für Zieher oder Schieber hinlegen.
          • Spielweise:
            • Der Ball hat am Anfang eine angeraute Oberfläche. Diese nutzt sich mit der Zeit ab und er wird etwas glatter. Der Ball bleibt dabei rund. Er lässt sich gut für einen Schieber oder Zieher in Position bringen.
            • Der Ball lässt sich sehr gut führen. Tic-Tac (der Ball wird dadurch kontrolliert, dass er zwischen den Figuren hin- und herläuft ohne dabei eingeklemmt zu werden) ist auf diesem Tisch einfach möglich.
            • Mit dem alten Leo ITSF spielt sich dieser Tisch extrem langsam, da der Ball äußerst griffig ist. Mit dem aktuellen 1st_ITSF ist das Spiel deutlich anspruchsvoller geworden, da dieser Ball sehr viel glatter ist, als der alte. Er lässt sich deutlich besser im Tic-Tac führen, aber der Bereich in dem er sich einklemmen bzw. passen lässt, ist kleiner geworden. Pässe müssen technisch sauber gespielt werden, damit sie gut ankommen. Gleiches gilt für Schüsse bei denen der Ball vorher eingeklemmt wird (Pin-Shot oder Jet). Diese muss man sauber schießen, damit der Ball mitläuft. Wenn der Ball (z.B. während der Schussbewegung) mit zu viel Druck nur mit der Kante der Figur eingeklemmt wird, läuft er davon.
            • Freie Bälle unter Kontrolle zu kriegen erfordert Feingefühl. Man verliert sehr leicht Bälle, wenn versucht diese mit zu viel Kraft zu kontrollieren. Insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit spielt sich dieser Tisch extrem glatt.
            • Das Spielfeld klingt sehr hell. Wenn der Ball darüber rollt fühlt sich das subjektiv sehr laut an. Insbesondere in den eigenen vier Wänden, wo wenig Lautstärke herrscht und dieses Geräusch zu Anfang ungewohnt ist.
            • Wenn der Torwart angeschossen wird und der Griff locker in der Hand liegt, wird die Schussenergie abgefangen, aber der Ball dreht sich noch weiter und läuft ins Tor. Dies kann der Torwart beheben, indem er die Torwartstange mit der Hand fester umschließt. Dadurch prallen Bälle stärker vom Torwart ab.
          • Turniere:
            Auf diesem Tisch werden in Norddeutschland etliche Challenger Turniere gespielt. In anderen Teilen Deutschlands werden Challenger Turniere auch auf anderen Tischen ausgetragen. Diese Turniere finden an einem Tag statt. Nach 6-8 Spielen in der Vorrunde nach Schweizer System finden KO-Runden statt. Je nach Teilnehmerzahl aufgeteilt in Profi-, Amateur- und Neulingefeld.  Es kann fast jeder weiterspielen und dank nur 5€ Startgeld sehr viel Turniererfahrung sammeln. Die Platzierungen, die man über das Jahr gesammelt hat, zählen in die DTFB Rangliste. Die Besten qualifizieren sich zur Deutschen Meisterschaft des DTFB.
            Der Tisch kann auf der Bundesliga gewählt werden und ist auch in den Niederlanden sehr beliebt.
          • Links:
          • Fazit:
            Dieser Tisch ist genau das Richtige für dich, wenn du einen technisch anspruchsvollen Tisch zum turniernahen Training für Challenger Turniere suchst.

          Die Bilder wurden mit freundlicher Unterstützung von Leonhart bereitgestellt.

