Sonntag, 31. August 2014

Trainingsphilosophie



Es gibt unterschiedliche herangehensweisen an das Thema Training. Wenn man sich beim Kickern verbessern will, dann muss man trainieren. Wenn man sich viel verbessern will, dann muss man viel trainieren. Topspieler haben auch ein top Trainingspensum. Sie haben über Jahre mehrere Stunden täglich trainiert.

Es gibt sehr viele verschiedene Herangehensweisen an Training alleine am Tisch. Zuerst wird es als sehr stumpf empfunden. Denn wenn man gewisse Techniken gut imWettkampf anwenden möchte, dann muss man diese sehr oft wiederholt haben. Sie müssen total in Fleisch und Blut übergegangen sein, sodass sie sich ganz natürlich anfühlen und ohne jede bewusste Steuerung einfach abgerufen werden können.

Weiterhin muss man im Wettkampf einen Zustand erreichen in dem man sehr Fokussiert ist und wenig Fehler macht. Es gibt viele Wege wie man da hinkommt. Aber das Training alleine am Tisch, Spiel gegen andere und der Wettkampf gegen Unbekannte sind immer drin enthalten.
Letztendlich muss jeder seinen eigenen Weg finden was Technik und Mindset angeht. Eine Grundvoraussetzung hierfür ist, dass man sehr viel rumprobiert hat und vor allem sehr viel Selbstreflexion betrieben hat. Man muss seine Technik an seinen Gegner anpassen können. Zum Thema Täuscher und Ansatz kommt noch ein eigener Artikel, da dies nicht in ein paar Zeilen beschrieben werden kann.

Voraussetzung für eine gute Technik ist, dass man eine Technik gefunden hat, die man gerne trainiert. Der Anfang ist immer etwas frustrierend, aber wenn eine gewisse Schwelle überschritten wird und man eine gewisse Souverenität erlangt hat, dann macht das Training auch richtig Spaß. Diese Technik muss man dann in gewissen Ansätzen variieren können, um sich auf Gegner einzustellen. Auch hierzu wird ein eigener Artikel folgen.

Hinzu kommt die Frage nach den idealen Trainingsbedingungen. Diese muss jeder für sich selbst beantworten. Wichtig ist, dass die Trainingsbedingungen nicht dem Spaß im Weg stehen und einen gut auf Turniere vorbereitet.

Was sind ideale Trainingsbedingungen für mich?


Meiner Meinung nach ist es zu einem gewissen Grad unmöglich die Turniersituation im Training nachzustellen. Es ist aber sicher, dass es sehr viele störende Faktoren geben wird, die man zu Hause bei bestmöglicher Beleuchtung in lockerer Athmosphäre schwer nachstellen kann. 

Deswegen versuche ich im Training für möglichst viele störende Faktoren zu sorgen:

·         Beleuchtung: Mein Tisch zu Hause ist nicht gut beleuchtet. Denn bei guter Beleuchtung zu spielen ist einfacher, als bei schlechter. 

·         Bälle: Ich habe viele verschiedene Bälle in meinem Tisch, z.B. P4P, Leo ITSF (mehrere unterschiedliche Versionen), Bonzini, Garlando, Tornado, Plastikmurmel, etc, und vermeide lange mit dem gleichen Ball am Stück zu trainieren und wechsel die Bälle oft durch. Denn mit guter Technik macht ein anderer Ball nicht so viel Unterschied. Selbst wenn man zu Hause immer mit neuen Bällen trainiert, dann wird es sich auf einem Turnier mit genau dem gleichen Tisch und genau dem gleichen neuen Ball trotzdem ganz anders anfühlen. 

·         Griffe: Die Griffe haben einen vermeindlich großen Einfluss auf das Spiel. Es gibt sehr viele unterschiedliche Arten sich die Griffe vorzubereiten. Wenn man dies immer auf die selbe Art macht und immer an den selben Tischen spielt, birgt das die Gefahr, dass man im Turnier nicht mit der Situation zurecht kommt, wenn sich die Grundlage geändert hat. Beispielsweise weil man beim entscheidenden Ball stark an den Händen schwitzt, oder weil man mal mit seinem Partner getauscht hat, der sich die Griffe anders vorbereitet hat. Deswegen sorge ich auch hier für Abwechslung. Die ultimative Matchballsimulation ist das Spielen ohne Bändchen, das im Training den Schwierigkeitsgrad etwas erhöht :)