          Autor: Fabian Wachmann

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            Sonntag, 18. Oktober 2015

            Tischführer: P4P Tournament

            • Beschreibung
              • Höhe: 93cm bis 98cm
              • Gewicht: 130kg
              • Korpus: MDF
              • Griffe: 10 Kant Griffe, Außendurchmesser ca. 33mm
              • Stangen: 16mm Ullrich
              • Lager: Zweiteilige Gleitlager (auswechselbar)
              • Figuren: Die P4P Figuren sind mit einem Splint an der Stange befestigt und haben ein Gegengewicht im Kopf. Dadurch kann man die Figuren waagerecht stellen.
              • Spielfeld: Langes Spielfeld / Torwart steht vor dem Tor
              • Bälle: Ullrich Ball (identisch mit Leo ITSF).
              • Daran können sich andere Hersteller ein Beispiel nehmen:
                • Der Tisch besitzt neben den Torzählern auch noch Zähler für Sätze und Time-outs.
                • Der Ballrücklauf ist eine Wippe, die auf beide Seiten gestellt werden kann. Dadurch ist der Tisch sehr flexibel zum Trainieren und Spielen einsetzbar
                  Wippe im Tor
                • Der Tisch hat Wechsellager. Dadurch können die Stangen in wenigen Handgriffen komplett entnommen und ausgetauscht werden. Dies ist sehr gut für Turniere geeignet, da die gesplinteten Figuren nur von der Turnierleitung ausgetauscht werden können. Hierdurch entfällt die Situation, dass Spieler "mal eben" eine Figur fester anziehen wollen und dann unter Adrenalin, im Eifer des Gefechts, die Schraube abdrehen.
                  Wechsellager
                • Die Griffe des Tischs sind festgeschraubt. Das macht Griffwechsel und schnelle Wartungsarbeiten auch bei Puppen am Griff möglich.
                • Die Beine werden unter dem Tisch in Schlitze reingesteckt und dann festgeschraubt. Nach der Demontage können die Beine unter dem Spielfeld untergebracht werden.
                  Beine können im Korpus verstaut werden
                • Drei Tische passen genau auf eine Euro-Palette. Hierdurch kann man die Tische einfach transportieren und platzsparend lagern. In Kombination mit Wechsellagern und der Beinbefestigung, lassen sich die Tische sehr schnell aufbauen. Neuere Modelle haben statt einer Einwurfschale nur noch ein Loch, da diese beim Transport einknicken kann.
                • Beim Schießen geben die Stangen deutlich mehr nach, als bei anderen Tischen. Dadurch werden die Gelenke weniger belastet, als bei anderen Tischen.
                • Wenn eine Reihe an der gegenüberliegenden Bande steht, dann ist der Abstand vom Griff zur Seitenwand deutlich größer als bei anderen Modellen. Hierdurch ist es unmöglich "im Gefecht" mit der Hand gegen die Bande zu schlagen oder sich die Haut im Lager einzuklemmen.
              • Daran kann noch gearbeitet werden:
                • Die Ballausgaben sind relativ flach. Für einfacheres Herausnehmen der Bälle dürfte diese etwas höher sein.
                • Der Tisch ist nicht ganz so stabil wie ein Leo oder Lettner. Das liegt zum einen an dem MDF Korpus und zum anderen an der Befestigung der Beine. Stabilität ist ein Zielkonflikt zur einfachen Aufbaubarkeit. Beides geht nicht. Es gibt auch eine Variante mit Multiplex Korpus.
                • Die Puffer sind mitunter sehr hart. Teilweise klingt anschlagen der Stangen an den beiden Lagern unterschiedlich. Dadurch wird jede Bandenberührung der Stange durch die Akustik als "sehr hart" wahrgenommen.
                • Die Torrahmen haben an den unteren Enden spitze Ecken. Hart geschossene Bälle die aus dem Torraum gegen diese Ecken prallen, kriegen starke Kerben. Hier kann man schon mit etwas Schmirgelpapier Abhilfe schaffen, indem man die Kanten etwas abrundet.
                • Die Qualität der Verarbeitung ist nicht ganz auf dem Niveau von Leonhart oder Lettner. Es gibt ein paar kleinere Schwächen die das Gesamtbild trüben.
                  • Die Torrahmen (auswechselbar) brechen an den Pfosten nach längerer Zeit auseinander.
                  • Die Magnete (auswechselbar) , die die Wippe fixieren, können bei älteren Tischen abbrechen.
                  • Dort wo Spieler die Stangen berühren (direkt neben den Griffen), korrodieren die Stangen bereits nach einigen Monaten. In seltenen Fällen korrodieren die Stangen auch an anderen Stellen.
                  • Bei den Figuren brechen gelegentlich Köpfe ab.
                  • Bei älteren Tischen die Befestigung der Tellerfüße an den Beinen. Die Füße sind Höhenverstellbar. Der drehbare Fuß ist nur über eine Mutter gegen den Fuß gekontert. Wenn sich die Mutter an einem Bein löst, kann man dieses nicht mehr in der Höhe verstellen und muss die Mutter erst wieder gegen den Fuß kontern. Die neue Fußkonstruktion bei der dies nicht mehr passieren kann wurde 2015 eingeführt.
              • Spielweise:
                • Auf diesem Tisch kann man Bälle sehr leicht unter Kontrolle bringen.
                • Der Tisch ist sehr hoch. Dadurch kann man auch längere Zeit bequem an ihm spielen.
                • Der Ball ist anfangs angeraut. Wenn sich dies abnutzt, wird er griffiger und er kriegt zudem Kerben.
                • Die Stangen sind sehr leicht und leichtläufig. Hinzu kommt subjektiv großes Spiel in den Lagern weshalb sich der Tisch zu Anfang fast "billig anfühlt". Wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat, macht die Leichtläufigkeit sehr viel Spaß.
                • Die Stangen sind sehr weich im Vergleich zu anderen Tischen. Beim Schießen an diesem Tisch federt die Stange stark nach und die Gelenke werden nicht so stark belastet, wie auf anderen Tischen. Dies ist sehr angenehm.
                • Die Kombination aus Tisch und Ball reiht sich von der Griffigkeit in die Mitte zwischen Leo mit dem neuen 1st_ITSF und dem alten Leo ITSF, jeweils gespielt auf Leo, ein und lässt sich sehr gut spielen. Auf der 5 ist der Bereich, in dem sich der Ball gut brushen lässt, sehr breit.
                • Bei dem P4P Reglement wird die Anzahl der Bandenberührungen auf der 5 nicht limitiert. Dadurch ist mit einfachen Mitteln ein sehr dynamisches Spiel auf der 5er-Reihe möglich.
              • Turniere
                • Neben der Bundesliga und einzelnen Landesverbänden wird dieser Tisch auf der P4P Turnier Serie gespielt. Auf dieser gibt es Turniere mit bis zu 40.000€ Preisgeld. Diese zählen damit zu den höchst-dotierten Tischfußballturnieren der Welt. Diese Turniere sind unabhängig von DTFB/ITSF und finden hauptsächlich im südwestlichen Deutschland statt. Hier messen sich die besten Spieler der Welt. Alle Turniere sind offen. Das heißt es kann sich jeder anmelden. Gespielt wird ein Doppel-KO System (d.h. man mit einer Niederlage noch das Turnier gewinnen und scheidet erst nach der zweiten aus). Diese Turnier gehen normalerweise Samstag und Sonntag den ganzen Tag und es gibt neben Doppel und Einzel jeweils in drei Leistungsklassen (Neuling, Amateur und Offen, hochstarten ist möglich, also ein Neuling darf überall teilnehmen) auch noch DYP, Mixed und Disziplinen für Damen. P4P Turniere finden meist in Maritim Konferenz Hotels statt.
              • Links:
              • Fazit:
                Dieser Tisch ist genau das richtige für dich, wenn du ganz große Ambitionen hast und möglichst P4P-Turnier-nah trainieren möchtest, um dich auf P4P Turnieren mit den besten Spielern der Welt zu messen.