·         Tische: Mittlerweile bin ich in der glücklichen Situation ein Trainingszentrum in der Nähe  zu haben, in dem mehrere unterschiedliche Tischtypen zur Verfügung stehen. Dieses Angebot wird aber von den meisten Spielern überhaupt nicht genutzt, sondern es wird immer nur der Heimtisch gespielt. Damit macht man es sich sehr einfach. Andere Tischtypen fühlen sich am Anfang komplett anders an, aber im Prinzip funktioniert alles auf die selbe Weise. Es ist am Anfang schon etwas schwieriger seine Technik dort umzusetzen, aber man kann sehr viel dabei lernen. Das fängt dabei an, dass man nicht nur Leo spielt, sondern auch die anderen Soccer Tische. Im nächsten Schritt dann alle Tische die einem zur Verfügung stehen. Deswegen nutze ich immer noch die Chance auch ein bisschen Bonzini, Garlando, Fireball, etc. zu spielen um meine Technik zu verbessern. 

·         Körperhaltung: Wenn man seine Körperhaltung ein bisschen anpasst, darf einen dies nicht aus dem Konzept bringen.

Diese Ansätze sind abgeleitet von dem Konzept des "Differentiellen Lernens".
Dieses Konzept beruht darauf, dass die identische Wiederholung einer Bewegung nicht durchführbar ist. Es gibt also immer natürliche Schwankungen die so in dem Trainingsprozess mit integriert werden um in Wettkampfsituationen besser damit umgehen zu können.

Autor: Fabian Wachmann

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Sonntag, 24. August 2014

Das Bundesligasystem

Eine der größten Stärken der Lautrer Mannschaft ist deren Aufstellung.
Kaum eine andere Mannschaft versucht so viel damit zu erreichen wie wir.

Man kann natürlich argumentieren, dass die Aufstellung alleine noch keinen Sieg garantiert.
Die Spiele müssen trotzdem gewonnen werden.
Trotzdem kann man mit einer gelungenen Aufstellung seine Chancen deutlich erhöhen.

Spielplan

In diesem Spielmodus werden 16 Spiele á 10 Bälle gespielt.
Ein gewonnenes Spiel bringt 2, ein Unentschieden 1 und eine Niederlage 0 Punkte.
Man gewinnt also mit 17/32 Punkten.

Es werden immer zwei Spiele gleichzeitig gespielt. Man kann die gesamte Begegnung also in Blöcke aufteilen. Spiel 1 & 2 sind in Block 1, Spiel 3 & 4 in Block 2 usw. usf.
Es ist also egal, ob man das letzte oder vorletzte Spiel macht. So oder so hat man ein entscheidendes Spiel im letzten Block.
Mit dieser Denkweise kann man seine Aufstellung so gestalten wie man möchte: entweder früh mit seinen stärksten Spielern Druck machen oder gegen Ende noch nervenstarke Spieler verfügbar haben.

Ich habe eine Exceltabelle von dem Bundesligaspielplan erstellt. Da kann man seine Aufstellung für Heim oder Auswärts eintragen und genau sehen, wer wann spielt:

Exceltabelle

Daneben ist auch eine Tabelle mit allen Spielen für jeden einzelnen Spieler.
z.B. Spieler 1 hat in Spiel 1 "H, E, B1"
Das bedeutet, dass er sein erstes Spiel an seinem Heimtisch hat, ein Einzel spielt und sein Spiel in Block 1 liegt.

In der Liste kann man sehen, dass manche Spieler 2-mal hintereinander Einzel/Doppel (z.B.Spieler 2) spielen oder 2-mal hintereinander am gleichen Tisch (z.B. Spieler 1-4 Heim) spielen.
Das kann man ausnutzen, um "Spezialisten" einzusetzen.
Ist ein Spieler besser im Einzel, kann man ihn einfach nur die Einzel spielen lassen und dann auswechseln.
Oder wenn man einen Gegner mit ungewöhnlichem Tisch hat, kann man gezielt Spieler an diesem Tisch einsetzen, die sich besser daran schlagen.
Wir selbst spielen Bonzini in der Bundesliga. Eigentlich ist es nicht unser bevorzugter Tisch, aber solang wir besser daran spielen können als unsere Gegner, ist alles gut :P
Um die Spieler zu entlasten, kann man ihnen den Wechsel auf den anderen Tisch ersparen. Oder man setzt Spieler ein, die gar kein Bonzini spielen können. Das fällt dann gar nicht auf, weil er nie auf Bonzini spielen muss.