              Die Bilder wurden mit freundlicher Unterstützung von Ullrich bereitgestellt.

              Autor: Fabian Wachmann

              Inhaltsverzeichnis

                Sonntag, 11. Oktober 2015

                Auflage hinten

                Auf der ganzen Welt ist klar: Nach einem Tor wird der Ball in der Mitte aufgelegt. Die ganze Welt? Nein! Ein von unbeugsamen Saarländern besetztes Bundesland hört nicht auf, Widerstand zu leisten.

                Dort wird zwar auch auf Bonzini nach ITSF-Regeln gespielt, aber eben auch saarländische Regeln auf dem saarländischen Hansberg.
                Nach diesen Regeln wird der Ball nach einem Tor hinten aufgelegt. Aber ist das überhaupt gut?

                Verteidiger wird wichtiger

                Der augenscheinlichste Unterschied ist die steigende Bedeutung des Verteidigers. Dieser muss den Ball eröffnen und unbedingt rauskommen. Der Verteidiger hat aber nicht nur ein Soll zu erfüllen, sondern kann viel öfter Spiele entscheiden (Gerade im DYP interessant). Das macht es attraktiver Hinten zu spielen und steigert so die durchschnittliche Stärke von Verteidigern.

                Höhere Dynamik

                Durch die höhere Bedeutung des Verteidigers wird der Stürmer nicht gleich weniger wichtig. Man kann nur nicht mehr nach der Auflage durchlegen und wegschießen. Das kann Spiele aber eh recht eintönig machen, wenn zwei Topstürmer aufeinander treffen. Wenn beide nämlich eine 100% Quote auf 5 und 3 spielen, gewinnt derjenige, der den Münzwurf gewonnen hat auch das Spiel. Sehr unbefriedigend, wenn man perfekt spielt, aber wegen einer Münze verliert. Der Verteidiger hat in diesem Fall auch nur sehr wenig mit dem Spiel zu tun. 
                Wird der Ball aber von hinten aufgelegt, ist der Verteidiger auch immer an dem Sieg beteiligt. Sowohl defensiv, als auch offensiv. 
                Der Verteidiger wird aber nie die gleiche Torquote erreichen können, wie ein Stürmer. Dafür sind zu viele Stangen im Weg. Er kann die Anzahl Stangen aber reduzieren, indem er Pässe spielt. Die können entweder direkt kommen oder er spielt den Ball sicher nach vorne, damit der Stürmer sich den Ball rausfangen kann. So werden viele neue strategische Ansätze geschaffen, die mehr Dynamik in das Spiel bringen, weil mehr Spieler daran beteiligt sind und die Erfolgsquote nicht mehr so hoch sein kann.

                Einzel

                Bei der Auflage in der Mitte können sich Stürmer im Einzel rein auf ihre Stürmerqualitäten verlassen. Solang der Druck nach vorne groß genug ist, muss man nicht gut hinten spielen können.
                Nach saarländischen Regeln geht das nicht mehr. Man muss entweder gut rauskommen oder 2 auf 5 spielen.

                Fazit

                Obwohl ich Stürmer bin, finde ich die Ballauflage hinten sehr gut. Es bringt mehr Dynamik und Varianz ins Spiel. Durch die höhere Bedeutung des Verteidigers wird die Position für Spieler interessanter und dadurch stärker weiterentwickelt. Auch (Monster-)DYPs werden für mehr Spieler interessanter, weil man nicht mehr stürmen muss, um das Spiel alleine entscheiden zu können.

                Sonntag, 4. Oktober 2015

                Tischführer: Soccertische

                Die Begeisterung ist da, der eigene Tisch muss her. Nur was muss ich bei Anschaffung und Unterbringung bedenken?

                Preis

                Soccertische aus dem Premium Segment kosten neu 1300€ bis 1500€ und sind äußerst stabil und langlebig. Diese Tische überleben selbst den Jahrelangen Einsatz in Kneipen, in denen sie täglich mehrere Stunden gespielt werden. Gebrauchte Tische von privat aus diesem Segment, sind für etwa 600€ bis 1100€ zu haben. Ein turniergespielter P4P kostet 1300€. Der Wertverlust ist relativ gering.
                Es besteht auch die Möglichkeit alte Kneipentische zu erwerben. Diese müssen dann gründlich gereinigt und ggf. ein paar Stangen, Figuren und Puffer erneuert werden (Tipp: Finger weg von billig Material). Ein Komplettsatz an Stangen + Figuren + Puffer + Schrauben kostet etwa 250€. Alte Kneipentische sind mit Vollstangen und schmaleren Toren ausgestattet. Aktuelle Turniertische sind mit Hohlstangen (also Stangen, die innen hohl sind) und 20.5cm breiten Toren ausgestattet. Dies macht für die Technik einen großen Unterschied und ist als Trainingsgrundlage für Spieler mit Turnierambitionen nicht zu empfehlen. Eine weitere Möglichkeit bieten Tische aus dem Budget Segment. Diese kosten neu 300€ bis 800€ und sind deutlich besser als preislich vergleichbare Tische aus dem Baumarkt. Hierzu widmen wir noch einen eigenen Artikel.

                Laustärke

                Ein weiterer Punkt ist die Lautstärke beim Spielen. Wenn man den Tisch zu allererst in der eigenen Wohnung bespielt, wird sich selbst das Rollen des Balls auf dem Spielfeld sehr laut anfühlen. Alleine weil man diese Geräusche in der gewohnten Umgebung nicht kennt. Denn tatsächlich ist Kickern leiser als z.B. laute Musik oder das Spielen eines Instruments. Am lautesten sind beim Kickern die jubelnden Spieler.
                Ein paar grundlegende Maßnahmen zum Lärmschutz muss man immer Ergreifen. Wenn man mehrere Lagen Teppich unter die Füße packt, dann werden die Geräusche, die durch Anschlagen an der Bande verursacht werden, sicher von diesem gedämmt und nicht bis zu den Nachbarn übertragen. Als unterste Lage kann man zum Beispiel eine gummierte Fußmatte nehmen und erreicht dadurch wieder die Standfestigkeit. Bei Teppich als Untergrund kann man die unterste Lage Teppich mit etwas Glattem bekleben, um den Tisch einfach verschieben zu können. Ein einfach verschiebbarer Tisch gibt einem zudem auch eine gute Rückmeldung zur eigenen Technik. Wenn der Tisch wandert, benutzt man zu viel Kraft.
                Wenn man den Torklang dämpfen will, kann man etwas Stoff (Geschirrtuch oder ein abgeschnittenes Hosenbein von der Lieblingsjeans) von oben ins Tor hängen. Um das Anschlagen an den Banden ganz abzudämpfen kann man die Puffer von der Firma Flix erwerben. Diese sind aus Schaumstoff und dämpfen Schläge sehr effektiv und geräuscharm ab.
                Generell ist Schusstraining relativ laut (nur tagsüber), Passtraining (2 auf 5 oder 5 auf 3) kann man auch noch abends machen und Ballkontrolle Training (Tic-Tac oder Ballführung) kann man auch noch spät abends machen. Wobei die Einzelheiten sehr von Wohnung und Nachbarn abhängen.

                Platzbedarf

                Um einen Tisch in der eigenen Wohnung unterzubringen und mit 4 Leuten zu bespielen, werden mindestens ca. 2m x 2.50m benötigt. Meiner Erfahrung nach ist das allerdings die Ausnahme und die meiste Zeit trainiert man alleine an seinem Tisch. Ich selbst hatte in meinem Studentenzimmer einen Tisch, der meistens am Fenster stand und dann ca. 1.30m x 1.50m in den Raum hereingeragt hat. Falls der Kicker mal etwas weniger Platz belegen soll, kann man den Tisch hochkant an die Wand stellen und die Beine abmontieren. Der Korpus ist tief genug, dass er hochkant sicher steht.