Durch diesen Wechseltrick erkennt man auch den wichtigsten Unterschied zwischen Heim- und Gastmannschaft.
Die Heimmannschaft hat den Vorteil, dass sie die Spieler von D1 und D2 mit einem Wechsel nur auf Heim oder Auswärtstisch spielen lassen kann.
Bei der Auswärtsmannschaft haben Spieler 1 und 2 ihre Spiele 2 und 3 am Heimtisch. Man muss also nach Spiel 1 und 3 jeweils wechseln, wenn man Spieler nur am Heim- bzw. am Auswärtstisch spielen lassen will.

Wie man sieht gibt es also viele Möglichkeiten strategisch aufzustellen.
In diesem Sinne: Nie mehr zweite Liga!!! =D

Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 10. August 2014

Time Out

Bei einem Time-Out wird das Spiel für bis zu 30 Sekunden pausiert.

Klingt zunächst nicht sonderlich spannend, aber es ist eines der wichtigsten strategischen Elemente im Tischfußball.
Dabei sind die Möglichkeiten, die man damit hat, nicht auf anhieb ersichtlich.
Ich möchte mich in diesem Artikel mit dem Time-Out beschäftigen und einen ersten Einblick in die strategischen Tiefen geben.

Doch zuerst:

Wie nehme ich ein Time-Out?


Wenn der Ball nicht im Spiel ist, kann man jederzeit ein Time-Out nehmen. Also auch, wenn z.B. der Gegner Einwurf/Auflage hat.
Ist der Ball im Spiel, darf die Mannschaft in Ballbesitz ein Time-Out nehmen, wenn der Ball sich nicht bewegt.

Dafür ruft man "Time-Out" oder dreht sich komplett vom Tisch weg (Regel 9.4).

Um den Ball wieder ins Spiel zu bringen, fragt man den Gegner, ob er spielbereit ist. Ist der Gegner bereit, bringt man den Ball über das "Fertig"-Protokoll (Regel 4.2(.2)) ins Spiel.
Man fragt also den Gegner 2-Mal, ob er bereit ist, weil beide Mannschaften die 30 Sekunden voll ausnutzen dürfen.  Mit der ersten Frage deutet man also an, dass man das Spiel wieder aufnehmen möchte.

(Die Regelwerke habe ich am Ende des Artikels verlinkt)

Was bringt ein Time-Out?

Es gibt ganz unterschiedliche Gründe ein Time-Out zu nehmen. Ich versuche möglichst viele abzudecken, aber ich glaube es gibt noch viele mehr.

Fairness Time-Out

Auf jeder Reihe darf man den Ball 15 Sekunden (auf der 5er Reihe 10 Sekunden) behalten. Zwar darf der Gegner kein Foul reklamieren, wenn man länger braucht (nur ein Zeitschiedsrichter), aber aus Fairness Gründen kann man ein Time-Out nehmen, wenn man denkt, dass man den Ball schon zu lange hat.
Ein solches Time-Out kann auch helfen, wenn man nicht mehr über das Spiel, sondern über die verbleibende Zeit nachdenkt. 

Medizinisches Time-Out

Wenn man sich geschnitten oder gestoßen hat, einen Krampf kriegt oder sonst irgendetwas,
sollte man ein Time-Out nehmen. Die Ablenkung kann spielentscheidend sein. Man sollte auch den Gegner bitten, es als medizinisches Time-Out gelten zu lassen. Ein medizinisches Time-Out zählt nämlich nicht zu den regulären 2 Time-Outs pro Satz.
Ein solches Time-Out darf normalerweise nur von der Turnierleitung oder anwesenden Schiedsrichtern gegeben werden. Deswegen darf man niemandem böse sein, wenn er es nicht als medizinisches Time-Out anerkennt. Ich würde es bei offensichtlichen Verletzungen oder schnell zu behebenden Problemen allerdings aus Fairplaygründen zulassen.

Störendes Time-Out

Man kann mit einem Time-Out auch den Gegner in den unterschiedlichsten Situationen stören.
Regt sich der Gegner z.B. gerade auf, kann man ein Time-Out nehmen, damit er sich hineinsteigert.
Dabei darf man den Gegner nicht mit irgendwelchen Sprüchen provozieren. Gegen viele reichen aber die 30 Sekunden Zeit zum Nachdenken aus, um ihn aus dem Spiel zu nehmen.
Mit einem Time-Out kann man auch den Rhythmus des Gegners brechen (z.B. bei einem Lauf).