                Gewicht und Transport

                Premium Tische wiegen in aufgebautem Zustand zwischen 110kg und 130kg. Nachdem man Stangen und Beine abmontiert hat, kann man den Korpus zu zweit Tragen. Es empfiehlt sich aber soweit möglich, die Verwendung von Rollbrettern zum Transport. Der Korpus hat Maße von etwa 1.50m x 0.75m x 0.40m und passt bei umgelegter Rückbank in die meisten Autos. In der eigenen Wohnung kann man den Korpus alleine bewegen, indem man ihn hochkant auf ein Stück Pappe oder eine Decke stellt. Jetzt lässt er sich durch die Gegend schieben.

                Aufbau

                Für den Aufbau des Tisches ist der hochkant stehende Korpus die Ausgangslage. Bei P4P und Lettner gibt es zwei Beinpaare die man unter dem Tisch befestigt, bevor man sie in die Endposition bringt (Vorsicht: schwer). Bei Leonhart gibt es 4 einzelne Beine, von denen man erst die oberen beiden befestigt, bevor man ihn auf dies kippt. Wenn man ihn dann  anhebt kann man die restlichen Beine befestigen.
                Danach montiert man die Figuren. Neue Figuren gehen mitunter sehr schwer über die Stangen. Etwas Pronto hilft hier wahre Wunder. Bei den Puffern muss man darauf achten, wie man sie zu den Figuren montiert. Zu manchen Puffern gehört eine Metallscheibe (bei Leonhart ist diese integriert), die dafür sorgt, dass der Puffer bei extrem hartem Anschlagen nicht über die Figur gezogen werden kann.

                Ausrichten

                Zu guter letzt muss man den Tisch nur noch ausrichten, also so hinstellen, sodass das Spielfeld waagerecht ist. Zu diesem Zweck sind alle besseren Tische mit höhenverstellbaren Füßen ausgestattet. Zum Ausrichten benötigt man eine Wasserwaage oder alternativ kann man auch einen neuen Ball nehmen. Um die Höhe eines Beins zu justieren, muss man den Tisch leicht anheben und den unteren Teil des Fußes drehen. Man kann den Tisch alleine anheben indem man sich vor ihn auf einem Knie niederlässt und das andere unter den Rand des Tisches schiebt. Jetzt kann man den Tisch locker aus der Wade anheben und gleichzeitig mit den freien Händen den Fuß auf die gewünschte Höhe drehen.
                Am schnellsten ist man, wenn man zuerst nur auf drei Beinen ausrichtet. Im ersten Schritt nimmt man sich die Querrichtung vor und dreht dabei nur an zwei Beinen. Dann nimmt man die Längsrichtung und dreht dabei nur an einem dritten Bein, sodass das letzte in der Luft schwebt. Wenn man den Stand mit der Wasserwaage überprüft, muss man sich auf den Tisch lehnen, damit er auf den richtigen drei Beinen steht. Wenn das Ergebnis erreicht ist, muss man nur noch das letzte Bein auf die richtige Länge drehen und ist fertig. Diese Technik funktioniert allerdings nur mit Tischen die stabil genug sind.

                Fazit

                Tischfußball kostet wie jedes andere Hobby Geld, ist aber weniger akzeptiert, als zum Beispiel ein Musikinstrument, der Riesenfernseher, der bei gleicher Diagonale deutlich teurer ist, oder das Motorrad.
                Tischfußball hat gegenüber anderen Sportarten den großen Vorteil, dass man ein komplettes Stadion mit zwei Mannschaften bei sich im Wohnzimmer unterbringen und dadurch sehr praxisnah zu Hause trainieren kann. Dabei ist es egal ob man nur gelegentlich daran spielen möchte oder ob man Leistungsorientiert jeden Tag mehrere Stunden an Schüssen, Pässen und Ballkontrolle feilt. Wenn man die Möglichkeit nutzt "mal eben ein bisschen" zu trainieren wird einen das sehr viel weiterbringen. Selbst solange man nur mehrmals am Tag eben ein paar Minuten dran steht. Häufig erweckt gerade dies wieder die Freude und es ergeben sich so spontan längere Sessions, in denen man neue Ideen ausprobiert.

                Autor: Fabian Wachmann

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                Sonntag, 27. September 2015

                Schräg schießen

                Auf allen Reihen wird schräg geschossen. Seien es Brushpässe, Cutbacks, Banden oder Schieber. In diesem Artikel wird erklärt, wieso der Schuss schräg wird und wie man am besten schräg schießt.

                Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten den Ball schräg zu schießen: Angeschnitten (Slice/Cutback) oder gebrusht.

                Angeschnittener Schräger (Slice)

                Bei angeschnittenen schrägen Schüssen wird der Ball exzentrisch mit der Puppe getroffen. So lassen sich sehr weite Winkel z.B. für Banden erreichen.


                Man kann das sehr gut aus dem ruhenden Ball trainieren. Dafür legt man sich den Ball auf der 2er Reihe in die Mitte ungefähr unter der Stange. Von diesem Punkt aus kann man dann beide Banden schießen, wenn man den Ball schräg genug trifft.
                Kantenpässe auf der 5er Reihe funktionieren nach dem gleichen Prinzip und können auch aus dem ruhenden Ball trainiert werden. Um den Kantenpass auch aus dem laufenden Ball zu spielen, sollte dann aber sicher genug aus dem ruhenden Ball schräg passen können.
                Auf der 3er Reihe werden angeschnittene Schräge aus Schusssystemen mit geklemmtem Ball (Pin, Jet, Backpin) gespielt. Aus dem Stand werden sie bei Langsystemen als Kurbler (Rechtslang Pin) oder Jet (Linkslang Jet) geschossen. Der Ball wird so geklemmt, dass man den Ball mit einem Überschlag der Puppe so exzentrisch trifft, dass der Schuss schräg kommt.
                Für schräge Schüsse aus dem Lauf gibt es verschiedene Techniken. Bei den meisten Erklärungen soll man in irgendeine Richtung mehr Kraft aufbringen. Das sorgt aber nur dafür, dass man verkrampfter schießt. Wenn es wirklich klappt, dann deswegen, weil der Ball durch den größeren Kraftaufwand bei der Seitwärtsbewegung nach hinten rollt. Lässt man den Ball also bei der Seitwärtsbewegung nach hinten laufen und ändert sonst nichts am Schuss, trifft man den Ball exzentrisch, weil er nicht bis vor die Puppe rollt, und er kommt schräg.
                Den Ball lässt man nach hinten rollen, indem man einfach länger auf dem Ball bleibt. So kommt der Schräge locker und konstant.

                Anwendung: Pin, Jet, Banden, Kantenpass

                Brush

                Beim Brush wird der Ball nicht durch einen exzentrischen Schlag schräg, sondern man macht eine seitliche Schussbewegung.
                Normalerweise geht die Schussbewegung nur nach vorne. Bei einem zentralen Schlag geht der Ball also nach vorne. Hatte er vor dem Schuss noch eine Seitwärtsbewegung, behält er diese bei und driftet leicht schräg nach außen ab. Da die Schussbewegung immer deutlich schneller als die Seitwärtsbewegung ist, fällt das aber meistens nicht ins Gewicht.
                Beim Brush bewegt man die Stange während der Schussbewegung noch in die Richtung, in die der Ball schräg kommen soll. Der Ball prallt in die Richtung von der Puppe ab, aus der er geschlagen wird.

                Um mehr Kontrolle über den Winkel zu haben, wird der Ball meistens von der Puppe während dem Schuss geführt. So übeträgt sich die Seitwärtsbewegung besser auf den Ball.
                Aus dem Handgelenk ist der Brush am einfachsten zu spielen, deswegen wird er meistens bei Schiebern oder auf der 5er Reihe verwendet.
                Mit dem Pinshot kann man auch brushen, braucht aber viel Kontrolle über den Bewegungsablauf. Aus dem Jet ist der Brush unmöglich.

                Anwendung: Schieber (Zieher, Drücker), Brushpass, Pin, Backpin


                Autor: Lukas Übelacker

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