Beruhigendes Time-Out

Es gibt immer wieder Situationen in denen man sich am liebsten aufregen würde. In einem Time-Out hat man die Zeit sich zu sammeln und auf das Spiel zu konzentrieren.
Regt man sich wegen einem Foul auf, sollte man vielleicht mit dem Gegner darüber sprechen. Viele Situationen lassen sich lösen, wenn man den Gegner auf das aufmerksam macht, was einen gestört hat.
Man kann sich auch darüber aufregen, dass der Gegner Glück hat oder man selbst Pech. Dann sollte man sich daran erinnern, dass es Glück und Pech gar nicht gibt.
Es zählt nur das spielerische, deswegen sollte man sich darauf konzentrieren.
War man zu langsam? Was hat man falsch gemacht? Was hat der Gegner richtig gemacht? Worauf achtet der Gegner? Wie bewegt er sich? usw.

Time-Out bei kritischen Bällen

Es gibt Situationen in denen man unbedingt ein Tor schießen muss. Die offensichtlichste Situation ist der Match- oder Satzball. Aber auch bei einem Stand von 3:2 (bei einem Spiel bis 5) kann ein Tor entscheidend sein.
Liegt man vorne, kann man durch ein 4:2 enormen Druck ausüben. Jeder Fehler kann den Gegner das Spiel kosten. Er riskiert auch wegen einem Glückstor zu verlieren. Schießt man als Führender kein Tor, setzt ein 3:3 das Spiel effektiv auf Null.
Deswegen ist ein Time-Out in einer solchen Situation auch entscheidend, wenn man hinten liegt.

Wie kann ich ein Time-Out am besten nutzen?

Woran denkt man am besten während einem Time-Out? Wie kann man sich am besten beruhigen?
Was sollte ich vermeiden? Wie bekomme ich wieder Selbstvertrauen?
Über solche Fragen kann man ganze Bücher schreiben. Im Tischfußballsport selbst gibt es keine Lektüre dazu. In anderen allerdings schon. Man muss zwar ein paar Dinge übertragen, aber im Prinzip ist es dasselbe Thema.
Ein Freund von mir hat mir dazu ein gutes Buch empfohlen: The Mental Edge
Ich habe einiges daraus übernehmen können, weil es allgemein auf Sport ausgelegt ist.
Ein Blick lohnt sich also.

Wenn ich ein Time-Out nehme, versuche ich die richtige Einstellung zu finden.
Dabei erinnere ich mich an meine Einstellung bei einem Lauf. Während eines Laufs denke ich nur über das Spiel nach und blende alles andere aus. Es ist mir auch egal, wenn der Gegner ein (Glücks-)tor schießt. Alles was zählt ist ein gutes Spiel abzuliefern. Sollte ich das nicht hinkriegen, überlege ich, was ich besser machen kann und mache das auch. Dabei ist es nicht so wichtig, ob es funktioniert. Sollte es nämlich nicht funktionieren, denkt man sich etwas neues aus. Mit dieser "Macher"-Mentalität überwinde ich dann auch Selbstzweifel.

Ich hoffe euch hat dieser Einblick in strategische Tiefen gefallen, vielen Dank fürs Lesen und vergesst eure Time-Outs nicht :)

Autor: Lukas Übelacker

Regelwerke:
ITSF Regelwerk
P4P Regelwerk

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Sonntag, 3. August 2014

Was bedeutet "gut rauskommen"? (Teil 2)

Im ersten Teil habe ich die Effektivität beim Rauskommen behandelt.
Die Effektivität lässt sich dabei folgendermaßen einteilen

1. Tor schießen
2. Pass auf die 3er Reihe (Einzel auch Pass 2er auf 5er Reihe)
3. Auf die Deckung schießen
4. An 3 und 5 vorbei
5. Auf 5er Reihe schießen
6. An der 3er Reihe vorbei
(Im Artikel ist noch die alte Reihenfolge. Erklärung in den Kommentaren)
Im ersten Teil habe ich die Effektivität beim Rauskommen behandelt.
Die Effektivität lässt sich dabei folgendermaßen einteilen

Diese Liste betrachtet allerdings nur das erfolgreiche Rauskommen.
Um besser beschreiben zu können, was gutes Rausspielen bedeutet, muss man sich überlegen, wo der Ball nach dem versuchten Rausspielen landet.
Hier eine Liste geordnet von gut nach schlecht:


1. Tor
2. Stürmer hat den Ball auf der 3
3. Stürmer hat den Ball auf der 5
4. Verteidiger hat den Ball wieder
5. Gegnerischer Verteidiger hat den Ball 
6. Gegner hat den Ball auf der 5
7. Gegner hat den Ball auf der 3
8. Eigentor

Die Effektivitätsliste lässt sich von dieser Liste ableiten. Zusätzlich zeigt sie auch, was am schlimmsten ist, wenn man nicht rauskommt oder ein Versuch schief geht.
Mit dieser Liste kann man also auch Sicherheit und damit Effizienz beim Rausspielen betrachten.

An der 3er Reihe vorbei


Das absolut wichtigste beim Rausspielen ist die gegnerische 3er Reihe. Erst wenn man an ihr vorbeigekommen ist, ist man überhaupt Rausgekommen.

Generell kann man sagen, dass man schnell genug ist, um mit der 3er Reihe nicht reagiert werden zu können. Sollte man trotzdem Probleme haben oder möchte es dem Gegner noch schwieriger machen, gibt es ein paar Dinge, die man beachten kann.
Ich werde zunächst auf Allgemeines eingehen, weil man für konkrete Beispiele eigentlich das gesamte System betrachten müsste.

Schräg schießen:

Schräge Schüsse sind für den Gegner schwierig zu kontrollieren. Er muss präzise blocken und selbst kleine Abweichungen können dafür sorgen, dass der Ball abgefälscht wird oder durch Spin an der Puppe abrollen. Dazu kommt, dass schräge Schüsse bei jedem Spieler leichte Winkelschwankungen haben.

Stangenbegrenzung nutzen:

Mit der 2er Reihe kann man sehr weite Wege zurücklegen ohne die Puppe wechseln zu müssen. Man kann also in dem Bereich rausspielen, in dem der Gegner seine Puppe wechseln (also weite Wege zurücklegen) muss, um noch an den Ball zu kommen.

Natürlich schafft man es nicht jedesmal an der 3er Reihe vorbeizukommen. Dann gibt es folgende Möglichkeiten, was passieren kann: Es fällt ein Eigentor (8), der Gegner hat den Ball auf der 3 (7), oder man selbst hat wieder den Ball (4).
Man möchte also möglichst ein Eigentor verhindern und noch besser den Ball wieder selbst haben.
Je nachdem, ob man gerade oder schräg schießt, gibt es unterschiedlich gefährliche Abspielpunkte.
Rot: Torgefährlich, selbst wenn  technisch korrekt gespielt
Gelb: Torgefährlich, wenn technisch unsauber
Grün: Sicher

Gerade Schüsse
Der rote Bereich ist direkt vor dem Tor. Deswegen geht jeder von der 3 geblockte gerade Schuss direktauf das Tor.
Bei gelb markierten Bereichen kann es passieren, dass der Ball gefährlich auf das Tor kommt, wenn er nicht sauber geblockt oder geschossen wurde.
Im grünen Bereich ist man immer auf der sicheren Seite mit geraden Schüssen.

Der Tormann sollte also unbedingt zum Decken von möglichen Abprallern verwendet werden. Je nach Schusssystem kann man ungefähr abschätzen, wohin der Ball kommen wird und sich vorsorglich schon mit dem Tormann hinstellen.
Deswegen ist es auch schlecht mit dem Tormann gerade zu schießen. Er steht immer vor dem Tor und die 2er Reihe hat nur wenig Zeit den Abpraller zu blocken. Der Tormann kann auch nicht blocken, weil Abpraller zu schnell kommen, um mit der schießenden Reihe zu blocken.

Bei schrägen Schüssen ändern sich die Gefahrenbereiche. Man muss auch zwischen zwei Arten von schrägen Schüssen unterscheiden: Innen und Außen.
Schräge Schüsse nach innen gehenin Richtung der eingezeichneten Mittellinie, Schüsse nach Außen von ihr weg.
Natürlich kommt es bei der Gefährlichkeit von schrägen Schüssen auch stark auf den Winkel an. Deswegen sollte man diese Grafiken eher als Orientierung sehen.


Schräg außen

 Da der Einfallswinkel gleich dem Ausfallswinkel ist, wird der Ball beim Block mit der 3 nur noch weiter nach außen abgelenkt und ist eigentlich immer ungefährlich.

Schräg innen

Bei schrägen Schüssen nach innen werden dadurch Bälle gefährlich, die leicht neben dem Tor abgeschossen werden.

Generell kann man also sagen, dass schräge Schüsse nach innen gefährlicher sind, als nach außen. Allerdings gehen schräge Schüsse nach innen auch aufs Tor und sind deswegen deutlich effektiver. Bei schrägen Schüssen nach außen kann man höchstens Pässe spielen oder Banden.
Ab diesem Punkt muss man also betrachten, womit der Gegner rechnet.
Das würde allerdings den Rahmen eines Artikels sprengen, deswegen werde ich mich damit im nächsten Artikel zu diesem Thema beschäftigen.

Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Ausprobieren :)

Autor: Lukas Übelacker

Teil 3
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